Friedensstifter Erzbischof Tutu ist tot.

Friedensstifter Desmond Tutu, gestorben am 26. Dezember 2021
Friedensstifter Desmond Tutu,
gestorben am 26. Dezember 2021

Auch Kärnten benötigte dringend eine Wahrheits- und Versöhnungskommission.

Friedensregion Alpen-Adria-neu

Info Nr. 53

26.12.2021  Tutu – Desmond Mpilo Tutu, Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission, ist gestorben. BP Alexander Van der Bellen: „Sein Wirken ist eine große Inspiration für uns alle“. Tutu bemühte sich unablässig um Frieden und Versöhnung.

Nach Ende der Apartheid sorgte Tutu als Leiter der Nationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission mit großer Ausgewogenheit und Beharrlichkeit für die Aufarbeitung der Geschichte des Apartheid-Regimes und trug damit maßgeblich zur nationalen Versöhnung seines Landes bei. Tutu warf 1998 nicht nur den Schergen des Apartheid-Regimes schwere Menschenrechtsverletzungen vor, sondern kritisierte auch Mitglieder des inzwischen regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) wegen einer Reihe von Gräueltaten.
Die Kommission sollte also die Verbrechen von Angehörigen aller Volksgruppen unabhängig von der Hautfarbe aufklären und damit zur Versöhnung beitragen.1

Auch Kärnten würde dringend eine Wahrheits- und Versöhnungskommission nach Tutus Vorbild benötigen. Man müsste natürlich zwischen dem Rassismus und dem Nationalismus klar unterscheiden. Dem Grunde nach agieren Nationalisten und Rassisten aber nach denselben feindseligen Verhaltensmustern.
Das Land Kärnten
gab bereits im Jahre 1945 der Hoffnung Ausdruck, durch „eine restlose Beseitigung noch bestehender Disharmonien“ an einer Friedensfestigung mitwirken zu können. Eine wesentliche Voraussetzung sei und bleibe aber die Unverletzlichkeit der Grenze.2
Die „Disharmonien“ und die dadurch verursachte multiple Spaltung insbesondere der Südkärntner Bevölkerung bestehen weiterhin.

 Ausgangslage:
Die Suche nach Wahrheit und Versöhnung ist in Kärnten ins Stocken geraten. Insbesondere im Rahmen des 100- Jahrjubiläumes der Volksabstimmung 1920  wurde auf die Versöhnungskultur keinerlei Wert gelegt. Die Kärntner Konsensgruppe wurde von der Landespolitik und von der Kirche nicht gefördert und zum Teil (Rat der Kärntner Slowenen…) sogar abgelehnt. Bei den 100-Jahrveranstaltungen des Landes war die Konsensgruppe nicht präsent.
Es ist nicht verwunderlich, dass Marjan Sturm (Konsensgruppe) befürchtet, dass „die Kräfte des Dialoges auf verlorenem Posten stehen und die Kräfte der Konfrontation im Vormarsch sind“.3

Die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria (gegründet im Jahre 1978) gibt es seit dem Jahre 2013 nicht mehr. Im Jahre 1984 wurde von den Regierungschefs der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria in Kooperation mit der Arge Alp ein zeitloses Bekenntnis („Meraner Manifest“) zur gutnachbarlichen, grenzüberschreitenden Kooperation abgelegt: „Die Regierungschefs (…) erklären ihren unbeirrbaren Willen, als Bürger der Staaten, in denen sie leben, nach besten Kräften in allen Bereichen grenzüberschreitend als gute Nachbarn zusammenzuarbeiten, stets die Wege zueinander offen zu halten, immer miteinander im Gespräch zu bleiben, besonders wenn Schwierigkeiten auftreten sollten, und alles in ihrem Rahmen Mögliche zu tun, um Trennendes durch Verbindendes zu ersetzen, dass kein Land durch ein anderes einen Schaden erfährt, dass es den Bewohnern dieser Länder ohne Ansehen der Weltanschauung, der Nationalität oder einer unterschiedlichen Gesellschaftsordnung leicht gemacht wird, einander zu verstehen, um den Weg der Zusammenarbeit, der Erhaltung des Friedens in Europa als gute Freunde gemeinsam zu gehen“.
Im Jahre 1988 beglückwünschten die Regierungen Deutschlands, Italiens, Jugoslawiens, Österreichs und Ungarns die in der Arge-Alpen-Adria vertretenen Regionen zu den von ihnen an einer kulturellen, sprachlichen und politischen Nahtstelle Europas erzielten Erfolgen. Diese regionale Zusammenarbeit leiste einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens und des Verständnisses, zur Förderung der Freundschaft unter den Völkern und der Zusammenarbeit zwischen den Staaten  („Erklärung von Millstatt, 4. Juni 1988“).4
Diese grenzüberschreitende Friedensbewegung ist Geschichte.

Im Jahre 2013 wurde das Projekt „Friedensregion Alpen-Adria (FRAA)“ gestartet.5 Es sollte damit ein „befreiendes Erinnern“ und eine „dialogische Aufarbeitung der Vergangenheit“ erzielt werden. Im Hinblick auf die selektive Auswahl der Sitzungsteilnehmer und die eingeschränkte Themenstellung war/ist eine „dialogische“ Arbeitsweise nicht gegeben. Die Verantwortlichen des Projektes wollten sich insbesondere mit der Wahrheitsfindung über die zwiespältige Rolle der Tito-Partisanen nicht auseinandersetzen.6
Viele Teilnehmer des Friedensprojektes verließen die Runde; dies gilt auch für Vertreter der deutschen Minderheit in Slowenien. Ein Vertreter der Kirche, des Rates der Kärntner Slowenen, des Kärntner Abwehrkämpferbundes und anderer Einrichtungen, von denen kritische Anmerkungen auch zu den Tito-Partisanen zu erwarten waren, fehlten. Auf die Frage, warum das bekannte slowenische Studienzentrum für nationale Versöhnung (scnr) nicht anwesend sei, gab es keine schlüssige Erklärung.
Meine Wenigkeit wurde von den Initiatoren der FRAA „als exponierter Vertreter einer bestimmten Position“ eingestuft, zumal ich nicht nur den nationalsozialistischen, sondern auch den kommunistischen Totalitarismus zur Sprache zu bringen pflegte. Die Herausgeber der FRAA-Publikation „Slovenija-Österreich“ (Jan Brousek, Daniel Grafenauer, Werner Wintersteiner, Daniel Wutti) erwarteten von mir daher sogar ein „Umschreiben“ meines schriftlichen Beitrages zur Friedensregion Alpen-Adria. Werner Wintersteiner erklärte sich schließlich doch zu einer „Diskussion“ bzw. einer schriftlichen „Kontroverse“ mit mir bereit. Mit dieser „sicher ungewöhnlichen Publikationsform“ sei ein Beispiel dafür gegeben, wie ein „friedlicher Dissens“ aussehen könnte, so Wintersteiner. Damit ließ der Friedensforscher Prof. Wintersteiner im Rahmen des Projektes FRAA eine Bereitschaft zum Dialog erkennen.7
Das Projekt der Friedensregion Alpen-Adria wird unter der Leitung von Prof. Daniel Wutti auch an der Pädagogischen Hochschule Klagenfurt (PHK) vorgetragen. Als externe Projektmitarbeiter werden Jan Brousek, Danijel Grafenauer, Daniel Rehsman und Werner Wintersteiner genannt. Das „Projekt versteht sich als eine kritische Reflexion dieses genau geplanten und organisierten BürgerInnendialogs, bei dem einander widersprechende historische Narrative immer wieder miteinander konfrontiert wurden“. Thematisiert werde auch der „Widerstand der PartisanInnen“.8
Renommierte Historiker gehen aber im Gegensatz zur Projektbeschreibung der PHK davon aus, dass von den Tito-Partisanen insbesondere eine kommunistische Revolution ausgegangen sei (s.u.). Den Projektdetails ist nicht zu entnehmen, dass auch diese relevanten Fakten den künftigen Kärntner Lehrern und Lehrerinnen zur Kenntnis gebracht werden.
Das Institut für Mehrsprachigkeit der PHK arbeitet bezeichnenderweise auch an einem didaktischen Konzept für das Peršman-Museum. Im Rahmen von Fortbildungsexkursionen sollen LehrerInnen den Peršmanhof besuchen.9
Neben den Verschleppten des Jahres 1945 gehört die Tragödie Perschmann (Peršman) weiterhin zu den offenen Wunden in der Kärntner Erinnerungskultur. Zitat zu Perschmann: „Ich bin der Meinung, dass nicht die Deutschen, sondern die Partisanen das Massaker verübt haben. (…).Es gibt sicher noch ein paar Wissende. Aber niemand hat geredet, niemand wird reden. Denn immer noch regiert die Angst. Und deshalb wird geschwiegen. (…) Es gibt sehr viele Selbstmorde in unserer Gegend“, so eine Nachkommin der Opferfamilie Perschmann.10
Das Massaker am Peršmanhof wäre also ein wichtiges Thema für eine Kärntner Wahrheits- und Versöhnungskommission.11
In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass Prof. Daniel Wutti im Jahre 2018 vom Amt der Republik Slowenien für die Slowenen im Grenzausland für seine wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet worden ist.12

