Partisanen: „Freiheitskämpfer“ oder/und „Massenmörder“?

30.6.2023, Klagenfurt: Fest der "Initiative Domplatz"
30.6.2023, Klagenfurt: Fest der "Initiative Domplatz"

Info Nr. 69

Vorschau auf das Jahr der Kärntner Erinnerungskultur 2025.

 

30.6.2023  Initiative Domplatz – Fest: „Svobodni! Befreit! Ein Fest dem Widerstand/Praznujmo upor“. Das Fest wird von der Initiative „Koroška & Kärnten gemeinsam erinnern / skupno ohranimo spomin“ unter dem Dach des Vereins Memorial Kärnten/Koroška zum dritten Mal veranstaltet.

Teilnehmer: Über 20 „progressive“ Vereine und Initiativen wirken laut Veranstalter am Fest mit, u.a. der Kärntner Partisanenverband und der Verein Peršman. Die drei slowenischen Zentralorganisationen sind nicht vertreten. Anwesend: Olga Voglauer (Grüne).

1. Initiative Domplatz: Partisanen in positives Licht rücken.
 Stalinismus und Verbrechen weglassen?
Ziel der Initiative ist es auch im Jahre 2023, den Widerstand wieder in ein positives Licht zu rücken, eine neue Form der Erinnerungskultur zu stärken und dem Domplatz Leben einzuhauchen. Am Domplatz habe auch eine Erzählung Platz zu finden, in der historischer Widerstand und gegenwärtiges zivilgesellschaftliches Handeln für Menschenrechte, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eine positive Bedeutung erhalten. Das Fest soll dazu beitragen, die beschränkte Perspektive, für die das Denkmal steht (= Gedenktafel für die von Partisanen Verschleppten und Ermordeten), in einen größeren Kontext der historischen Ereignisse zu stellen, so sinngemäß die Veranstalter.Weil es Zeit ist, die ganze Geschichte zu erzählen – und zwar schon lange!“, so die Klagenfurter AAU (Zentrum für Friedensforschung).2
Es gelte die Geschichte zu öffnen und zu zeigen, „dass es eben nicht so einfach ist, Partisaninnen und Partisanen zu diffamieren“, hält Elisabeth Klatzer von „Kärnten gemeinsam erinnern“ fest.3

Unter dem Titel „Für eine positive Sicht auf den Widerstand“ berichtet die slowenische Wochenzeitung „Novice“ von der Veranstaltung: Das Ziel bestehe darin, eine positive Sicht auf den antifaschistischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime herzustellen. Nach den Worten der Organisatoren gehe es um einen Feiertag zu Ehren jener, die ihr Leben für Demokratie und Gerechtigkeit riskiert haben. An der Veranstaltung haben 20 „progressive und antifaschistische“ Organisationen aus ganz Kärnten teilgenommen. Darunter der Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Klagenfurt (Hanna Novak, Brina Kušej) und der Verein Peršman. Die Historikerin Brigitte Entner setze sich als Mitarbeiterin der Initiative Domplatz für eine vollständigere Sicht auf die Kärntner Geschichte ein. Nach Ansicht der Historikerin könne man den Text auf dem Gedenkstein nicht mit einfachen Worten annullieren, weil die Aufschrift zumindest teilweise zutreffend ist. Es sprach auch der Literaturwissenschaftler Dominic Srienc: „Der Gedenkstein auf dem Domplatz weist darauf hin, dass das Bundesland bis heute nicht die richtigen Worte dafür gefunden hat, was in der Vergangenheit passiert ist, wie es halt passiert ist“. In erster Linie setzen wir uns dafür ein, dass in Kärnten auf den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, den Widerstand der Kärntner Slowenen und ihrer deutschsprachigen Unterstützer endlich positiv geblickt wird und dass dies nicht mit Verbrechen gleichgesetzt wird“, erläutert Brigitte Entner. Der Vorschlag von Künstlern, wonach man den Hinweis „von Partisanen“ aus dem Text des Verschlepptendenkmals  entfernen („herausschneiden“) sollte, erscheint auch aus Entners Sicht interessant. Gregor Krištof, Vorsitzender der slowenischen Vertriebenen, befürwortet diesen Schritt ebenfalls.

Wie weiter? „Ziel der Initiative ist die Realisierung eines Vorschlages, der dann der Öffentlichkeit präsentiert werden wird. Faktum ist, dass es zu einer Umbildung des Domplatzes kommen wird, es wird aber noch eine Zeit lang dauern. Wenn dies geschieht, wollen wir aber als Initiative Domplatz bereits so präsent sein, dass man uns nicht ignorieren kann“, sagt Brigitte Entner. Zum Feiertag des Widerstandes auf dem Domplatz werde man jedenfalls im nächsten Jahr wieder einladen.4

Die Initiative Domplatz kann man im Jahre 2025 nicht ignorieren, da deren Aktivisten und Sympathisanten zu den Entscheidungsträgern der Kärntner Kulturpolitik gehören: Brigitte Entner wurde in den Dienst des Kärntner Landesmuseums aufgenommen. In den Kärntner Kulturbeirat wurden laut LH Peter Kaiser eine repräsentative Anzahl an Personen aus der slowenischen Volksgruppe aufgenommen. „Unter den Mitgliedern und Ersatzmitgliedern im Kärntner Kulturgremium werden u.a. Karl Vouk, Tanja Prušnik, Dominik Srienc, Jani Oswald, Niko Kupper, Emil Krištof, Roman Verdel, Uši Sereinig, Martina Piko-Rustia, Valentin Sima, Alina Zeichen, Veronika Kušej und Micka Opetnik sein. Im Theaterausschuss von Klagenfurt/Celovec werden u.a. seitens des Landes Ingrid Gasser und als Ersatzmitglieder Christine Ogris und Samo Kobenter vertreten sein“.5 Einige davon kooperieren mit der Initiative Domplatz.

Die Initiative Domplatz will also die Täter-Seite der Partisanen weglassen und auf den Widerstand reduzieren, um ein „befreiendes“ Gedenken begehen zu können. In Kärnten steht diesem befreienden Gedenken auf dem Domplatz das Verschlepptendenkmal im Wege.
Es wird somit das  Narrativ weiterhin gepflegt, das in der kommunistischen Ära in Slowenien gegolten hat: Die Partisanen sind „Widerstands- und Freiheitskämpfer“, Gegner dieses antifaschistischen Freiheitskampfes sind Nazi-Kollaborateure.
Der kommunistischen Führung gelang es, die Massenhinrichtungen in hohem Maß zu verheimlichen, wird im Standardwerk „Slowenische Geschichte (S. 387) festgehalten. Nach dem Krieg wurde die Verbreitung von „Unwahrheiten“ über Partisanenmorde in Slowenien sogar mit dem Tode bestraft.6 Diese Bemühungen werden dies- und jenseits der Grenze fortgesetzt.

