Partisanenfeier am Kömmel

Am 16.7.2017 fand der 38. Marsch auf den Kömmel auf den Wegen der Domen-Truppe im Gedenken an die gefallenen Kämpfer statt. Als Festredner fungierte Alfred Kohlbacher, Vorstandsmitglied der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer; die Messe wird von Andrej Lampert gelesen. Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung vom Slowenischen Kulturverein „Edinost“, Bleiburg (Begrüßungsrede: Franc Kuežnik; Obmann: Matej Trampuž/ Trampusch) und vom Kärntner Partisanenverband (Ansprache: Sekretär des ZKP: Andrej Mohar). Es sangen ein Chor aus Slowenien und der slowenische Kärntner Männerchor „Foltej Hartman“ unter der Leitung von Martin Kušej. Ehrengäste waren u.a. Stadtrat Marko Trampusch und die „Partisanenlegende aus dem Küstengebiet“ Ivan Čebron.
Andrej Mohar und weitere Teilnehmer, so auch einige Sänger, trugen Leibchen oder eine Kappe mit dem Roten Stern. Zumindest ein Teilnehmer hatte sein Hemd mit dem Tito- Bild versehen;diesbezügliche Fotos: siehe www.novice.at, 18.7.2017.

 

Andrej Mohar kritisierte die Gedenkveranstaltungen des kroatischen „Bleiburger Ehrenzuges“ in Loibach, die mit den internationalen Verpflichtungen Österreichs nicht in Einklang stünden. Er äußerte die Überzeugung, dass „es im kommenden Jahr notwendig sein wird, sozusagen knapp vor dem Tag, wenn Österreich wieder den Vorsitz in der EU übernehmen wird, entschlossene Maßnahmen zu setzen“. Ein Verbot der Veranstaltung auf dem Loibacher Feld wäre die einzige Möglichkeit, um den Bestimmungen des Österreichischern Staatsvertrages 1955 zu entsprechen, da der Staatsvertrag jedwede nationalsozialistische Tätigkeit verbiete. Prof. DIng. Alfred Kohlbacher, er trug eine Mütze mit rotem Stern, sagte u.a.: „Geehrte Damen und Herren, geschätzte Genossinnen und Genossen! (…) Wenn heute und hier der am 12.10.1944 Gefallenen der Domen-Truppe gedacht wird, dann ist das nicht nur eine Ehren- und Dankbezeugung für ihren Mut und ihr Opfer, es ist auch eine Mahnung und Aufforderung, den Anfängen rechtsradikaler und neofaschistischer Tendenzen, Bewegungen und Parteien entschlossen entgegen zu treten. (…) Heute müssen wir feststellen, dass die längst tot geglaubten Gespenster der Vergangenheit durch Europa geistern. (…) Noch immer bestehen Vorurteile gegenüber PartisanInnen. (…) Erfreulich ist, dass das Partisanenmuseum am Perschmanhof, zu dessen Gestaltung die Freiheitskämpfer einen finanziellen Beitrag gegeben haben, zunehmend von Schulklassen besucht wird. (…) Wir Freiheitskämpfer sind mit Euch in Solidarität und Freundschaft verbunden! Smrt fasizmu, svoboda narodu!
Im Bericht des Partisanenverbandes wird darauf hingewiesen, dass das Denkmal am Kömmel „Zielscheibe eines Sprengstoffanschlages“ war.

 

Es blieb jedoch unerwähnt, dass der Anschlag am 31.10. 1976 vom verstorbenen Johann H. verübt worden ist und der Täter selbst ein deklarierter Anhänger der Partisanenbewegung war. Vergleiche: In Laibach fand am 29.6.2017 eine Veranstaltung im Zeichen des Roten Sternes statt. In der Wochenzeitung Demokracija spricht Petra Janša von einer Provokation. Die Verehrung des kommunistischen Symbols sei aber nicht nur eine Provokation, sondern eine Beleidigung und Verspottung aller Unterdrückten, die in diesem totalitären Regime leben mussten. Die Opfer und ihre Nachkommen werden damit verhöhnt. Slowenen trugen ihre Nationalfahnen und protestierten gegen die Veranstaltung, die von der Polizei beschützt werden musste.

 

*www.novice.at/galerije/38-pohod-na-komelj/, 18.7.2017; Abruf: 4.8.2017

**Volksgruppen.orf.at/slovenci, 17.7.2017; www.partizani.at/index.php?opti0n=com_content&view=article&id=:skrb-za…, Abruf: 12.8.2017.

***Titos langer Schatten, S. 454 ff

****Demokracija, 6.7.2017, S. 28 ff