Das slowenische Studienzentrum für nationale Versöhnung (Laibach) war/ist am Projekt der FRAA nicht beteiligt. Die slowenischen Historiker dieser Friedensinitiative teilten vor Jahren der Europäischen Kommission u.a. Folgendes mit: „An den Universitäten unterrichten noch immer Historiker, die als Handlanger der Kommunistischen Partei tätig waren. (…) Sie vertreten nur eine etwas modifizierte Geschichtsschreibung des vorigen Regimes. Diese Historiker erziehen künftige Lehrer und Professoren (Verherrlichung des Volksbefreiungskampfes, Leugnung der kommunistischen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg usw.)“. Die dominante Geschichtsschreibung sei daher mit einer linken oder kommunistischen Schlagseite belastet.13  Ergänzend dazu wird betont, dass die Geschichtsschreibung tatsächlich ideologisch vollkommen zweigeteilt sei. In Slowenien gebe es zwischen Historikern, die unterschiedliche Positionen vertreten, keine Diskussion, was im Westen üblich sei.14

Auch das Projekt FRAA lässt erkennen, dass sich die bedauerliche ideologische Zweiteilung der slowenischen Geschichtsschreibung auch auf Kärnten erstreckt. Wenn also auch Experten zu keiner wissenschaftlichen Diskussion fähig sind, ist an eine Aufbereitung der Geschichte und eine nachfolgende Versöhnung weiterhin nicht zu denken.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Es folgt nun eine demonstrative Aufzählung strittiger Themen, die im Sinne der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission in Kärnten auf eine konsensuale Bearbeitung warten:

 Themen belastender „Disharmonien“ (Stolpersteine) in Kärnten:

1. Titoismus.
Wahrheitsfindung zum Titoismus in Kärnten wurde im Dezember 2017 gestoppt:
Am 7.12.2017 stoppte der Chefredakteur der Kärntner slowenischen Wochenzeitung „Novice“ (Emanuel Polanšek) den Meinungsaustausch bzw. die Wahrheitsfindung betreffend die Tito-Partisanen: „Die verhärteten Fronten, die man nicht überhören kann, lassen leider keine Diskussionskultur zu.(…) Deshalb werden wir Leserbriefe, solange darin nicht ein anderer Geist wehen wird, in der Zeitung nicht mehr veröffentlichen. (…) Beschämt können wir feststellen, dass die deutsche und die slowenische Seite in Kärnten den Weg der Versöhnung beschreiten, wir Slowenen finden aber diese Versöhnung nicht“.15 Der slowenische Chefredakteur meinte damit offensichtlich die versöhnliche Rolle der Kärntner Konsensgruppe.
Die „Diskussion“ ist nach einer Partisanenfeier in Windisch-Bleiberg im Jahre 2017 ausgebrochen.
Dechant Janko Krištof (Ludmannsdorf) kritisierte insbesondere die Ansprache des Sekretärs des Partisanenverbandes Andrej Mohar (ORF-Redakteur i.R.). Krištof: „Auf slowenischem Boden fand in der Kriegszeit nicht nur ein Volksbefreiungskrieg, sondern unter seinem Mantel auch eine blutige kommunistische Revolution statt. Das war der schlimmste Angriff auf die slowenische Kirche. (…) Wie gesagt, in Slowenien sind in diesen Jahren unzählige Bücher veröffentlicht worden. Es würde niemandem schaden, davon etwas zu lesen. (…) Gott sei Dank ist die Schreckensherrschaft der Kommunisten zu Ende. Wir sollten uns gemeinsam bemühen, die Wunden aus dieser Zeit zu heilen, eine Versöhnung anzustreben und zum Wohle des gesamten Volkes zu arbeiten“.16

Der Partisanenverband reagierte auf den Leserbrief des Priesters Krištof scharf und warf ihm eine Geschichtsfälschung „im Sinne der politischen Doktrin der römisch-katholischen Kirche in Slowenien“ vor. Die Kirche wolle ihre Mitglieder von jedweder blutigen Schuld reinwaschen und aus Verrätern Opfer machen.17 Matjaž Hofbeck (Emigrant aus Slowenien) startete einen Angriff auf die Kirche: „Die Geschichte der Kirche ist eine einzige blutige Schlacht um die Macht und hat mit der Idee des Christentums nichts gemeinsam. Den Höhepunkt des Kampfes gegen das eigene Volk erreichte die slowenische Kirche im Zweiten Weltkrieg. Es tut mir von Herzen weh, wenn ich sehe, auf welche Weise versucht wird, dieses Verbrechen zu kaschieren“.18

Die Wahrheitssuche des Priesters Krištof wurde in Leserbriefen von mehreren Angehörigen der slowenischen Minderheit unterstützt:
Lojze Dolinar: Beim verbrecherischen Kommunismus habe selbst Hitler gelernt, wie man Konzentrationslager baut.19
Hanzi Filipič: Der Sicherheitsdienst (VOS) des Partisanenverbandes begann bereits im Jahre 1941  Klassenfeinde zu ermorden. Stellenweise habe man ganze Familien und auch Kinder ermordet.20
Toni Olip: 200 slowenische Priester hätten die Kommunisten vertrieben und sogar ermordet. Worin bestünde ein Unterschied zwischen den Nazis und den Kommunisten?21
Karl Hren: Beim Lesen des Leserbriefes des Partisanenverbandes habe man den Eindruck, dass man vor versteinerten Politkommissaren stünde, die bestimmen, was wahr oder falsch sei.22

Dechant Janko Krištof schlug die Gründung eines „Forums“ vor. Im Rahmen eines Forums könnten sich die Kärntner Slowenen mit dieser Frage offen und kritisch auseinandersetzen und einen besseren gemeinsamen Weg suchen.23
Der Vorschlag eines Gesprächsforums stammt aus dem Jahre 2017 und blieb ohne Echo.

