Interview zur Schulsituation in Bleiburg

Novice vom 30.6.2017 bringt ein Interview mit der Direktorin der Volksschule in Bleiburg, Mateja Messner, über die Situation der slowenischen Sprache an dieser Schule. Redakteurin: Ana Grilc.

Frage: In Bleiburg haben wir eine besondere Situation, denn es besteht ein „Klein-Laibach“ mitten in einem österreichischen Ort. Wie hat sich die Situation hinsichtlich der slowenischen Sprache verändert, seitdem Sloweninnen und Slowenen aus dem Mutterstaat in der Bleiburger Schule unterrichtet werden?

Mateja Messner:Ich bin bereits seit 30 Jahren in Bleiburg. Vor 30 Jahren hatten wir rund 12 Kinder zum Slowenisch-Unterricht angemeldet, nun gibt es davon 92. Am Anfang war das Slowenische in unserer Schule nicht präsent. Vielleicht waren die zweisprachigen Lehrer nicht so selbstbewusst und haben ihre Sprache nicht in den Mittelpunkt gestellt. Oder aber ist die Zeit erst jetzt reif dafür, dass die Eltern ihre Kinder zum Slowenisch-Unterricht anmelden. Unsere Schule besuchen heute 30 Schülerinnen und Schüler, die aus Slowenien kommen und in Bleiburg leben. Damit wächst natürlich in unserer Schule die Qualität des Slowenischen. Auch die österreichischen Schüler profitieren davon.

Frage: Oft wird kritisiert, dass die Kinder nach 4 Jahren zweisprachiger Ausbildung nur die Worte Maus und Haus verstehen. Ist die Situation in der Bleiburger Schule eine andere, seitdem hier auch slowenische Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden?

Mateja Messner:An unserer Schule ist dies sicher nicht der Fall. Sicherlich sind aber in jeder Klasse einige Kinder mehr und die anderen weniger sprachbegabt (…).“1

 

1 Novice, 30.6.2017, S. 10,11