Im Schwarzbuch des Kommunismus wird diese antifaschistische Taktik wie folgt erläutert: „Durch die Beteiligung der Kommunisten am Krieg und am Sieg über den Nationalsozialismus triumphierte der Begriff Antifaschismus in der Linken endgültig als Wahrheitskriterium, und natürlich traten die Kommunisten als die besten Vertreter dieses Antifaschismus auf. Der Antifaschismus wurde zur Etikettierung des Kommunismus. Das machte es den Kommunisten leicht, Aufmuckende im Namen des Antifaschismus zum Schweigen zu bringen“. Diesbezügliche Lehren können auch aus der Geschichte der DDR gezogen werden. In der DDR sollte der politische Antifaschismus die kommunistische Diktatur rechtfertigen. Bürgerliche und nichtkommunistische Gruppen wurden tendenziell unter Faschismusverdacht gestellt.7
Die Initiative  Domplatz müsste wenigstens die Geschichtsauffassung des an der AAU Klagenfurt  tätig gewesenen slowenischen Geschichtsprofessors, Dušan Nečak, beachten. Der Historiker ist in der tito-kommunistischen Ära sozialisiert worden. Laut Nečak habe nach dem Krieg „eine Industrie des Todes“ begonnen. Nečak: „Es ging um eine Folge des Krieges, um ideologische Verblendungen, um Rache und um einen allgemeinen Trend in der Ideologie, in der wir lebten. Damit es kein Missverständnis gibt: Das waren Verbrechen, darüber gibt es keine Zweifel! Man muss sie bedauern und fachlich erörtern“. 8 Man dürfe jenen nicht zustimmen, die das Verbrechen verteidigen, vielmehr sollte man bedenken, wohin die Fortsetzung der kommunistischen Lüge führt, warnt der slowenische Hochschullehrer Janez Juhart. Juhart: „Die Leugnung der außergerichtlichen Morde ist ein neuerliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit und müsse strafrechtlich verfolgt werden. Deshalb fordern wir die Staatsanwaltschaft auf, entsprechend zu handeln“.9 Joze Dežman, Historiker, kritisierte die Leugnung der Partisanenmorde in einem Schreiben an den Obmann der Partisanenverbandes Sloweniens (Tit Turnšek) u.a. wie folgt: „Ist es nicht wahr, dass die Partisanen mehr Slowenen umgebracht haben als die Okkupatoren, mehr Unbewaffnete als Bewaffnete und mehr Menschen nach dem Krieg als im Krieg umgebracht haben? Haben die Kommunisten nicht im Einvernehmen mit der leninistisch-stalinistischen Doktrin einen Bürgerkrieg entfacht? Wäre es nicht an der Zeit, dass Turnšek und Genossen damit aufhörten, schwachsinnige Lügen zu verbreiten und die Verbrechen zu negieren, die man nicht mehr negieren kann?“10
Die Nachkriegsmorde seien nach Ansicht des slowenischen Staatsanwaltes Drobnič nach den Regeln des Internationalen Strafrechts als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten, sie verjähren daher nicht. Drobnič: „In Slowenien war der verbrecherische Bolschewismus auf Seiten der Sieger, deshalb wurde nicht einmal ein einziger kommunistischer Mörder verurteilt. Fast 50 Jahre haben sie sich den Staat angeeignet und die Mörder regierten selbst. Sie haben sich selbst natürlich nicht verfolgt. Ganz im Gegenteil. Sie traten als unantastbare Nationalhelden auf, errichteten Denkmäler und kassierten zahlreiche Prämien und Privilegien. Alle ihre Opfer, die ermordeten, vertriebenen und ausgeraubten Slowenen erklärten sie gesetzlich nachträglich als Verbrecher und Volksfeinde und legalisierten damit alle Partisanenverbrechen.  (…) Noch heute gelten in Slowenien die Opfer der kommunistischen Gewalt als Volksfeinde. Die Mörder, ob tot oder lebendig, werden aber als Volkshelden gewürdigt, werden geachtet und ausgezeichnet. Deren Vertreter und Anhänger befinden sich auf allen höchsten staatlichen und gesellschaftlichen Positionen. Sie können sich somit gegenseitig schützen. Hinsichtlich der Vergangenheit, die unser Bewusstsein geformt hat, müssen wir die Wahrheit bei unseren Leuten und in der Welt suchen. Vieles wurde gesagt und geschrieben, manches wird man aber noch tun müssen“.11

Dem Grunde nach ist es zutreffend, dass (alle) Denkmäler seit jeher einen subjektiven Blick auf geschichtliche Ereignisse werfen. Dies gilt im besonderen Maße auch für die Partisanendenkmäler. Die Initiative Domplatz reduziert die Partisanengewalt auf den antifaschistischen Widerstand und ignoriert somit die Täterseite der Partisanen. Nach dieser Logik kann auch die NS-Gewalt auf den anti-kommunistischen Kampf beschränkt und die Täterseite ignoriert werden.12
Die Erinnerungskultur müsste also generell völlig neu konzipiert  werden. Diese wirklich „neue“ Erinnerungskultur wird in diesem Beitrag vorgestellt (s.u.). Es geht darum, dass es keiner Seite ermöglicht werden darf, ihre Täter wegzulassen.
Das Weglassen der anderen Hälfte der Wahrheit ist die schlimmste Form der Lüge, sagte schon Platon im alten Griechenland.
Die Initiative Domplatz folgt im Wesentlichen der Argumentation der aktuellen (linken) Regierung in Slowenien. Der Gedenktag für die Opfer der kommunistischen Gewalt wurde ersatzlos gestrichen. Die slowenische Regierung geht allerdings nicht so weit wie die Initiative Domplatz, bestehende Denkmäler für die Opfer der kommunistischen Gewalt bzw. die Partisanenopfer zu entfernen.  In Slowenien sei sogar das größte Denkmal, das von der Republik Slowenien errichtet worden ist, „der Überwindung der verbrecherischen Last des Titoismus gewidmet“. Der Gedenkpark in Teharje sei dem größten Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg geweiht. Das sei auch das Denkmal des schlimmsten Brudermord-Verbrechens der kommunistischen Slowenen, so der slowenische Historiker Jože Dežman.13

Auch die nationalsozialistische Täterseite versuchte, ihren Gewalteinsatz als „Widerstand“ gegen den Marxismus bzw. Stalinismus vorzutäuschen. In der Paranoia der NS-Propaganda waren die Nazis dabei nie die Täter, sondern immer Opfer der Juden, die an ihnen lediglich gerechte Vergeltung übten für das, was ihnen angetan worden war.14
Alle Täter sind bestrebt, dem Opfer die Schuld oder zumindest eine Mitschuld in die Schuhe zu schieben und die eigene Schuld wegzulassen. Wenn es sich um den Nazismus, Faschismus und den Stalinismus/Kommunismus handelt, dürfte die Schuldabwehr der jeweiligen Täter und ihrer ideologischen Nachkommen aus friedenspolitischen Gründen nicht toleriert werden.