Auf die Blockade der Wahrheitsfindung in den slowenischen Medien dürften auch Mitarbeiter und Spitzel des kommunistischen Geheimdienstes Udba einen Einfluss ausüben. Im Jahre 2017 war in der Redaktion der Novice zumindest ein offizieller Udba-Mitarbeiter tätig. Udba-Mitarbeiter und deren Nachkommen waren/sind aber auch im Bankwesen, im ORF, in der Landesverwaltung, in der Universität etc. positioniert und können bei Bedarf eine objektive Meinungsbildung über die Rolle der Tito-Partisanen stoppen.
Der Titoismus, auch die Gewaltakte in den 1970er Jahren, ist daher in Kärnten ein Tabuthema geblieben. „Der kommunistischen Führung gelang es, die Massenhinrichtungen in hohem Maße zu verheimlichen“, heißt es in dem in deutscher Sprache erschienen Standardwerk „Slowenische Geschichte“. 24 Dies gilt bis heute in hohem Maße auch für Kärnten.
Im Gegensatz zu Kärnten werden in Slowenien titoistische Positionen nicht stillschweigend geduldet. Die Tatsache, dass der Vorsitzende des RTV-Programmrates, Ciril Baškovič (Sozialdemokrat, SD) in der Epoche der „jugoslawischen Diktatur“ im Vorstand der Kommunistischen Partei wirkte und auch als Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes (Udba) aufscheint, wird öffentlich zur Diskussion gestellt. Das RTV-Informationsprogramm enthalte (daher) Halbwahrheiten, Lügen und Fälschungen, behauptet Geschichtsprofessor Stane Granda.25 Der bekannte slowenische Historiker und RTV-Redakteur Jože Možina behauptet sogar, dass in Slowenien die Medien nicht frei seien. 90 Prozent der slowenischen Medien, auch der RTV, werden inhaltlich von der Linken beherrscht.26
(In Kärnten wird im Gedenken an Joško Tischler, der ebenfalls auf der Liste ehemaliger Udba-Mitarbeiter aufscheint, vom Rat der Kärntner Slowenen (Obmann: Valentin Inzko) alljährlich der „Joško Tischler-Preis“ verliehen.)
 
Im Zusammenhang mit dem Titoismus müsste auch die Rolle der Domobranci wahrheitsgemäß erörtert werden. Heute könne man in Slowenien eine Rhetorik feststellen, die vor allem in den Jahren 1943 bis 1945 präsent war, als die Demobranci die nazistische Ideologie übernommen haben. In den Reden der Domobranci-Führer stecke noch immer der Antisemitismus, beklagt Oto Luthar, Direktor des Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaft und Künste.27 In Slowenien seien rechtsextreme Gruppen auch in der Regierungspolitik verankert. Das sei ein sehr gefährlicher Weg, so die Extremismusforscherin Julia Ebner.28 Milan Kučan (ehemaliger slowenischer Staatspräsident, letzter Vorsitzender des Komunistischen Bundes Sloweniens); „Es wird immer klarer, dass das Virusproblem als Vorwand für andere politische und ideologische Ziele dient. Es geht um eine Änderung unserer Verfassungsordnung ohne zulässiges Mandat. (…) Es ist höchste Zeit, dass wir sagen, es ist genug! Dass wir dieser Regierungsart Widerstand leisten. Dass wir wieder die demokratischen Erungenschaften der menschlichen Zivilisation verteidigen. So, wie es im Jahre 1941 passiert ist. Sie leisteten Widerstand und behielten recht“.29
Von antititoistsicher Seite wird als Bedrohung eingestuft, „wenn sich der ehemalige erste Kommunist nach 30 Jahren die Rückkehr der Demokratie“ wünscht.30
Die traditionelle Konfrontation zwischen den „Titoisten“ und den Domobranci prägen noch heute den politischen Alltag in Slowenien- mit direkten Auswirkungen auf Kärnten.
Ministerin Helena Jaklitsch, zuständig für die Kärntner Slowenen, ist sogar Obfrau-Stellvertreterin des Traditionsverbandes der Domobranci „Nova Slovenska zaveza“.31
(Siehe auch: Josef Lausegger, Slowenische Landeswehr („Slovensko domobranstvo“). Ein Thema unbewältigter Vergangenheit in Slowenien und Kärnten, in: Archivwissen schafft Geschichte, Verlag des Geschichtsvereines Kärnten, Klagenfurt 2014, S 757-769)

Denkansätze für Wahrheit und Versöhnung
: „So wie die Domobranci Geiseln des Nazismus waren, waren die Partisanen Geiseln des Kommunismus, also Geiseln zweier verbrecherischer Systeme! Die Mehrheit der Partisanen waren keine Kommunisten und die Mehrheit der Domobranci war weder faschistisch noch nazistisch!“, so der slowenische Schriftsteller Gregor Preac.32
Der Partisanenkampf war in Wirklichkeit subjektiv für den Anschluss an Jugoslawien ausgerichtet. (…) Objektiv aber hat er dem nationalsozialistischen Regime geschadet, und deswegen wurde er von den Alliierten begrüßt und unterstützt“, so der Historiker Marjan Sturm.33

2. 1970er Jahre – Kärnten am Rande des Bürgerkrieges
Insbesondere in den 1970er Jahren sind die Partisanen mit Hilfe ihres Geheimdienstes Udba in Kärnten wieder aktiv geworden.
Die Udba lancierte bewusst Streit, Misstrauen, Intrigen, Lügen und Eifersüchteleien unter den Kärntner Slowenen. Sie plante geheime Einbrüche in Büros und Wohnungen, legte Personendossiers an und war an Anschlägen in Südkärnten beteiligt. Von den 34 Udba-Mitarbeitern in Kärnten waren 17 Kärntner Slowenen.34
Sprengstoffanschläge wurden verübt, um diese dann der Mehrheitsbevölkerung anzulasten.
Die Kärntner Udba-Mitarbeiter  kamen nicht nur von der Partisanenseite, sondern auch vom (katholischen) Rat der Kärntner Slowenen (NSKS).
Von Wahrheit und Versöhnung kann keine Rede sein.
Slowenien entschuldigte sich für den gewalttätigen Einsatz ihres Geheimdienstes in Kärnten nicht  und ersetzte auch die entstandenen Schäden nicht (z.B.: 18.9.1979, Sprengstoffanschlag auf das Völkermarkter Museum). Der Gewalteinsatz wurde bisher von keiner Täterseite bedauert.

3. Nationalsozialismus.
Vor einer „deutschen“ nationalsozialistischen Wiederbetätigung schützt uns Österreicher das Verbotsgesetz. Die drohende Wirtschaftskrise könnte aber den Nationalsozialismus wieder befeuern. Der (demokratische!) Antifaschismus muss daher gepflegt werden.
Paradoxerweise ist aber mit der praktizierten Volksgruppentheorie die Gefahr verbunden, dass Minderheitenthemen mit „slowenischem“, nationalsozialistischem Gedankengut  verschränkt werden. Die Ziele der Volksgruppentheoretiker gehörten nämlich in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft aufgrund der NS-Konzeption der Volksgemeinschaft zum elementaren Programm des Staates. Fachexperten sprechen heute von einer Rückkehr des Volksgruppentheorems. Die völkischen Theoretiker und die Interessensverbände verlagerten ihre Aktivitäten wieder stärker auf das Feld der Konfliktschürung zur Erhöhung des politischen Drucks. Der Interessensverband FUEV (heute: FUEN) betreibe eine „völkische Subversionstätigkeit“. Den Begriff der Volksgruppe und den des Volksgruppenrechts könne man nicht vollkommen von ihrem nationalsozialistischen Kontext  befreien, urteilt beispielsweise der renommierte Politikwissenschaftler Samuel Salzborn.35
Bei genauerer Betrachtung können tatsächlich frappierende Parallelen zwischen dem NS-Nationalismus (nicht Rassismus) und den heutigen völkisch-nationalen Minderheitenpositionen festgestellt werden:
– Bildung einer völkisch-nationalen Partei als Instrument einer kämpferischen Vertretung
– Nationalisierung der „Massen“ (Gruppe statt Minderheit, Kollektivrechte  statt Individualrechte, Volksgruppe, Volksgemeinschaft /narodna skupnost…)
– Streben nach einem gemeimsamen Mutterland/Mutterstaat
– Konzentration auf einen Gegner/Feind
– Mythos von verlorenen Gebieten
– Ablehung des Regionalismus/Föderalismus
– Heldenverehrung (Tote und Helden seien Mahner zur nationalen Pflichterfüllung)
– Massenveranstaltungen (Demonstrationen, Geborgenheit durch „Rudelbildung“)
– Weckung des Nationalstolzes (bereits im Kindergartenalter, Höherwertigkeit, Elite…)
– Ansätze einer Rassentheorie (aus dem psychischen wird ein physiologisches Thema, „Der Fuchs ist immer ein Fuchs“…)
– Wirtschaftsbeziehungen nach völkischen Präferenzen
Die Zusammenhänge sind unverkennbar. Es müsste zumindest der Versuch gestartet werden, nationale Minderheitenthemen so weit wie möglich von ihrem nationalsozialistischen Kontext zu befreien.

