„Seit dem Einbruch der Türken in Kärnten vor nahezu 600 Jahren hatten unsere Vorfahren ihr ganzes Leben bis zu uns Nachkommen in Frieden und geordneten Staatsverhältnissen gehaust. (…) Dann gingen die Jugoslawen gleich den Janitscharen auf Raub in unsere Heimat aus. (…) Weder Heimat, noch die nationale Verwandtschaft verknüpft uns Windische und Deutsche mit dieser entarteten Gesellschaft, von der wir niemals eine Gerechtigkeit zu erwarten haben. (…) Wir Windische und Deutsche in Kärnten aber wollen und werden das alte, freie Volk bleiben, das wir seit Jahrhunderten in Eintracht gewesen sind!“(KLM Nr. 68, 14.9.1920).
„Mir Windischn im Karntnerland!
Mir seimer Karntnar Windische und nit – wia dös – Slowenar!
Gebts uns an Fried, lasst uns in Ruah und geht’s lei hamzua dennar.
Mir seimer Karntnar Windische, und dös: Krowatn, Serben, Kraner!
Dös seits nit unsre Brüader nit. Na! Kaner, kaner, kaner! (…)
Dö Deutschen und mir Windischen, mir haltn zam wia Eisen
und lassn unser Karntnerland, per mej dusch! Uns nit zerreißn!“
(KLM Nr. 40, 3.3.1920).
„Mir seint nix slawisch, mir seint lei Windische“, mit diesen Worten wird man entrüstet Antwort bekommen, wenn man z. B. unsere Gailtaler als Slawen anspricht. Jugoslawen darf man ihnen schon gar nicht sagen, denn das wäre für sie eine arge Beleidigung und trüge demjenigen, der solche Worte im Mund führt, unter Umständen Prügel ein. So wie die Gailtaler Windischen, die sich zu Ende 1918 als die ersten gegen die eingedrungenen Jugoslawen erhoben und sie aus Arnoldstein vertrieben, so denkt die Mehrheit unserer aufgeweckten windischen Landsleute. (…) Heute drängen sich der fremde Krainer und die Serben zwischen die Kärntner. Sie verhetzen Windische und Deutsche gegeneinander, die sich friedlich durch ein Jahrtausend so gut vertragen hatten. Auf allen Tabors und südslawischen Festrummeln fluchen und wettern die bezahlten fremden Hetzer gegen die Deutschen: „Die schwarze Erde soll sie verschlingen, die Deutschen und die Nemtschurji!“. Die Nemtschurji sind jene Windischen, die sich gegen die Kärntner Deutschen nicht aufhetzen lassen, weil sie sagen, die Villacher, Klagenfurter und Wolfsberger Deutschen stehen uns viel, viel näher als die Krainer, Kroaten und Serben“ (KLM Nr. 57, 3.7.1920).
„ Weder Heimat, noch eine nationale Verwandtschaft verknüpft uns Windische und Deutsche mit dieser entarteten Gesellschaft, von der wir niemals eine Gerechtigkeit zu erwarten haben! Im Handumdrehen ersetzen sie die alte Ordnung unserer Verwaltungseinrichtungen durch eine echt balkanmäßige Wirtschaft, deren Spitzen in unbeschränkten Terror die deutschgesinnte Bevölkerung bedrücken. (…) Wir Windische und Deutsche in Kärnten aber wollen und werden das alte, freie Volk bleiben, das wir seit Jahrhunderten in Eintracht gewesen sind“ (KLM Nr. 68, 14.9.1920).
„ Das Verhältnis zwischen uns Windischen und Deutschen in Kärnten ist so selbstverständlich und natürlich, wie die Blutsverwandtschaft zweier Brüder in der Familie. Kein Wort des Hasses hin, keine feindliche Gebärde zurück. (…) Wir Windischen und Deutschen verharrten niemals auf dem nationalen Standpunkt. Wir haben untereinander gefreit und geheiratet. So wurden wir ein Volk. Schulter an Schulter gingen wir zusammen wider unseren Feind, den Tschuschen. (…) Der Beweis für unser friedliches Auskommen sind die Jahrhunderte!“ (KLM Nr. 76, 4.10.1920).
Mit Hinweis auf das Windische wurde im Jahre 1920 eine erste realistische Version der Kärntner Landeshymnevon der Gutsfrau Vera Schludermann, geb. Edelmann, die den Abwehrkampf und die Volksabstimmung auf Schloss Saager hautnah miterlebte, verfasst:1
„Heimatlied
Ob deutsch, ob windisch ist der Sang, er hat doch echten Kärntner Klang.
Der Heimat treu in schwerer Zeit, geduldig tragen wir das Leid.
Bis dass das Recht mit starker Hand uns schafft ein freies Kärntnerland.“
Anmerkung:Aus diesen Zitaten ergibt sich, dass bereits vor der Volksabstimmung 1920 die Kärntner Propagandisten davon ausgegangen sind, dass für einen österreichischer Sieg die „Windischen“ entscheidend sein würden.
Dies ist offensichtlich auch eingetreten.Der informierte Historiker Andreas Moritsch meinte, dass unter den damaligen Windischen „am ehesten Öster-reicher“ zu finden wären. Weder die Kärntner Deutschen noch die Kärntner Slowenen waren nämlich in ihrem extremen Ethnozentrismus in der Ersten Republik gewillt, sich mit der Nation Österreich anzufreunden.2
1 https://klagenfurt.gruene.at/wo-bleibt-die-gedenktafel-fuer-den-dichter-thaurer-ritter-v…, Abruf: 2.10.2018.90 Jahre Kärntner Heimatdienst, Eine Dokumentation, 2010, S. 24.
2 Andreas Moritsch, Austria-Slovenica. Die Kärntner Slowenen und die Nation Österreich, Klagenfurt, 1996, S. 24 ff.