Keiner Seite sollte es möglicht sein, ihre Täterseite wegzulassen:
– Als Wertungsgrundlage wurde von den universitären Lehrkräften, die die Initiative Domplatz repräsentieren, sinngemäß eine positive Bewertung des Partisanenkampfes formuliert. Ausgehend von dieser (einseitigen) Wertungsgrundlage wird von den Traditionsträgern der Partisanen eine „befreiende“ Erinnerungskultur propagiert. Auf Basis dieser Wertungsgrundlage kann man natürlich keine wissenschaftlich korrekten Ergebnisse erzielen. Es ist davon auszugehen, dass die Wertungsgrundlage einer politischen Diskussion unterzogen werden kann und muss. Diese Diskussion darf auch der Frage nicht ausweichen, ob ein ideologischer Missbrauch der Landesgeschichte vorliegt.15 Damit wird man sich im Jahr 2025 eingehend beschäftigen müssen.
– Die Initiative Domplatz bekennt sich offen dazu, die Partisanengeschichte (nur) als Widerstandskampf in ein positives Licht zu stellen. Aus Gründen der Wahrheitsfindung ist diese Haltung ebenso fragwürdig wie die Orientierung, die Tito-Partisanen ausschließlich in ein negatives Licht zu stellen. Insbesondere  einzelne Teilnehmer am Partisanenkampf können nicht pauschal positiv oder negativ abgeurteilt werden.
In der Fachliteratur gibt es zu dieser Geschichtsverwirrung eine Klarstellung. Nach Ansicht des international renommierten Politikwissenschaftlers Enzo Traverso  sei die Massengewalt das Ergebnis eines Dreiecks aus Tätern, Opfern und Zuschauern. Die „Zuschauer“ stellten eine „Grauzone“ dar, deren Einstellung sich oft für den Ausgang eines Konflikts als entscheidend erweist: „Die alleinige Konzentration auf die Erinnerungen der Opfer birgt jedoch die Gefahr, die Rekonstruktion und Überprüfung eines ganz bestimmten Ereignisses zu verfälschen. Dabei gilt es, zwei Klippen zu umschiffen: Einerseits kann die Empathie mit den Tätern, die zwar schwerfällt, aber absolut notwendig ist, um deren Motivation und geistige Welt zu verstehen, auch zu deren unangemessener Verteidigung führen. Andererseits kann aber auch eine einseitige Empathie mit den Opfern für den  Historiker unverzichtbare Distanz aufheben und diesen in einen Anwalt der Erinnerung verwandeln, der einfach nur mitfühlt, anstatt zu analysieren und zu verstehen“.16
– Das subjektive Geschichtsverständnis führt sogar zur Ansicht, dass das Verschlepptendenkmal  eine Opfer-Täter-Umkehr enthalte.  Im Klartext bedeutet dies, dass die von den Partisanen ermordeten, wehrlosen Kärntnerinnen und Kärntner nicht als Opfer zu werten sind. Opfer seien demnach in diesem Fall die handelnden Partisanen.

Diese Ansicht stimmt mit der heutigen zivilisierten Welt nicht im Einklang. Das Töten von Wehrlosen ist sogar in der Kriegszeit ein Verbrechen bzw. ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht. Davon wird heute in der Ukraine ausgegangen, wo nicht nur wehrlose verletzte Soldaten, sondern angeblich auch Zivilisten auf grausame, menschenunwürdige Weise getötet werden.17
Die Tito-Partisanen töteten wehrlose, auch slowenische, Menschen aber nicht nur im Krieg, sondern sogar nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945. Daran erinnert die Gedenktafel auf dem Domplatz.
In diesem Kontext von einer Opfer-Täter-Umkehr auszugehen, ist ein beispielloses Fehlverhalten. Die Nachkriegsmorde der Partisanen werden von allen Menschen guten Willens, auch aus Partisanenkreisen, verurteilt. In diesem Zusammenhang meinen die Historiker Alfred Elste, Michael Koschat und Paul Strohmaier:Die als Kriegsführende anerkannten Tito-Truppen und ihre Organe waren den Regeln des Kriegsvölkerrechts verpflichtet; dessen Verletzungen sind als Kriegsverbrechen zu ahnden“.18
Der kommunistischen Führung gelang es, die Massenhinrichtungen in einem hohen Maße zu verheimlichen, wird in der Literatur festgehalten. Ein brutales Beispiel dieser titoistischen Geheimhaltung musste der Verfasser dieses Beitrages selbst miterleben: Am 18.11.1977 besichtigte eine jugoslawische Delegation das Partisanendenkmal auf dem Kömmel. Dieses Denkmal wurde am 31.10.1976 von „unbekannten Tätern“ gesprengt und die Kommission wollte vom anwesenden Bleiburger Bürgermeister Othmar Mory die näheren Umstände dieses Attentates erfahren. Mory konnte natürlich keine Informationen geben und stellte an die jugoslawische Delegation die humanitäre Frage, wo die Gräber von Angehörigen der Bleiburger Bürger seien, die im Mai 1945 von Partisanen inhaftiert, verschleppt und ermordet worden sind. Diese Frage wurde von der Delegation mit Unverständnis aufgenommen.
Am 21.11.1977 wurden die beiden die Kommission begleitenden österreichischen Beamten, einer davon war der Verfasser dieses Beitrages, in das jugoslawische Generalkonsulat zu einer Art Kopfwäsche beordert. Generalkonsul Samec drohte mit Konsequenzen und behauptete, dass die Diskussion über die Kärntner Verschleppten abgeschlossen sei. Er verwies auf einen angeblichen diesbezüglichen Standpunkt der Bundes- und Landesregierung. Man solle lieber darüber reden, wer das Denkmal nach der erfolgten Sprengung wieder errichten wird, so der Generalkonsul. Als subalterner Landesbeamter war man damals gut beraten, dazu zu schweigen.19  Anmerkung: Das Kömmel-Denkmal wurde, wie heute bekannt, von einem Mitarbeiter des Kärntner Partisanenverbandes gesprengt. Generalkonsul Samec, Konsul Zupančič und der am Kömmel ebenfalls anwesende Obmann des Partisanenverbandes Karel Prušnik waren darüber zweifellos bestens informiert. Auch das schreckliche Schicksal der Kärntner Verschleppten war diesen mit dem slowenischen Geheimdienst UDBA kooperierenden Männern bekannt. Es sollte aber weiterhin verheimlicht werden. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass dem serbischen Delegationsleiter diese Falschinformationen damals tatsächlich noch unbekannt waren.
Die Fortsetzung dieser titoistischen Geheimhaltung  darf aber heute nicht mehr verängstigt und schweigend geduldet werden. Die Gefahr einer Wiederholung der furchtbaren Geschichte wäre zu groß.

2. Parallelaktion in Slowenien: kein Gedenken an die Partisanenopfer.
Ende der Versöhnung?
Die Sympathisanten der Initiative Domplatz erscheinen als Trittbrettfahrer der aktuellen slowenischen Regierung: In Slowenien sorgt die Abschaffung eines Gedenktages für die Opfer von kommunistischer Gewalt für Aufsehen. Die „links-liberale“ Regierung strich den 17. Mai als nationalen Gedenktag, nachdem dieser im Vorjahr von der konservativen Vorgängerregierung ausgerufen worden war. (Siehe dazu auch die Info. Nr. 58/17.5.2022, „Slowenien: Gedenktag für die Opfer des Kommunismus. Und Kärnten?“) Der „rechtskonservative“ Ex-Premier Janez Janša kritisierte, dass die „neokommunistische“ Regierung damit einen „neuen Bürgerkrieg“ angekündigt habe. Kritik äußerte auch Ex-Präsident Borut  Pahor, der die Entscheidung als unangemessen und inakzeptabel bezeichnete.
Das slowenische Kulturministerium, geführt von einer Kommunistin, schrieb auf Twitter, dass der Gedenktag von der Vorgängerregierung eingeführt worden sei, um die Geschichte zu verfälschen und die Öffentlichkeit zu spalten. Daraufhin warf die rechtskonservative Opposition der Regierung vor, mit der Entscheidung die kommunistischen Verbrechen gerechtfertigt und bisherige Versöhnungsbemühungen untergraben zu haben. Die Abschaffung des Gedenktages an die Opfer von Verbrechen, von denen die meisten weder Totenscheine noch Gräber haben – bei gleichzeitiger Rehabilitierung und Verherrlichung von Massenmördern – sei eine unheilverkündende Ankündigung des derzeitigen Regimes, die Höhlen und Schächte erneut mit Andersdenkenden zu füllen, schrieb Janša auf Twitter. Er nahm dabei Bezug auf die Massengräber der Opfer von kommunistischen Tötungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Janšas Äußerungen interpretieren die Koalitionsparteien wiederum als Aufrufe zu Gewalt und Spaltung der Gesellschaft.