4. Aussiedlung
Am 14. Und 15. April 2022 wird der 80. Jahrestag der Aussiedlung der Kärntner Slowenen begangen. Dazu Gregej Krištof (Obmann des Verbandes zwangsweise ausgesiedelter Slowenen / Zveza slovenskih pregnancev): Die Vertreibungen hätten die Kärntner Behörden, deutschnationale Kreise und die Nazisten lange vorbereitet. Anders gesagt, sei dies die erste Welle der ethnischen Säuberung des Landes Kärnten gewesen. Die Traumata und Ängste der beiden Vertreibungen – die erste fand am 14./15. April 1942 statt und die zweite dauerte vom Herbst 1944 bis April 1945 – erreichten auch jüngere Generationen. Nach dem Krieg leisteten auch die Strukturen der Landesobrigkeit ihren Beitrag zur Vertiefung der Angst und der Assimilation.
Zur zweiten Aussiedung (1944-1945) hätten Funktionäre des Verbandes der zwangsweise ausgesiedelten Slowenen laut Helga Mračnikar eine bedenkliche Position: „Die Menschen im Jahre 1944 wurden wegen strafbarer Handlungen vertrieben, weil sie Gegner der Regierung waren und das war ein gesetzwidriges Verhalten. Während die Vertriebenen des Jahres 1942 völlig unschuldig waren und sie wurden nur wegen ihres Blutes vertrieben“. Mračnikar zufolge fühlten sich daher die Vertriebenen des Jahres 1944 als „zweitklassige“ Slowenen.
Brigitte Entner, Historikerin und Mitarbeiterin des Slowenischen Wissenschaftlichen Instituts:
Die erste Welle der Vertreibung sei langfristig geplant gewesen. Die zweite Welle ab Herbst 1944 bis April 1945 war aber auf einzelne Personen bezogen. Die Obrigkeit begann mit der Vertreibung von Familien, die die Partisanen unterstützt hatten.36 Der slowenische Historiker Marjan Linasi beruft sich in diesem Zusammenhang auf den Gestapobeamten Johann Sellak. Demnach habe dieser im Verzeichnis für die Aussiedlung folgende Elemente berücksichtigt: die slowenische Zugehörigkeit, die Unterstützung der jugoslawischen Forderungen bei der Volkszählung 1920 und die aktuelle Sympathie für Jugoslawien.37
Aus der Perspektive des Landes Kärnten wurde zur Aussiedlung im Jahre 1945 festgehalten: „Es ist, so verdammenswert es auch erscheint, im Übrigen nicht um ein Quentchen mehr als das, was andere aufrechte Gegner dieses Regimes deutscher Zunge erdulden mussten“.38

Man müsste zu diesem belastenden Thema einen ehrlichen Dialog führen. Dabei kann auch nicht ignoriert werden, dass große Teile des slowenischen Volkes (Domobranci) mit den Nationalsozialisten kooperierten und aus titoistischer Perspektive als Kollaborateure eingestuft werden. Der Nationalsozialist Odilo Globočnik gründete in Görz eine Schule für die Ausbildung der Domobranci. Globočnik befasste sich vorher in Lublin nicht nur mit der Judenvernichtung, sondern auch mit der Ansiedlung von Slowenen.39 Er war selbst slowenischer Abstammung und lebte als Kind in Jesenice, danach zogen seine Eltern nach Kärnten.
In den nationalsozialistischen Reihen findet man auch Kärntner Slowenen.
Im Zusammenhang mit der Aussiedlung stellt sich auch die Frage nach der Vertreibung und Ermordung  der Deutschen in Slowenien.
Es wäre erfreulich, wenn das 80- Jahrjubiläum der Aussiedlung von Kärntner Slowenen im Zeichen der Wahrheit und Versöhnung stünde. Es ist aber zu befürchten, dass ein strategischer Rückgriff auf diese kollektiven Traumata zur Durchsetzung heutiger egoistischer Interessen angewendet wird.40
Beim Opfergedenken sollten wir auch in Kärnten von der Erwägung ausgehen, dass es vom Blickwinkel der Opfer aus unwesentlich ist, welches Regime sie aus welchem Grund auch immer ihrer Freiheit beraubte und sie foltern und ermorden ließ.41

5. Diözesansynode 1972
Im Jahre 2022 wird das 50- Jahrjubiläum des Synodalgesetzes über das Zusammenleben der Deutschen und Slowenen in Kärnten begangen.
Es ist zu hoffen, dass man sich endlich mit der vorgenommenen Spaltung der Kärntner Katholiken auf Deutsche und Slowenen auseinandersetzen und diese nationalistische Positionierung überwinden wird. Die Bezeichnung der deutschsprachigen Österreicher als Deutsche war in der Vergangenheit sogar von strafrechtlicher Bedeutung.
Im Jubiläumsjahr 2022 müsste auch die Kärntner Kirche von der Existenz eines österreichischen Volkes ausgehen.

6. Deutsche Minderheit in Slowenien
Zwischen der italienischen Minderheit ich Slowenien und der slowenischen in Italien wird auf eine reziproke Regelung, also auf eine „Wechselwirkung“, Wert gelegt. Das gilt auch zwischen der ungarischen Minderheit in Slowenien und der slowenischen in Ungarn. Die Minderheitenvertreter verhalten sich jeweils solidarisch. Am 7.2.2022 wurde im slowenischen Parlament eine Novelle zum Minderheitenschulgesetz von einigen Abgeordneten mit dem Hinweis abgelehnt, dass in diesem Fall keine Reziprozität zwischen Slowenien und Italien vorliegt.42
Die Kärntner slowenischen Funktionäre unterstützern die deutsche Minderheit nicht. Die deutsche Minderheit wird erniedrigend behandelt.
Dem Dachverband deutscher Kuturvereine in Slowenien wurde im Jahre 2021 sogar die Beseitigung einer privaten zweisprachigen deutsch-slowenischen Vereinstafel mit dem Argument angeordnet, dass die slowenische Bezeichnung an erster Stelle zu stehen habe. Angehörige der deutschen Minderheit fühlen sich eingeschüchtert („große Angst“). Die Information wurde am 29.11.2021 der FUEN zur Kenntnis gebracht.43
Im Oktober 2021 besuchte eine Delegation des Europarates die deutsche Minderheit in Marburg. Die örtlichen Funktionäre der deutschen Minderheit berichteten, dass es zu Kriegsende eine ethnische Säuberung und die Vertreibung der Deutschen aus ihren angestammten Siedlungen gegeben habe. Etwa 6.000 Deutsche aus der Untersteiermark wurden erschossen oder starben in einem der kommunistischen Nachkriegsvernichtungslager. Für die Kommunistische Partei war somit die Frage der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien endgültig gelöst, weil für sie die Volksgruppe aufgrund der ethnischen Säuberung nicht mehr existierte.
Der neue Staat Slowenien korrigiere die „Fehler“ der kommunistischen Diktatur nicht. Auch der derzeitige Staatspräsident Borut Pahor (Anm.: Pahor gehörte ebenfalls der KP, heute SD, an) sage, dass es in Slowenien keine deutsche Minderheit gibt.44
(Nach dem Zweiten Weltkrieg planten Tito-Partisanen auch in Südkärnten „nach der Besetzung Kärntens“ eine ethnische Säuberung bzw. die Vertreibung der Deutschen.45)

Die deutschsprachige Volksgruppe kämpfe um ihr Überleben, konstatierte der Politologe Karl Anderwald im Jahre 2012. Der Staat Österreich (aber auch das Land Kärnten) lehne sich zurück.46
Im Rahmen des 7. Volksgruppenkongresses in Kärnten im Jahre 1996 erklärte der damalige slowenische Generalkonsul Jožef Jeraj, dass die Situation der „Deutschen“ in Slowenien objektiv besser sei als die Situation der Kärntner Slowenen. Er beklagte sich danach darüber, dass seine Erklärungen nicht einmal in der slowenischen Presse veröffentlicht worden sind.47

Die Auffassungsunterschiede bei der Beurteilung der Lage der deutschen Minderheit zwischen Slowenien und Kärnten könnten nicht größer sein.

