Kärntner Volksabstimmung 1920

Die „größte slowenische Blamage“?

Zu viele Abwehrkampf-Denkmäler?

Was sagt dazu der Kurator der Landesausstellung?

 

Am 21.1.2018 werden in der slowenischen Kirchenzeitung Nedelja von Andrej Krištof die Abwehrkampf-Denkmäler kritisiert: Wir haben unzählige sogenannte Abwehrkampf-Denkmäler, die in fast allen Dörfern stehen und fast keine Denkmäler, die z. B. an die Opfer der Nazis erinnern. (…) Das wäre bereits ein Riesenprojekt für sich: Wie soll man mit diesen Denkmälern umgehen und wie soll man die Erinnerung an vergessene Opfer des Nazismus nachholen“.1

 

Am 2.2.2018 bringt die slowenische Wochenzeitung Novice ein Interview mit Matjaž Kmecl, Mitglied der slowenischen Akademie der Wissenschaften: „das Kärntner Plebiszit ist die größte slowenische Blamage, (…) für den traurigen Ausgang war auch die serbische Soldateska verantwortlich, (…) pathetisch blickte ich auf die Bilder der Ehrenwache der Partisanen beim Herzogstuhl“.

Die Zeitung bringt auch ein Interview mit dem Kurator Peter Fritz: Eine Ausstellung, die es noch nie gab. (…) Die Einbeziehung der Vertreter der Volksgruppe haben wir nicht öffentlich praktiziert, sondern in vielen persönlichen Gesprächen mit den Vertretern der Volksgruppe und mit den (slowenischen) Wissenschaftlern. (…) In dieser Form gab es eine Landesausstellung noch nie und die Landespolitik bewies Mut, dass sie so etwas unterstützt.2

Das Einvernehmen mit slowenischen Wissenschatlern dürfte ohne eine völlige Abkehr von der bisherigen Position des Landes Kärnten kaum möglich sein. Bereits am 18.3.2017 gab der Landeskurator in der Kleinen Zeitung bekannt, dass es ihm wichtig sei, dass wir uns vom 10. Oktober lösen“.

 

1 Nedelja, 21.1.2018, S. 13

2 Novice, 2.2.2018, S. 6,9