Im Vorjahr begründete die Vorgängerregierung (Chef: Janez Janša) die Einführung des Gedenktages mit der fehlenden Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Slowenien. Zwischen den Jahren 1941 und 1948 habe der Kommunismus in Slowenien zehntausende Opfer gefordert. In den darauffolgenden Jahrzehnten der kommunistischen Gewalt seien weitere Hunderttausend Slowenen von Menschenrechtsverletzungen betroffen gewesen, heißt es.20
Damit habe die Regierung symbolisch die Opfer des Kommunismus nochmals ermordet. Dieser Schritt sei erwartet worden, denn die Partei der Sozialdemokraten (SD), die rechtlich die Nachfolgepartei der slowenischen Kommunistischen Partei ist, habe dies bereits angekündigt.21
Die Regierung-Golob wolle die kommunistischen Verbrechen rehabilitieren. Die verbrecherische Natur des kommunistischen Regimes könne man nicht verstecken, es gibt zu viele Beweise dafür. Schließlich habe dies auch das Europäische Parlament erkannt. Jene, die das Bild des Kommunismus verschönern wollen, bezeugten nur, dass sie Feinde der europäischen Zivilisation sind, meint Dr. Matevž Tomšič (Soziologe, Hochschullehrer).22
Janez Juhant (Theologe, Hochschullehrer) kritisiert in einem offenen Brief die Abschaffung des Gedenktages für die Opfer der kommunistischen Gewalt: „Ich frage mich, geschätzte Volksvertreter, wo ist in Ihren Herzen das Gerechtigkeitsgefühl, das ihr so oft in den Mund nehmt, wenn ihr von der Gleichheit aller Bürger redet. Sind die ermordeten ungeborenen Kinder, Mütter, junge Burschen und Mädchen, Männer und Frauen, geworfen in Stollen, Gruben und Höhlen Unmenschen, die von euch aus unserem freien Slowenien ausgeschieden werden?“23

Der bekannte slowenische Historiker und RTV-Redakteur, Jože Možina schreibt zum 17.5.1942:Am 17. Mai 1942 passierte bis dahin die größte einzelne Mordaktion an slowenischen Zivilisten seit Kriegsbeginn. Dieses Sterben verschuldete nicht der deutsche, italienische oder ungarische Okkupator, sondern die einheimische kommunistische Guerilla – die slowenischen Partisanen. Deshalb ist dieser Tag als Gedenktag für die Opfer der kommunistischen Gewalt gut gewählt. (…) Eine Obrigkeit, die einen solchen Gedenktag abschafft, wird mit einem solchen Handeln auch formal zu einem Vormund des Verbrechens und zu einem Leugner der Opfer. (…) Der Titoismus wird zum Gesicht der slowenischen Obrigkeit, weil die kommunistischen Verbrechen nicht gerichtlich geahndet worden sind. (…) Igor Omerza verfügt über UDBA-Dokumente, womit alles klar ist. Menschen, denen die UDBA nahe ist, haben eine ungewöhnliche Beziehung zur Wahrheit“.24
Die Mordaktion am 17.5.1942 wurde vom Šercejev-Bataillon verübt. Das Bataillon stand unter der Leitung von Tone Vidmar. Alojz Popek befehligte die Gruppe, die die Mordaktion verübte. Ein diesbezüglicher Bericht erging an den Vorgesetzten Bojan Polak. Die sterblichen Überreste wurden im Jahre 2017 ausgegraben: „Man fand 53 Skelette. Die Partisanen hatten wahrscheinlich abgesehen von der Roma-Gruppe auch einige Slowenen ermordet. Unter den Ermordeten waren fast zur Hälfte Kinder, jünger als 14 Jahre. Frauen machten auch fast die Hälfte der Ermordeten aus, eine davon war hochschwanger. An mehreren Kinder-Skeletten fand man keine Schussspuren. Dass ist der Beweis dafür, worüber damals die Menschen sprachen, dass die Partisanen die Kinder dadurch ermordeten, dass sie die Kinder an den Füßen packten und sie gegen die Bäume schleuderten“.25

37 angesehene slowenische Historiker und Forscher, Doktoren und Professoren verteidigen den nationalen Gedenktag für die Opfer der kommunistischen Gewalt:
In den letzten Jahrzehnten und vor allem in den letzten Jahren hätten neue Untersuchungen und die Funde von Mordstätten und Gräbern zusätzlich die traurige Größenordnung der kommunistischen Gewalt zu Tage gebracht. Der Kommunismus habe, neben dem Faschismus und Nationalsozialismus, ein unglaubliches Leid eines großen Teiles der Bevölkerung  und zehntausende Opfer verursacht. Neue Untersuchungen aber erhöhen noch die bisher bekannte Statistik, betonen die Historiker und Forscher in einer gemeinsamen Erklärung. „Es gibt aber auch Opfer anderer Zwangsmaßnahmen des kommunistischen Systems. Es sind dies die Häftlinge in den kommunistischen Konzentrationslagern und in Arbeitslagern, Opfer der zwangsweisen Enteignung, Opfer von politischen und montierten Gerichtsprozessen, Opfer von Vertreibungen (Verschleppungen) aus ihren Wohngebieten und Opfer von Schüssen an der Staatsgrenze“, so in der Erklärung. Mit der Aufhebung des Gedenktages habe die Regierung zumindest symbolisch die Existenz dieser Opfer negiert, was einen großen Mangel in der Achtung der grundlegenden Normen der Zivilisation bedeutet.
Der Gedenktag für die Opfer der kommunistischen Gewalt (17. Mai) sei gut gewählt worden. Am 17. Mai 1942 haben die Partisanen in Iška über 50 Personen, größtenteils Roma-Frauen und Kinder ermordet. Das war bis zu diesem Zeitpunkt die größte Ermordung von Einzelpersonen der slowenischen Bevölkerung seit Kriegsbeginn.
Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören auch der Kärntner Slowene Dr. Feliks J. Bister und Dr. Helena Jaklitsch. Sie fungierte in der letzten slowenischen Regierung als Ministerin für die Auslandsslowenen und genoss seitens der slowenischen Minderheit in Kärnten höchstes Ansehen.26