 

7. Volksabstimmung 1920
Die Slowenen haben sich für Österreich entschieden“, wird in der Landesausstellung 2020 informiert (Maja Haderlap). Im slowenischen Text der Landesausstellung wird sogar davon ausgegangen, dass die damalige deutschnationale Bevölkerung mehrheitlich für Jugoslawien votierte: „Nur in einigen Gemeinden votierte die deutschsprachige Bevölkerung mehrheitlich für Österreich“.
Andreas Moritsch zufolge sei es allerdings ein semantischer Trick, die Slowenen glauben zu machen, dass die Landeseinheit eigentlich ihnen zu verdanken sei. Das sei eine politische Fehldeutung. Es sei ein naiver, aber gut gemeinter Mythos.48 Teodor Domej:Was die slowenischen nationalbewussten Intellektuellen anbelangt, unterstützen sie größtenteils die jugoslawische Option. Es gibt ganz wenige Beispiele dafür, dass bewusste Slowenen gegen die Teilung des Landes Kärnten aufgetreten wären“.49
Demzufolge geht der slowenische Kärntner Lehrerbildner Prof. Daniel Wutti von einer „verlorenen Volksabstimmung“ aus.50 Wutti entfernte somit die Abstimmungsgedenktafel an seinem gekauften Gebäude in Ferlach mit dem Text: „In diesem Haus wurde am 10. Oktober 1920 über die Freiheit abgestimmt“. Dem Bürgermeister (Ingo Appe, SPÖ51) teilte Wutti im Jahre 2019 mit, dass es sich um einen chauvinistischen Text handle.52 Laut Roman Verdel (Gemeinderat, EL) sei der Ferlacher Bürgermeister entrüstet und stelle komische Forderungen, wonach Dr. Wutti die Gedenktafel der Gemeinde zurückgeben müsse. Der Bürgermeister werfe den Ferlacher Slowenen kollektiv vor, dass sie keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekundeten und bei hohen Vertretern Sloweniens und im österreichischen Parlament denunzierten. In Ferlach ist auch ein Streit mit der Slowenenvertretung über die Aufteilung der Volksabstimmungsspende ausgebrochen.53
Der Ferlacher Volksabstimmungskonflikt mit Prof. Daniel Wutti (Pädagogische Hochschule) hat weitreichende Auswirkungen. Wutti kann als Lehrerbildner seine persönliche Einstellung zur demokratischen Volksabstimmung auch den künftigen Kärntner Lehrerinnen und Lehrern vermitteln. Er fungierte als Herausgeber des Lehrbuches „Erinnerungskulturen im Grenzraum“. Darin wird das „heimattreue“ Vorgehen General Maisters behandelt. Zu den Beispielen guter Praxis gehöre es demnach auch, Rudolf Maisters Lieder einzustudieren und vorzuführen.54

Den Unterlagen des slowenisch-jugoslawischen Nationalrates (Narodni svet) mit Sitz in Völkermarkt, die seit Jahren im slowenischen Staatsarchiv frei zugänglich sind, kann das tatsächliche pro-jugoslawische Verhalten der slowenischnationalen Kärntner vor und bei der Volksabstimmung 1920 entnommen werden. Kärntner slowenischsprachige Historiker zeigten bisher offensichtlich kein Interesse an einer Wahrheitsfindung. Auch im Jubiläumsjahr 2020 bediente man sich weiterhin der „sematischen Tricks“ (s.o.). Gemeinden mit klaren Mehrheiten für Slowenien/Jugoslawien (1920) werden vom österreichischen Staat mit einer „Abstimmungsspende“ belohnt. Slowenien, und nicht Österreich, gilt weiterhin als Mutterstaat (Mutterland) der slowenischen Volksgruppe in Kärnten.
Auch an diesem Beispiel ist ersichtlich, dass Kärnten eine Wahrheitskommission dringend benötigt.

(Siehe: Josef Lausegger, Der slowenisch-jugoslawische Volksrat (Nationalrat) für Kärnten. Eine Dokumentation der jugoslawischen Verwaltung in der Zone A auf Basis des Aktenbestandes; in: Carinthia I 2019, S. 561-601)

Ein Vergleich: 70 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung 1920 fand in Slowenien am 23.12.1990 ebenfalls eine Volksabstimmung betreffend die Zugehörigkeit zu Jugoslawien statt. Auch in diesem Fall haben die pro-jugoslawischen Agitatoren verloren. 25.671 legale Einwohner Sloweniens, die offensichtlich mit Jugoslawien sympathisiert hatten, wurden daraufhin am 26.2.1992 aus dem Register der ständigen Einwohner Sloweniens gelöscht.55 Das slowenische Friedensinstitut (Mirovni inštitut) macht darauf aufmerksam, dass nach fast 30 Jahren noch immer einige Menschen in Slowenien völlig rechtlos seien (keine Arbeitserlaubnis, kein Reisepass, kein Führerschein, keine Sozialversicherung…).
Im Vergleich zu Kärnten/Österreich nach 1920 behandelt(e) Slowenien nach 1990 die Sympathisanten Jugoslawiens brutal und unversöhnlich.

(Siehe auch: Josef Lausegger, Die Kärntner Volksabstimmung 1920 und das 100-Jahr-Jubiläum 2020, in: Carinthia 2016, S. 511-531)

8. General Rudolf Maister
Der Militarist Rudolf Maister wollte die Grenzfragen ausschließlich mit Gewalt lösen und eine demokratische Volksabstimmung verhindern. General Maister sei der „Vater des slowenischen Volkes mit blutigen Händen“, konnte man sogar in Slowenien lesen.56 Wegen des „Marburger Blutsonntags“ (27.1.1919) würde heute Carla del Ponte gegen den slowenischen General eine Anklage (Straftat gegen die Menschlichkeit) einbringen, vermutet Rechtsanwalt Dušan Kolnik.57
Seit Jahren wird Maister in Slowenien ein Staatsfeiertag gewidmet und der Gewalttäter als Vorbild für die Jugend gehandelt. Sogar eine paramilitärische illegale Kampfgruppe wurde im Namen des Generals vor wenigen Jahren aufgestellt. Nach Ansicht des Staatspräsidenten Borut Pahor basierte Maisters Handeln immer auf den Werten wie Heimat, Heimatliebe, Nationalbewusstsein, Kameradschaft und slowenische Kultur.58
Es entsteht somit ein Bedrohungsszenario, da „die entscheidenden patriotischen Aktionen des Generals und seiner Kämpfer“ noch immer zu den Grundwerten des Slowenischen Heeres gehören.59
Als pazifistische Gegenthese zu den alljährlichen Maisterfeiern müsste Kärnten die vor 100 Jahren ausgebliebene Volksabstimmung über die Untersteiermark und Seeland (heute: Jezersko) sowie Unterdrauburg (heute: Dravograd) zur Diskussion stellen.

