Die öffentliche Diskussion über die (negative) Rolle der Tito-Partisanen wurde gestoppt

Ohne Wahrheit kann es aber keine Versöhnung geben.

 

7.12.2017

Partisanen – Emanuel Polanšek, Chefredakteur der Novice, stoppt die Diskussion über die strittige Rolle der Partisanen zwischen dem Priester Janko Krištof und dem Kärntner Partisanenverband: Die verhärteten Fronten, die man nicht überhören kann, lassen leider keine Diskussionskultur erwarten. (…) Deshalb werden wir die Leserbriefe, solange darin nicht ein anderer Geist wehen wird, in der Zeitung nicht veröffentlichen. Wir stehen aber den Lesern auf unserer Homepage zur Verfügung. (…) Beschämt können wir feststellen, dass die deutsche und die slowenische Seite in Kärnten den Weg der Versöhnug beschreiten, wir Slowenen finden aber diese Versöhnung nicht.
Der Streit ist nach einer Partisanenfeier in Windisch-Bleiberg vom 28.10.2017 ausgebrochen.Dechant Janko Krištof meinte daher: dass ein Forum nötig wäre, wo wir uns mit dieser Frage offen und kritisch beschäftigten und einen besseren gemeinsamen Weg suchten“.1
Krištof versteht jene Slowenen in Kärnten nicht, die weiterhin die Phrasen wiederholen, die man viele Jahrzehnte bis zum Niedergang dieses engstirnigen Systems hörte. Es gebe genügend Informationen darüber, was in Slowenien im und nach dem Krieg passiert ist. Solche Informationen, die der Sekretär des Partisanenverbandes, also Andrej Mohar, bei der Gedenkveranstaltung in Windisch-Bleiberg am 28.10.2017 zum Ausdruck gebracht hat, seien daher nicht zu rechtfertigen: Ich bin mir dessen bewusst, dass wir Kärntner nur schwer verstehen können, was in Slowenien bereits in der Kriegszeit in vielen Orten passiert ist, da wir bei uns nazistische Henker hatten, die uns bedroht und verfolgt haben. In vielen Orten in Slowenien, vor allem unter der italienischen Okkupation, aber haben dies und noch Schlimmeres die Partisanen bzw. ihr Geheimdienst (VOS) im Namen der Revolution praktiziert“.2
Leserbriefe zur Verteidigung von Pfarrer Janko Krištof: Prof. Mag. Lojze Dolinar: „ Dechant Janko Krištof ist damit, dass er die Wahrheit sagte, den Berufspartisanen und Liebhabern des antifaschistischen Widerstandes in Kärnten auf die Zehen getiegen, die gut bezahlt für noch besser bezahlte scheinbare Volksbefreiungswerte eintreten. 41. 000 € stehen ihnen allein aus dem Kämpfer-Budget der Republik Slowenien zur Verfügung. Diese Bezahlten verfälschen bewusst die Fakten und mildern damit den verbrecherischen Kommunismus, bei dem selbst Hitler lernte, wie man Konzentrationslager baut und führt“.3

 

Hanzi Filipič: Der Sicherheitsdienst (VOS) der Partisanenführung begann schon im Jahre 1941, gezielt „Klassenfeinde“ zu ermorden (…), stellenweise wurden ganze Familien, ja, auch Kinder ermordet.(…) Von rund 20.000 Slowenen – Antikommunisten – die im Mai 1945 vor den kommunistischen Henkern nach Kärnten flüchteten, wurden rund 13.0000 von den Engländern an Jugoslawien „zurückgegeben“. Von diesen konnten nur rund 10% ihr Leben retten (vor allem Jugendliche), alle anderen wurden von den kommunistischen Partisanenliquidatoren im Gottscheer Wald ermordet“.4
Toni Olip erinnert daran, dass über 200 slowenische Priester von den Kommunisten vertrieben, von Volksgerichten verurteilt und sogar ermordet worden sind. Worin besteht also ein Unterschied zwischen den Nazis und den Kommunisten, fragt Olip.5

 

Karl Hren bemerkt dazu kritisch, dass er beim Lesen des Leserbriefes des Kärntner Partisanenverbandes den Eindruck hatte, dass vor ihm versteinerte Politkommissare stünden, die darüber urteilten, was wahr oder falsch sei.6
Am 23.12.2017 wurde mit einem Leserbrief von Matjaž Hofbeck ein frontaler Gegenangriff auf die katholische Kirche gestartet: „Die Römisch-katholische Kirche hat über Jahrzehnte 60.000 Kinder sexuell missbraucht. (…) Die Geschichte der Kirche ist eine einzige blutige Schlacht um die Macht und hat mit der Idee des Christentums nichts gemeinsam. (…) Den Höhepunkt des Kampfes gegen das eigene Volk erreichte die slowenische Kirche im Zweiten Weltkrieg. Es tut mir von Herzen weh, wenn ich sehe, auf welche Art versucht wird, dieses Verbrechen zu kaschieren. (…) Hitler hasste schließlich nicht nur die Kommunisten, er war auch ein verbissener Katholik und hat die Kirchensteuer in Deutschland eingeführt. (…) Dieses Kollaboranten-Gesindel wusste genau, warum sie (zu Kriegsende) das erwartet, wovor sie Angst hatten. (…) Herr Krištof, Sie sprechen ansonsten von der Versöhnung, aber Sie praktizieren sie nicht. Sie zeigen lediglich auf die Verbrechen der Anderen, die eigenen aber verheimlichen Sie. (…) Die Kollaboration mit dem Feind ist in allen zivilisierten Gesellschaften dieser Welt eines der größten Verbrechen. (…) Der Geburt nach bin ich ein Slowene und bin im Jahre 1988 nach Ferlach gezogen. In Laibach habe ich im Jahre 1975 das Studium der Anglistik und Slowenistik (Teilgebiet der Slawistik) abgeschlossen“.7
 

 

 
Lesen Sie die Vorgeschichte:

 

Partisanengedenken

 

1 Novice, 7.12.2017, S. 4
2 http://www.novice.at/forum/razdvojenost-in-krivda/, 9.12.2017
3 http://www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-prijateljev-protifasisticnega-o…, 9.12.2017
4 http://www.novice.at/forum/odgovor-na-pismo-zkp/. 9.12.2017
5 http://www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-negiranje-krivde/, 9.12.2017
6 Nedelja, 17.12.2017, S. 2
7 http://www.novice.at/forum/rimokatoliska-cerkev-slovenci/, 23.12.2017