Mit Schreiben vom 27.6.2023 protestierten auch der Rat der Kärntner Slowenen (Obmann: Valentin Inzko) und die slowenische Minderheitenorganisation in Friaul-Julisch-Venetien SSK (Obmann: Walter Bandelj) beim slowenischen Regierungschef Robert Golob wie folgt: „Die unterzeichneten Angehörigen der slowenischen Volksgemeinschaft in Österreich und Italien nehmen mit Sorge die Entscheidung der Regierung der Republik Slowenien zur Kenntnis, wonach der Staatsfeiertag zum Gedenken an die Opfer der kommunistischen Gewalt im Zweiten Weltkrieg und danach aufgehoben wird. Damit werden die politischen Beziehungen in Slowenien, aber auch unter den Slowenen außerhalb der Grenzen der Republik Slowenien, zusätzlich verschärft. In diesem Sinn unterstützen wir die Erklärung des ehemaligen Präsidenten der RS Borut Pahor vom 18.5.2023, insbesondere betreffend folgende Passagen: Opfer der kommunistischen Gewalt hat es selbstverständlich gegeben, darüber gibt es keine Zweifel. Nach der Entscheidung der Regierung des Regierungschefs Golob gibt es nun wieder keinen nationalen Gedenktag zum Gedenken an diese Opfer. Dies ist nicht nur schlecht und verkehrt, sondern im Lichte anderer Entscheidungen dieser Regierung besorgniserregend. Alle diese Entscheidungen zerstören ziemlich schnell und unnötig den gesellschaftlichen Konsens, der in den letzten 15 Jahren (…) mit der Erklärung der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAZU) einen intellektuellen Höhepunkt erreichte.“
Die erwähnte kommunistische Gewalt ist historisch bereits gründlich und fachkundig nachgewiesen, wie auch anderen Fakten bewiesen sind: von der faschistischen und nazistischen Okkupation sowie Kollaboration bis zu kommunistischen Diktatur nach dem Krieg, das alles gehört zur Geschichte des slowenischen Volkes.“  Zu den Unterzeichnern des Protestschreibens gehören u.a.: Valentin Inzko, Nanti Olip, Janko Kri
štof, Bernarda Fink, Alois Dolinar, Vladimir Smrtnik, Franc Jožef Smrtnik, Stanko Olip, Peter Olip, Ivan Olip, Karl Hren“.27

In der erwähnten Erklärung der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAZU) vom 22. Und 25.2.2021 heißt es u.a.: Mehrere Jahrzehnte lang wurde die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg von der schwarz-weißen Erzählung über einen Befreiungskampf auf der einen und den Verrätern auf der anderen Seite bestimmt. Für Verbrechen, verursacht im Namen des Befreiungskampfes gab es keinen Platz. Nicht einmal für den Missbrauch des Befreiungskampfes seitens der kommunistischen Führung zwecks Herstellung und Sicherung der eigenen Herrschaft gab es Platz. Mit der Demokratisierung der slowenischen Gesellschaft wurde eine Revision einer solch einseitigen Erzählung, die ideologisch und nicht historisch begründet ist, notwendig. (…) Im ethischen Sinn dürften die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg und unmittelbar danach nicht strittig sein, wonach der Widerstand gegen den Okkupator legitim war. Die Besitzergreifung des Volksbefreiungskampfes seitens der Kommunistischen Partei und damit verbunden der revolutionäre Terror war illegitim. Der Widerstand gegen diesen (revolutionären) Terror war legitim, die bewaffnete Kollaboration mit dem Okkupator in diesem Zusammenhang war illegitim.  (…) Beide Seiten verübten auch viele Verbrechen. Hinsichtlich ihrer Schrecklichkeit ist die Ermordung tausender Domobranzen und Zivilisten ein Sonderfall. Diese Morde verschuldete die kommunistische Obrigkeit unmittelbar nach Kriegsende. (…) Im Jahre 1990 wurde die nationale Versöhnung allgemein als bedeutende Basis für die Erreichung der Einheit (Einigkeit) erkannt, die für die nationale und staatliche Eigenständigkeit erforderlich ist. (…) Der Höhepunkt der damaligen und aller bisherigen Versöhnungsbemühungen war die Feier im Kočevski rog (Anmerkung: Diese Feier fand am 8.7.1990 im Gottscheer Horn statt. Milan Kučan, Staatspräsident und Alojzij Šuštar, Laibacher Erzbischof, bedauerten die Nachkriegsmorde28 ). Es war ein Ereignis mit der größten Hoffnung, dass eine Versöhnung zwischen den Slowenen doch erreichbar ist. (…) Die Schuld gegenüber den Toten war auf diese Art zumindest teilweise beglichen. Der Weg bis zum Abschluss dieses Kapitels ist aber noch weit“.29

Das Justizministerium Sloweniens veröffentlichte im Jahre 2007 Dokumente und Zeugenaussagen über die Konzentrationslager in Slowenien nach Kriegsende.30  Auszug: Kaum waren zu Kriegsende des Jahres  1945 in Slowenien die nazistischen Konzentrationslager entfernt, entstanden bereits neue, diesmal die kommunistischen. Davon wusste man in Slowenien bis zu den demokratischen Veränderungen sehr wenig. Der Grund dafür sind nicht so sehr die fehlenden schriftlichen Quellen, sondern das Faktum, dass die Konzentrationslager für die slowenische kommunistische Obrigkeit überhaupt nicht existierten. Man durfte sie ein halbes Jahrhundert nicht einmal erwähnen. Daran hat sich auch die slowenische Geschichtsschreibung gehalten. Auch für die slowenischen Historiker war das ein Tabuthema. (…) Den Begriff „Konzentrationslager“ haben auch die Parteifunktionäre und höchste Repräsentanten der damaligen Obrigkeit in Slowenien verwendet. (…) Den Zeugenaussagen ehemaliger Internierter kann man entnehmen, dass sich ihre Behandlung nicht allzu sehr von der Behandlung der Internierten in nazistischen Konzentrationslagern unterschieden hat. (…) Die KZ in Šentvid bei Ljubljana und in Teharje bei Cilli können als „Todeslager“ bezeichnet werden.31 (…) Die ehemalige Internierte, Marija Žoher, aus Slovenj Gradec, die das Lager in Strnišče bei Ptuj selbst überlebte, schildert das Leid wie folgt: „Dort erlebten wir Gräuel, die unbeschreiblich sind. Unsere Familie wohnte in der Baracke Nr. 12. Ich erinnere mich an einen runden Turm, der für die Folter bestimmt war und von dort hörte man in der Nacht Schreie. In der Baracke hat man uns in der Nacht mit kaltem Wasser angeschüttet, obzwar es unter uns Kinder gab, die nicht einmal zwei Jahre alt waren. Dreimal täglich wurden wir verköstigt. Wir bekamen nur einige Löffel Kartoffelsuppe. Sie folterten uns damit, dass sie uns hungrig und geschwächt an die heiße Sonne stellten, bis wir bewusstlos geworden sind. In der Nacht zitterten wir wegen der Schreie von Menschen, die gefoltert worden sind und wir hatten Angst, dass darunter auch Mitglieder unserer Familie sind. Wir Frauen waren von den Männern getrennt. Alle Tage begleiteten uns der Lärm von Leichenwägen und das Reiten auf Pferden durch das Lager. Ich könnte noch berichten, aber es ist zu schlimm…“(S. 16).
Im Vernichtungslager Sterntal (Strnišče) bei Pettau in Slowenien gab es zwischen Mai und Oktober 1945 bis zu 10.000 Insassen. Todesfälle grob geschätzt: 4.000.32
Jože Dežman: „Alle diese Nachweise sind wertvolle Ausgangspunkte, um auch für die kommunistischen Konzentrationslager eine Unterrichtsstunde auszurichten, wie dies von Dr. Monika Kokalj Kočevar und Mag. Nataša Robežnik für die nationalsozialistischen Konzentrationslager konzipiert wird“.33 Für die Slowenen sei von allen drei totalitären Regimen das Konzentrationslager  Šent Vid nad Ljubljano am schlimmsten gewesen. Es folge Teharje pri Celju. Das nationalsozialistische  KZ Auschwitz sei erst das dritte. Dachau das vierte, Mauthausen das fünfte und danach folgt erst irgendeinmal das faschistische KZ Rab, so Dežman.34 Dežman wurde im April 2023 von der (kommunistischen) Kulturministerin Asta Vrečko als Leiter des Museum für neuere Geschichte abgesetzt.35