9. Die Windischen
Der renommierte slowenische Historiker Janko Pleterski kritisierte die slowenische Agitation zur Zeit der Volksabstimmung 1920, die auf Verhöhnung und moralische Verurteilung der Deutschtümler/Windischen („nemčurji) ausgerichtet gewesen sei. Diese Agitation enthielt Drohungen, die stellenweise in gewalttätige Einschüchterungen mündeten: „Zu scharf haben wir sie (die Windischen) damals als Verräter verurteilt. Wir haben sie von uns weggestoßen“.60
Die Rolle der Windischen steht seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart im Mittelpunkt der nationalpolitischen Auseinandersetzungen in Südkärnten.
Mit Schweigen und Vertuschen wird man eine Versöhnung nicht erzwingen können.

(Siehe: Josef Lausegger, Zur Geschichte der Kärntner Windischen, in: Carinthia I 2019, S. 697-729)

10. Artikel 5 der slowenischen Verfassung
Laut Artikel 5 der slowenischen Verfassung ist Slowenien verpflichtet, für die Kärntner Slowenen zu „sorgen“. Diese Aufgabe wird in kulturellen, wirtschaftlichen, sportlichen, politischen u.a. Bereichen wahrgenommen. Der Artikel der slowenischen Verfassung sei ein „heiliger Artikel“ betonte der ehemalige zuständige Minister Peter Česnik. Die Slowenen seien eine große Familie und wurden wegen der negativen Umstände in der Weltpolitik geteilt.61 Slowenien sei der Mutterstaat für die in Österreich lebenden Slowenen.62
Grußworte der slowenischen Ministerin Helena Jaklitsch (zuständig für die Kärntner Slowenen) vom 24.12.2021:„Liebe unsere Slowenen im Grenzausland, (…) Das Jahresende ist auch eine herrliche Gelegenheit, dass wir uns aus ganzem Herzen für eure eifrige Arbeit und unzählige Stunden eurer Sorge für die Bewahrung des slowenischen Wortes, der slowenischen Gedanken und slowenischen Empfindens bedanken. Wir danken euch für eure Liebe und Treue zu unserer gemeinsamen Heimat und zur Heimat eurer Vorfahren – zu unserem lieben Staat Slowenien, der heuer stolz seinen 30. Jahrestag gefeiert hat“.63
Es wird die Frage zu klären sein, ob Slowenien oder Österreich als Mutterland der slowenischen Minderheit in Kärnten zu werten sei. Derzeit nehmen beide Staaten primär die Zuständigkeit für die slowenische Minderheit in Kärnten wahr. Aus staatspolitischer Sicht müsste man annehmen, dass sich Österreich für seine Minderheiten (also auch für die slowenische) und Slowenien für seine (also auch für die deutsche) Minderheit zu kümmern haben.

11. Artikel 5 der Kärntner Landesverfassung
Das Land Kärnten bekennt sich sinngemäß zur slowenischen Volksgruppe. Ein Bekenntnis der Volksgruppe zu Kärnten war kein Thema. Von slowenischer Seite wurde sehr heftig dagegen protestiert, dass Slowenisch nicht als zweite Landessprache verankert worden sei. Diese slowenische Forderung wurde von Verfassungsrechtlern bekanntlich einhellig abgelehnt.
Ungeachtet dessen wird Slowenisch als zweite Landessprache bezeichnet. Auch LH Peter Kaiser stellte fest: „Mit der Festschreibung der slowenischen Sprache als zweite Landessprache in der Landesverfassung haben wir ein starkes Zeichen gesetzt, dass wir das Verbindende vor das Trennende stellen“.64
Dieses Streitthema ist also noch nicht bereinigt. Dies gilt auch für die Vermutung, wonach Slowenien einen Einfluss auf die Formulierung dieses Verfassungsartikels ausgeübt hat.

12. AKW Krško
Die Kärntner Ängste vor dem AKW Krško und dem Atom-Müll werden von Slowenien ignoriert.

13. Migration
Die neuen Minderheiten dürfen erwarten, dass sie früher oder später ebenfalls die in Österreich praktizierten Minderheitenregelungen in Anspruch nehmen können. Als im Jahre 2017 die slowenische Volksgruppe in der Landesverfassung verankert worden ist, hat man die neuen Minderheiten(noch) völlig ignoriert. Das könnte sich rächen.
Kärntner Slowenen mit Migrationshintergrund pflegen erfahrungsgemäß eine starke Bindung (Heimweh?) an das Mutterland (Mutterstaat) Slowenien. Diese Haltung ist auch bei den vielen neuen Minderheiten zu erwarten.

14. Universität Klagenfurt
Das 50- Jahrjubiläum der Klagenfurter Universität (Rektor: Oliver Vitouch) im Jahre 2020 war für die Lehrenden kein Anlass, eine wissenschaftliche Aufarbeitung der eigenen Geschichte vorzunehmen. Diese Klärung erscheint vordringlich, da das historische extremistische Verhalten einzelner Hochschullehrer noch nicht überwunden zu sein scheint.65
Die Politik der so genannten fortschrittlichen Kräfte unter den Hochschullehren und Studenten habe immer wieder zu öffentlichen Aktionen (Kundgebungen, Protestaufmärschen…) geführt, wird von Hochschullehrer Erich Leitner in Erinnerung gerufen. Bei den Personalvertretungswahlen 1975 entfiel ein Drittel der Stimmen auf die Kommunistische Partei. Viele Schritte der weiteren Entwicklung der Hochschule seien fortan ohne den Blick auf den extremistisch orientierten politischen Aktionismus einer Gruppe von Klagenfurter Hochschullehren jener Zeit nicht zu deuten, so Leitner.66
Faktum ist, dass in den 1970er Jahren einzelne Agenten kommunistischer Geheimdienste an die Klagenfurter Universität berufen worden sind. Die strittige Kärntner Minderheitenfrage bot ein vielfältiges Betätigungsfeld für die Destabilisierung des Westens. Ein kommunistischer Spion konnte seinen Auftraggebern berichten, dass auf die neue Klagenfurter Universität mit Hilfe der sozialistischen Studenten und einer Zuführung linksgerichterter Lehrkräfte die linken Kräfte einen Einfluss ausübten. Auch der kommunistische „Volkswille“ konnte im Jahre 1987 melden, dass von fortschrittlichen Studenten eine Lehrkraft nach Klagenfurt geholt worden sei. Es sei in Österreich gelungen, endlich eine linke Kaderschmiede für die Ausbildung der zukünftigen roten Führungselite zu gründen, konnte man im Jahre 1997 lesen.67 Die Gruppe von Klagenfurter Universitätslehrern mit „dem extremistisch orientierten politischen Aktionismus“ indoktrinierte bereits Generationen von Kärntner Studentinnen und Studenten mit ihrer Ideologie. Die Folgen sind in der Landespolitik augenscheinlich.
Eine Wahrheits- und Versöhnungsinitiative müsste zunächst den (destabilisierenden) Einfluss von einzelnen Klagenfurter Hochschullehrinnen und Lehrern auf die Kärntner Minderheitenpolitik thematisieren. Es ist dies die wichtigste Voraussetzung für eine Friedensregion Alpen-Adria.