Historikerin Andreja Valič-Zver: „Das sind nicht die Werte der Demokratie, der Menschenrechte und des Rechtsstaates. Nein, das sind die Werte des miefen, verbrecherischen totalitären Hammers, welcher weltweit Hunderte Millionen Opfer verursacht hat. Hinterhältig und verlogen schleicht  der Hammer wieder unter das slowenische Volk und füttert es mit Schlangeneiern. Wachen wir auf, bevor es zu spät sein wird!“.36
Ist mit der Ablehnung eines Gedenktages für die kommunistische Gewalt die slowenische Versöhnung beendet, fragt der slowenische Geschichtsprofessor Stane Grande. Damit sei auch ein rassistisches Element gegeben, zumal der Roma-Gruppe das Menschenrecht auf Leben nicht anerkannt wird. Die derzeitige Regierung (Golob) basiere auf der Feindschaft zu Andersdenkenden.37
Was ist eigentlich die Absicht der Regierung, die den Totalitarismus, den Diktator (Tito) und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit rehabilitiert hat, fragt rhetorisch der Informatiker
Tomaž Štih: „Die Verteidigung ist keine Gewalt, sondern ein Recht. Ich habe den Leuten gesagt, sie müssten dazu bereit sein, damit sie im Falle der sozialistischen Diktatur ihr Leben retten können. (…) Slowenien steht auf 100.000 Skeletten illegal ermordeter Menschen, die lebende Angehörige haben. Und die Regierung ist bestrebt, die Angst zu verbreiten, dass sie mit diesen Taten intim einverstanden ist. Nach langen Bemühungen ist ihr das auch gelungen und deshalb bewaffnen wir uns. (…) Eine Diktatur gibt es zum Glück noch nicht und ich denke, dass die Regierung auch die Aufforderung zur Bewaffnung zur Besinnung gebracht hat. Meiner Ansicht nach, wird es nun lange keine kommunistische Provokation mehr geben und in diesem Sinne haben wir gewonnen“.38
Dr. Matevz Tomšič, Hochschullehrer, zum Recht auf Selbstverteidigung: „In Slowenien wird die Stimmung in der Gesellschaft immer vergifteter. (…) Sind bei einem solchen Geisteszustand die Aufforderungen, die Menschen müssten für ihre Sicherheit damit sorgen, dass sie sich bewaffnen, wirklich so unverständlich?“.39
Tino Mamič, Chefredakteur der Wochenzeitung Domovina, erinnert u.a. daran, dass am Europatag die politische Elite das Partisanenlied „Hej, brigade“ (Auf, Brigaden) gesungen habe. Mamič: „An dieser Stelle werde ich einen Gedanken wiederholen, den ich schon öfters geschrieben habe. Wenn es morgen zu einer Okkupation Sloweniens kommt, werden übermorgen die Linken wieder zu den Waffen greifen und damit beginnen, ihre politisch- gegnerischen Slowenen zu ermorden. Die Fernsehbeiträge der letzten Tage zeigen, dass die Linke aus der Geschichte nichts gelernt hat, deshalb wird sie die Geschichte wiederholen“.40  
Die Angst vor einem Bürgerkrieg im Jahre 2023 mitten in Europa sei keine übertriebene Aussage, meint der bekannte Historiker und RTV-Redakteur Jože Možina. Die Regierung Golob sympathisiere im Stillen mit dem Putinismus, wird in diesen Zusammenhängen von der Redaktion der Wochenzeitung „Domovina 99“ festgehalten.41  Von „einem Weg in die rote Diktatur“, schreibt Dr. Metod Berlec (Chefredakteur, Demokracija). Berlec: „Derzeit sind wir mit einer völligen Unterordnung der Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit unter der Vollziehung, die von den totalitären Onkel aus dem Hintergrund unterstützt wird, konfrontiert“.42
Am 4.6.2023 wurde in der Gottschee (Kočevski rog) die alljährliche Gedenkfeier für die Opfer der kommunistischen Gewalt abgehalten. Die Gebete für die Versöhnung müssten nach Worten des Bischofs Andrej Sajezwingend auch von der Akzeptanz historischer Fakten und der Wiedergutmachung begleitet werden“. Die Gerechtigkeit kann aber „nicht ohne Verurteilung der Verbrechen und einer würdigen Bestattung der sterblichen Überreste der ausgegrabenen Opfer erreicht werden“. Der Bischof meinte, dass die Zukunft vom Verzicht auf Rache und von der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit für alle abhängig ist: „Die Versöhnung ist ein persönliches Anliegen und kann nicht per Weisung verboten werden. Für die Versöhnung muss man sich entscheiden und ständig daran arbeiten. Obwohl es Unrecht auf beiden Seiten gab, muss man anerkennen, dass die Last der Schuld verschieden ist. Das Unrecht von Einzelpersonen auf der einen Seite und die strukturelle Gewalt der Obrigkeit auf der anderen Seite sind miteinander nicht vergleichbar“.
An der Gedenkveranstaltung nahmen u.a. Borut Pahor (Staatspräsident a.D.), Janez Janša (SDS-Parteiobmann) und Helena Jaklitsch (ehemalige Ministerin für die Slowenen im Ausland) teil.
Eine Ehrengarde des Slowenischen Heeres legte einen Kranz nieder.
Am Vorabend versammelten sich Jugendliche an der Mordstätte und hielten eine Gebetswache.
Im Vorjahr wurden im Gottscheer Horn (Kočevski rog) 3200 Skelette von Ermordeten ausgegraben. Das Gottscheer Horn gilt als ein Synonym für die Nachkriegsmorde.43
Zur Umbettung von Opfern der nach dem Krieg Ermordeten gibt es extrem konträre Positionen. Im Medium des Partisanenverbandes Sloweniens „svobodna beseda“ wird dazu folgende Meinung verbreitet: „Unser Staatspräsident stand beim Kranz mit der Aufschrift Ehre unseren Helden, die Bischöfe aber zelebrierten die Messe für die Opfer „kommunistischer Gewalt“. Tatsächlich sind das die Knochen abgebrühter Verbrecher, die auch mit dem Segen der Kirche gemordet haben“.44
(An diesem Beispiel ist auch eine Opfer-Täter-Umkehr erkennbar.)

Der Historiker Ivo Žajdela ist offensiv in den Konflikt mit der slowenischen Regierung betreffend die Partisanenopfer eingestiegen. Bereits im Jahre 1942 hätten die Vorbilder der aktuellen Regierungspartei Svoboda, die kommunistischen Partisanen, „Slowenien in eine Mordstätte verwandelt“. Žajdela beurteilt die Rolle der Partisanen extrem negativ: „Zunächst haben die Kommunisten mit ihren Partisanen massenhaft die Slowenen im Ausmaß eines Genozids ermordet. Sie verursachten den Tod von mehr als 50.000 Menschen, sie stahlen alles, was möglich war. Die führenden Kommunisten freuten sich über die enteigneten bzw. gestohlenen Villen in Laibach und anderswo. Danach regierten sie 45 Jahre lang mit schlimmster UDBA-Repression. Slowenien ist noch 30 Jahre nach der Demokratisierung vollgestopft mit ihrer pro-kommunistischen (größtenteils verbrecherischen) Erinnerungslandschaft. Nun wollen sie weiterhin herrschen und die Slowenen mit ihren totalitären Blödheiten verfolgen. (…) Deshalb setze ich mit der Veröffentlichung von Informationen über die Verbrechen der kommunistischen Partisanen des Jahres 1942 fort“. Der Historiker bringt erschütternde Beispiele von ermordeten Frauen und Familien. Siehe Fußnote.45

Aus diesen Beispielen kann man schließen, dass ein Konsens zwischen der Initiative Domplatz, die die Partisanen in ein positives Licht stellen will, und Historikern, wie Ivo Žajdela und viele andere, die die Partisanen geradezu verteufeln, ein Konsens unmöglich erscheint.
Die traumatischen Ereignisse in Slowenien sind nicht auf Slowenien beschränkt. Man muss sie auch in Kärnten vor Augen haben, um auch in Kärnten die Emotionalität dieses Themas zu beachten.  In Slowenien werden diese historischen traumatischen Ereignisse für tagespolitische Auseinandersetzungen genützt und mit diesen Feindschaften wird die junge Generation weiterhin belastet. Diese trennende slowenische Politik ist auch mit Kärnten verschränkt. Einflussagenten des ehemaligen titoistischen Geheimdienstes UDBA und ihre ideologischen Nachfahren beeinflussen nachweislich weiterhin die Meinungsbildung im Alpen-Adria-Raum.
Dennoch gibt es zwischen der Situation in Slowenien und Kärnten unterschiedliche  Sichtweisen.

3. Partisanenopfer in Slowenien und Kärnten ident?
Zu diesem Abschnitt werden nur einleitende Anmerkungen veröffentlicht: Während in Slowenien nationalbewusste anti-kommunistische Slowenen zum Opfer gefallen sind, handelt es sich in Kärnten um „Deutschtümler“, um Kärntner also, die nicht nur das Slowenentum, sondern auch den Tito-Kommunismus mit seinen Anschlussabsichten abgelehnt haben. Im Nationalitäteninstitut der Partisanen gab es bereits einen Plan, nach der Besetzung Südkärntens das Gebiet von der gesamten nicht-slowenischen Bevölkerung zu befreien.
Der slowenische Klerus in Kärnten stimmt bis heute mit der Kirche in Slowenien nicht überein. Dies kann besonders dem Beispiel der Botanikerin Angela Piskernik, die in Kärnten von der Kirche gewürdigt und in Slowenien ignoriert wird, entnommen werden.
In Slowenien wurden die Katholiken von Bischof Gregorij Rožman im Hirtenbrief vom 30.11.1943 vor dem gottlosen Kommunismus gewarnt: „Niemand kann gleichzeitig Katholik und Kommunist sein. Gottlosigkeit und der Glaube an Gott sind unvereinbar wie Wasser und Feuer. Wer ein Kommunist ist, ist kein Katholik mehr. Eine Kooperation mit dem gottlosen Kommunismus ist ohne die Sünde nicht möglich“.46 Zu Kriegsende verließen fast 300 Priester und Ordensleute ihre slowenische Heimat. Einige Priester wurden außergerichtlich getötet, andere für lange Zeit in Haft gehalten. Bereits im Mai 1945 waren 50 Priester verhaftet worden. So standen in Slowenien vom Kriegsende bis zum Jahre 1961 429 Priester vor Gericht. Von ihnen wurden 339 zu Freiheitsstrafen verurteilt. Davon zehn zum Tode. Davon wurden vier Todesurteile vollstreckt. Auf den Bischof Anton Vouk wurde am 20.1.1952 ein Brandanschlag verübt. Er wird von Katholiken als Märtyrer verehrt.47
Ungeachtet dessen propagierte der Kärntner slowenischnationale Klerus nach dem Krieg den Anschluss Südkärntens an das kommunistische Slowenien.  Es ist daher bemerkenswert, dass in Slowenien die Bischöfe im Gedenken an die Opfer der Partisanen Messen feiern und die Partisanenopfer als Märtyrer würdigen, während in Kärnten die Veranstaltungsreihe der Initiative Domplatz, welche die Würdigung der Kärntner Partisanenopfer in Frage stellt, mit einer Andacht des Bischofs gestartet worden ist und eine kirchliche Andacht beim Verschlepptendenkmal auf dem Domplatz angeblich nicht zustande kam.
Aus Platzgründen werden weitere Informationen zu diesem Abschnitt vorerst nicht publiziert.
In diesem Zusammenhang werden die Infos. Nr. 51 /28.10.2021 „Dr. Angela Piskernik. Gedenktafel für die Kampfgefährtin von General Maister oder für eine Botanikerin?“  und Nr. 34/2.2.2020 „Jože (Josef) Marketz, Bischof von Kärnten und Volksgruppentheoretiker“  in Erinnerung gerufen.
 Siehe auch: Josef Lausegger, „Dr. Angela Piskernik. Botanikerin und/oder Irredentistin?“ in:
Carinthia I 2022, S. 681 ff.

Im nächsten Abschnitt wird auf die ideologische Differenzen bzw. die Konfrontation innerhalb der slowenischen Minderheit eingegangen.

4. Auch in Kärnten: Nun Dissens statt Konsens

Die Pädagogin Eva Hartmann, Professorin an der Pädagogischen Hochschule und Vizepräsidentin des Vereines Peršman, moderierte die Veranstaltung am 30.6.2023 (Domplatz)  gemeinsam mit Nadja Danglmaier. Die Pädagogin ist mit der derzeitigen Geschichtsauffassung nicht einverstanden. Sie verweist im Vorfeld der Veranstaltung  auf die Publikation „Koroška Kärnten. Wege zu einer befreienden Erinnerungskultur“. Seit dem Jahre 1947 versuchten deutschnationale Kärntner Kreise die Verschleppten als im Wesentlichen „unschuldige Opfer“ darzustellen, die wegen ihrer Heimattreue liquidiert worden sind, während sie die Teilnahme dieser Personen im nazistischen System (z. B. in der Entnationalisierungspolitik der Slowenen) leugnen. Auch ein Teil der Kärntner Geschichtsschreibung reproduziere diese Interpretationen ohne eine kritische Distanz, so die Pädagogin Eva Hartmann. Beim Verschlepptendenkmal werde eine Opfer-Täter-Umkehr praktiziert, meinen die Aktivistinnen und Aktivisten. 48 