15. Verschwörungstheorien
Der kollektive Nationalismus lebt von Verschwörungstheorien. Es geht den Nationalisten darum, die eigenen Gruppen (Volksgruppe, Volksgemeinschaft) von anderen abzugrenzen und diesen Feindseligkeit und böse Absichten zu unterstellen. Es werden Feinde „konstruiert“. Die eigene Gruppe gilt als „Elite“.
In den 1970er Jahren wurden von slowenischnationaler Seite sogar Anschläge verübt, um diese dann der deutschnationalen Seite anzulasten. Mit dieser „Legende“ gelang es, ein Solidaritätskomitee für die Rechte der slowenischen Volksgruppe zu installieren und minderheitenfreundliche Regelungen durchzusetzen.   
Die ehrliche Aufarbeitung der belastenden Geschichte wird von völkisch-nationalen Verschwörungstheoretikern blockiert. Mit einem moralischen Überlegenheitsgefühl werden historische Fakten und Persönlichkeiten bewertet. Fakten, die nicht zum eigenen Geschichtsverständnis passen, werden ignoriert. Es geht ihnen nicht um die Fakten, sie wollen vielmehr immer recht haben.68  Diskussionen mit Corona-Leugnern können keinen Fortschritt bringen, so der deutsche Philosoph Richard David Precht.69
Dasselbe gilt für die völkisch-nationalen Verschwörungserzähler, auch in Kärnten.
In Kärnten gebe es noch immer einen „Alltagsrassismus“, wird beispielsweise in einem verschwörungstheoretischen Leserbrief in der Kleinen Zeitung verbreitet.70  Es ist zu hoffen, dass die Medien aufgrund der gemachten Erfahrungen mit den Corona-Verschwörern in Hinkunft auch völkische Verschwörungserzähler zu erkennen vermögen und die Kärntner Leserschaft mit Verschwörungsgeschichten über einen „Alltagsrassismus“ in Kärnten verschonen.

16. Resümee
Die derzeitigen Voraussetzungen für eine grenzüberschreitende Friedensinitiative stimmen nicht optimistisch. Die Kärntner Konsensgruppe (s.o.) hat an Einfluss verloren und das Projekt „Friedensregion Alpen-Adria“ (s.o.) hat die Erwartungen nicht erfüllt.

Man beachte in diesem Zusammenhang aber den Friedensprozess in Ruanda: „Die fast unmögliche Vergebung“.71
Im Jahre 1994 wurde von der Mehrheitsbevölkerung (Hutu) ein Genozid an der Minderheit (Tutsi) mit einer Million Toten verübt. Der Staat  selbst beschritt danach aber den Weg der Versöhnung und heute scheint Ruanda ein friedlicher und sicherer Staat zu sein.72
Die Begriffe „Hutu“ und „Tutsi“ wurden öffentlich abgeschafft.73 Die heutige Wissenschaft beachtet die vielen genetischen und kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Hutu und Tutsi. Viele Wissenschaftler glauben, dass die Unterschiede stark übertrieben wurden und größtenteils kulturell konstruiert sind.74
Diese Binsenweisheit müsste endlich auch für Kärnten Geltung erlangen. Wie die Hutu und die Tutsi sollten auch die „beiden Volksgruppen“, bzw. die „Deutschen“ und die „Slowenen“ ihre genetischen und kulturellen Gemeinsamkeiten beachten.
Was in Ruanda geglückt ist, müsste auch in Kärnten mit Blick auf Slowenien gelingen.

Der deutsche Politikwissenschaftler Samuel Salzborn warnt eindringlich vor einer Renaissance der Volksgruppenidee. Damit sei eine immense Bedrohung der europäischen Nachkriegsordnung gegeben, da damit auch die völkische Theorie des Nationalsozialismus rezipiert und politisch umgesetzt werden soll.75 Man müsste die kollektivrechtliche Volksgruppenidee durch individualrechtliche, demokratische  Schutzmaßnahmen ablösen. Das nationalsozialistische Denken begreife das Individuum nur als Glied einer Volksgemeinschaft. Dieses Denken müssten wir überwinden. Im Mittelpunkt des Minderheitenrechts müsse heute das Individuum stehen, so Salzborn u.a. sinngemäß.76
Mit einem Wahrheits- und Versöhnungsprojekt müsste also auch eine Überwindung des fundamentalen kollektiven Volksgruppenbewusstseins (Volksgemeinschaft/narodna skupnost) in Angriff genommen werden. Die deutschsprachige Mehrheitsbevölkerung scheint das deutsche Volksbewusstsein größtenteils abgelegt zu haben. Auch bei slowenischen Jugendlichen scheinen die ethnische und nationale Identität laut einer aktuellen Studie an Bedeutung zu verlieren. Eine Umfrage des Geografischen Instituts der Universität Laibach ergab, dass bereits mehr Kärntner Slowenen ihre Identität als „Österreicher“ oder „Kärntner“ empfinden, denn als „Slowenen“.77
Es könnte also das feindselige trennende Gruppenbewusstsein überwunden und ein gemeinsames Landesbewusstsein forciert werden.
Der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt macht nämlich deutlich, dass Aggressionen zwischen Gruppenmitgliedern („Innergruppen Aggression“) nicht ins Destruktive eskalieren. Die „Zwischengruppen-Aggression“ des Menschen ziele dagegen in der Regel auf die Vernichtung des Gegners ab. Dies sei das Ergebnis der kulturellen Pseudospeziation, in deren Verlauf sich Menschengruppen von anderen über Sprache und Brauchtum absetzen, sich selbst als Menschen und andere nicht als vollwertige Menschen definieren.78  Womit wir wieder bei der Überwindung des trennenden Volksgruppenbewusstseins wären.
Es müsste in diesem Sinne ein Projekt „Friedensregion Alpen-Adria neu“ gestartet werden.

1920. Eine Friedensregion Alpen-Adria ist noch nicht in Sicht. Ich gehe aber von der Überzeugung aus, dass mit der Propagierung der Überwindung völkisch-nationaler Konzepte ein Beitrag für die ersehnte Friedensregion geleistet wird. Das ist das Ziel der vorliegenden Informationsplattform https://www.volksabstimmung-1920.at. Derzeit nützen die Homepage täglich über 150 Leserinnen und Leser.
 

 

1 https://religion.orf.at/stories/3201113/, 26.12.2021

2 Kärnten-ein Problem?, Wien 1945, S. 32; Herausgeber: Kärntner Landesregierung.

3 Arbeit und Demokratie, ÖGB-Verlag, Klagenfurt 2020, S. 217.

4 Siehe: Alpen-Adria. Wozu?, in: Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria, Extra 4, Klagenfurt 2003, S. 15-17;  Redaktion: Josef Lausegger (Generalsekretariat Alpen-Adria).

5 Jan Brousek, Jürgen Pirker, Zukunft durch Vergangenheit, in: Jahrbuch Friedenskultur, Band 10/2015, S. 264-278.

6 Vgl dazu: Prof. Mace Jogan pflegt die Zuordnung der „slowenischen sozialistischen Praxis“ (also des slowenischen Kommunismus) zum Totalitarismus zu kritisieren. Die slowenische sozialistische Praxis sei eine verhältnismäßig freie und gerechte Selbstverwaltungseinrichtung gewesen. Der Tausch des sozialistischen mit dem kapitalistischen System habe zu einer solchen Gesellschaft geführt, die nicht nur weniger gerecht, sondern auch weniger frei sei. Quelle: Reporter, 2.11.2021, S. 44.

7 Siehe: Josef Lausegger (in Diskussion mit Werner Wintersteiner), Friedensregion Alpen-Adria?, Eine Kontroverse, in: Slovenija-Österreich. Befreiendes Erinnern-Osvobajajoče spominjanje, Klagenfurt 2020, S. 203-263.

8 https://www.forschungslandkarte.at/auf-dem-weg-zu-einer-alpen-adri…, Abruf: 27.1.2022.

9 https://www.ph-kaernten.ae.at/organisation/institute-zentren/mehrspr…, Abruf: 27.1.2022.

10 Christine Ratschnig, Mensch musst du sein…, in: Karlheinz Fessl, doma/daheim, Hermagoras 2020, S. 238.

11 Siehe Info. Nr. 43, 25.4.1945.

12 https://www.ph-kaernten.ac.at/aktuelles/detail/2tx_news_pi1%5Bact…, Abruf: 27.1.2022.

13 https://www.scnr.si/izjava-zavoda-za-o-ivitev-civilne-dru-be-ki-se…, Abruf: 22.8.2020.

14 https://www.scnr.si/odgovori-lanice-sveta-scnr-dr-tamare-griesser…, Abruf: 21.8.2020.

15 Novice, 7.12.2017, S. 4.

16 Novice, 17.11.2017, S. 2.

17 Novice, 24.11.2017, S. 10.

18 http://www.novice.at/forum/rimokatoliska-cerkec-slovenci/, 23.12.2017.

19 www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-prijateljev-protifasisticnega-o…, 9.12.2017.

20 www.novice.at/forum/odgovor-na-pimo-zkp/, 9.12.2017.

21 www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-negiranje-krivde/, 9.12.2017.

22 Nedelja, 17.12.2017, S. 2.

23 Novice, 17.12.2017, S. 2.

24 Peter Štih, Vasko Simoniti, Peter Vidopivec, Slowenische Geschichte, Graz 2008, S. 387.

25 Demokracija, 9.12.2021, S. 8.

26 Demokracija, 9.12.2021, S. 8. 14. 15.

27 Mladina 30.12.2021.

28 Mladina, 10.12.2021, S. 51.

29 Mladina, 5.11.2021, S. 27.

30 Domovina, 4.11.2021, S. 18, 19; 18.11.2021, S. 48, 49.

31 Mladina, 12.11.2021, S. 12.

32 Demokracija, 18.11.2021, S. 72.

33 Die Bedeutung der Erinnerungs- und Versöhnungskultur in Kärnten, in: Arbeit und Demokratie,
 Klagenfurt 2020, S. 210, 211

34 Jože Dežman/ Hanzi Filipič, Heisse Spuren des Kalten Krieges, Mohorjeva 2013, S. 113.

35 Samuel Salzborn, Ethnisierung der Politik, Frankfurt/Main 2005, S. 73, 87, 215, 273, 275, 286.
Salzborn wurde von Prof. Anton Pelinka fachlich und persönlich unterstützt (Doktorvater).

36 Novice, 21.12.2021, S. 44-46.

37 Marjan Linasi, Koroške vojne zgodbe, Klagenfurt 2017, S. 64 ff.

38 Kärnten- ein Problem?, Wien 1945, S. 31.

39 Alfred Elste, Michael Koschat, Hanzi Filipič, NS-Österreich auf der Anklagebank, Hermagoras 2000, S. 124

40 Vgl. dazu: Marjan Sturm, Die Bedeutung der Erinnerungs- und Versöhnungskultur in Kärnten. In: Arbeit und Demokratie, ÖGB-Verlag, 2020, S. 215.

41 Entschließung des Europäischen Parlaments vom 2.4.2009

42 https://volksgruppen.orf.at/slovenci/stories/3142020/, 7.2.2022.

43 Mail vom 29.11.2021, adressiert an die FUEN; Absender: Christian Lautischer, Obmann des Dachverbandes deutscher Vereine in Slowenien.

44 Der Untersteirer, Nr. 4/2021, Dez. 2021, S. 8.

45 Das Papier „Die Arbeit nach der Besetzung Kärntens“ wurde vom Kärntner Slowenen Luka Sienčnik (Partisanenname:  „Trnov“) im Rahmen des Wissenschaftlichen Instituts verfasst. Demnach hätte man 55.000 Deutsche vertrieben. Quelle: Marjan Linasi, Koroški partizani, Hermagoras 2010, S. 282, 283. Mit der Vertreibung bzw. „Verschleppung“ wurde bekanntlich unmittelbar nach Kriegsende begonnen. Am 20.5.1945 mussten die Partisanen auf Druck der Westmächte allerdings Kärnten wieder verlassen. Das Wissenschaftliche Institut innerhalb der OF wurde am 12.1.1944 errichtet und ist noch heute als Institut für Nationalitätenfragen aktiv.

46 Woche Kärnten, 15.12.2012, S. 20.

47 Jožef Jeraj, Preko Karavank, Ljubljana 2002, S. 138.

48 Andreas Moritsch, Austria-Slovenica, Klagenfurt 1996, S. 60, 66.

49 Novice, 18.1.2019, S. 15.

50 Novice, 11.9.2020, S. 19.

51 „Kärntner seit Monaten bedroht. Bundesrat Appe erhält wegen Ja zur Impfpflicht (Corona) Morddrohungen“. Quelle: KZ, 3.2.2022, S. 3.

52 Novice, 12.4.2019, S. 5.

53 Novice, 14.1.2022, S.

54 Daniel Wutti, Nadja Danglmaier, Eva Hartmann, Erinnerungskultur im Grenzraum, Hermagoras 2020, S. 112-114.

55 sl. wikipedia.org, Abruf: 20.2.2016.

56 Mladina, 23.11.2018, S. 4, 5.

57 Laibacher Zeitung, 23.11.2018, S. 47, 48.

58 Reporter, 29.11.2021, S. 8.

59 Demokracija, 25.11.2021, S. 29.

60 Koroški plebiscit, Ljubljana 1970, S.255, 243, 218.

61 Novice, 5.10.2018, S. 3.

62 Minderheiten und Mutterstaaten: Schutz oder Intervention? Tainacher Tagung, Klagenfurt 2015, S. 216, 217, 222, 249.

63 https://www.gov.si/novice/2021-12–24-praznicno-voscilo-ministrice…, 24.12.2021.

64 Kärnten.magazin 01/2020. Das offizielle Infoservice des Landes Kärnten /Amtliche Mitteilung, Feb. 2020.

65 Beachte: Die Studie „Titos langer Schatten“ Klagenfurt 2015, wird in einer offiziellen Publikation der Klagenfurter Universität abgelehnt. Die Studie zerstöre angeblich den „wissenschaftlichen Diskurs“. Quelle: Dispositiv Kärnten/Koroška, Klagenfurt 2020; Autoren: Ute Holfelder, Wilhelm Kuehs, Ute Liepold, Bernd Liepold-Mosser, Roland W. Peball, Klaus Schönberger.

66 Erich Leitner, Per aspera ad astra- 50 Jahre Universität Klagenfurt. In: Kärntner Jahrbuch für Politik 2020, S. 255 ff.

67 Erwin Kemper, Verrat an Österreich, Wien 1966, S. 89; Volkswille, 25.4.1987;
Kronen Zeitung, 30.111997, S. 11.

68 Vgl. dazu: Klaus Höfler, Ausstieg aus der Welt der Verschwörer, in: KZ, 24.1.2022, S. 10, 11.
Martina Winkelhofer, Weniger Empörung, mehr Wissen, in: Kronen Zeitung, 23.11.2022, S. 36, 37.

69 Kronen Zeitung, 19.12.2021, S. 24.

70 KZ, 11.1.2022, S. 29. Autor: Adrian Kert, Ferlach/Borovlje.

71 https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/friedensprozess-in-ruanda-die-f…, Abruf: 27.1.2022.

72 Domovina, Ljubjana, 4.11.2021, S. 34, 35. Autor: Peter Merše.

73 https://www.grin.com/document/118267, Abruf: 27.1.2022.

74 https://de.wikipedia.org./wiki/Geschichte_Ruandas, Abruf: 27.1.2022.

75 Samuel Salzborn, Ethnisierung der Politik, Frankfurt am Main 2005, S. 16, 73, 89, 275.

76 Samuel Salzborn, Minderheitenkonflikte in Europa, StudienVerlag 2006, S. 13; siehe auch: Gudrun Hentges: „In Österreich hielten kollektivrechtliche Elemente Einzug in die gesetzlichen Bestimmungen und erlangten schließlich im Juli 2000 Verfassungsrang“, S. 119.

77 Milan Obid, Identitetne opredelitve mladih v slovenskem zamejstvu, Klagenfurt 2018; Jernej Zupančič, Slovenci v Avstriji, Ljubljana 1999.

78 Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung, München 1994, S. 288.