Mit Erkenntnissen informierter Kärntner Historiker stimmt die Geschichtsauffassung der „Initiative Domplatz“, die Partisanen in ein positives Licht zu rücken, nicht überein:
Wenige Meter vom Domplatz entfernt arbeitet beim Hermagorasverlag der slowenischsprachige Historiker Hanzi Filipič. Die Position des Historikers: „Der Sicherheitsdienst (VOS) der Partisanenführung begann schon im Jahre 1941, gezielt „Klassenfeinde“ zu ermorden. Stellenweise wurden ganze Familien, ja, Kinder ermordet. Von rund 20.000 Slowenen – Antikommunisten – die im Mai 1945 vor den kommunistischen Henkern nach Kärnten flüchteten, wurden 13.000 von den Engländern an Jugoslawien zurückgegeben. Von diesen konnten nur rund 10% ihr Leben retten, alle anderen wurden von den kommunistischen Partisanenliquidatoren im Gottscheer Wald ermordet“, so Filipič.49  Der blutige Frühling 1945 sei als  ein  „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu werten. Fachexperten Hanzi Filipič und Jože Dežman: „In Slowenien wurden in den vergangenen Jahren mehr als 600 bis dahin unbekannte Hinrichtungs- und Grabstellen mit wahrscheinlich mehr als  100.000 Getöteten lokalisiert. In ganz Jugoslawien sind mehr als 1.500 Hinrichtungs- und Grabstätten bekannt, die Zahl der Getöteten liegt bei schätzungsweise 250.000. Mehr als 14.500 Slowenen wurden 1945 ohne Gerichtsverfahren getötet, was in etwa 1 Prozent der Bevölkerung Sloweniens ausmachte“. In der diesbezüglichen Publikation gibt es auch einen Beitrag mit dem Titel „Die Vernichtung der deutschen Minderheit in Slowenien“.50
In diesem Zusammenhang der slowenischsprachige Kärntner Historiker Lojze Dolinar: „Diese Bezahlten  verfälschen bewusst die Fakten und mildern damit den verbrecherischen Kommunismus, bei dem selbst Hitler gelernt hat, wie man Konzentrationslager baut und führt“.51
Am 7.12.2017 wurde die Diskussion zum Partisanenthema innerhalb der slowenischen Minderheit vom Chefredakteur von Novice (Emanuel Polanšek) gestoppt: „Die verhärteten Fronten (…) lassen leider keine Diskussionskultur  erwarten. Deshalb werden wir Leserbriefe, solange darin nicht ein anderer Geist wehen wird, in der Zeitung nicht veröffentlichen“.52

Am 2.2.2023 wurde in Bleiburg die Biografie der slowenischen Migrantin Jelka Mrak-Dolinar , der Mutter des Klagenfurter Vizebürgermeisters Lojze Dolinar, vorgestellt. Darin wird vom politisch motivierten Kerker und einer fünfjährigen Zwangsarbeit, wozu sie vom jugoslawischen kommunistischen Regime verurteilt worden ist, berichtet. Anwesend war auch der Publizist Igor Omerza, der über 20 Bücher über die Verbrechen des slowenischen bzw. jugoslawischen Geheimdienstes UDBA veröffentlicht habe. Omerza sagte, dass die UDBA nach dem Zerfall Jugoslawiens 90 % des Archivmaterials  vernichtet habe.53
Jelka Mrak-Dolinar hätte wie viele Frauen „nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Slowenien in (KZ-) Lagern und Kerkern wegen ihrer politischen, weltanschaulichen und religiösen Überzeugung gelitten“. Ihre Familie gehörte der konservativen politischen Seite an. Mitja Ribičič brachte am 23.8.1945 beim Militärgerichtshof die Strafanzeige gegen die beiden Schwestern Jelka und Krista ein. Die Schwestern können sich daran erinnern, dass Ribičič, damals stellvertretender Leiter der OZNA (bzw. UDBA), und Viktor Turnšek, damals Leiter des Fahndungsdienstes in Laibach, bei den eingesperrten Frauen Angst und Schrecken verbreiteten. Jelka wurde auch im Steinbruch zur Zwangsarbeit eingesetzt. Sie musste Steine spalten. Ab September 1949 wurde Jelka mit ihrer Schwester und bis zu 400 Frauen bei Bau der „Straße der Brüderlichkeit und Einheit“ (bratstva in enotnost) eingesetzt. Zu den Internierten habe sich die Lagerkommandantin, die ehemalige Partisanin Dara, besonders grausam verhalten. Sie habe ihre Wut an ihnen ausgelassen, habe sie beschimpft und bedroht. Am 2.1.1951 wurden die beiden Schwestern entlassen. Wegen der Aberkennung der Staatsbürgerrechte hatten sie kein Recht auf Krankenpflege, Lebensmittelkarten und Sonstiges. Im Jahre 1952 emigrierte Jelka nach Kärnten.
Die Schwestern Mrak  bekamen „den Status eines Opfers der kriegerischen Gewalt und den Status eines Opfers der kommunistischen Gewalt“.54 Im Gegensatz dazu will die Pädagogin Eva Hartmann mit der Initiative Domplatz die Partisanen in ein positives Licht rücken. Es gibt also auch innerhalb der slowenischen Minderheit eine ideologische Bruchlinie.

Am 25.2.2023 wurde in Bleiburg (Kulturni dom) ein Konzert zu Ehren des Partisanendichters  Karel Destovnik-Kajuh gegeben. Teilnehmer: Božo Hartmann mit einem Männerchor bestehend aus Sängern der Chöre Valentin Polanšek, Foltej Hartmann, Vinko Poljanec, Bilka und Sängern aus dem slowenischen Küstengebiet. Mitja Rovšek, Obmann des SPZ, sagte in der Begrüßungsrede, dass die neue (linke) slowenische Regierung das Jahr 2023 zum „Kajuh-Jahr“ anlässlich seines 100. Geburtsjahres erklärt habe. Das 100-Jahr-Jubiläum wäre eigentlich bereits 2022 fällig gewesen. Die Regierung Janša habe aber dafür kein Verständnis gezeigt.55 Destovnik- Kajuh sei ein Dichter des Widerstandes, der Liebe und der Freiheit, schreibt die (linke) Wochenzeitung Mladina. Autor Jure Trampuš:Es stimmt, dass die Kommunisten im Namen höherer Ziele unfassbare Verbrechen begangen haben, das wird von niemandem abgestritten. Aber der Rote Stern ist viel mehr als ein kommunistisches Zeichen, es ist ein ewiges Symbol des Widerstandes, ein Symbol, das verteidigt, es ist ein moralisches und kein politisches Symbol“. Svetlana Makarovič habe den Roten Stern als ein Symbol des Widerstandes gegen das klero-faschistische Übel definiert. Diesen Roten Stern trug auf seiner Partisanenmütze Karel Destovnik-Kajuh. Trampuš: „Er war Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes VOS (auch: UDBA), er war aber kein Liquidator, er verrichtete lediglich Nachrichtendienste. (…) Kajuh wurde nach dem Krieg als einziger Künstler zum Nationalhelden erklärt“.56  Dazu der Historiker Ivo Žajdela (spezialisiert auf die Partisanengeschichte): „Karel Destovnik-Kajuh leitete eine sogenannte Suchgruppe beim VOS (=UDBA) in Laibach. Er kooperierte mit den berüchtigsten VOS-Mördern. Er sorgte dafür, dass diese möglichst viele Informationen über Menschen erhielten, die sie danach ermordeten.“ In den Nachkriegsjahren sei Kajuh von den UDBA-Leuten zu den bekanntesten Agenten gezählt worden, die im Jahre 1942 in Laibach im Rahmen „der kommunistischen terroristischen Organisation VOS“ die bekanntesten Menschen ermordeten. Die Kommunisten haben dem Karel Destovnik, einer Person, die sehr aktiv an den kommunistischen Verbrechen beteiligt war, nach dem Krieg viele Denkmäler, Namen von Gassen und Schulen und etc. gewidmet. Die Linken versuchten, Destovnik als Dichter und sogar als Humanisten zu würdigen, kritisiert der Historiker.57
In Kärnten wurde der Partisanendichter vom (linken) Slowenischen Kulturverband gewürdigt.

5. Die Initiative Domplatz, der Verein Peršman und die Schulworkshops am Peršmanhof…
(Anmerkung: Der Verein Peršman war auch auf dem Domplatz am 30.6.2023 vertreten. Die Initiative Domplatz und der Verein Peršmanhof sind personell und thematisch verschränkt. Der Abschnitt wird aus Platzgründen nicht publiziert. In diesem Zusammenhang wird auf die Info. Nr. 43/25.4.1945 „Wer tötete elf Familienmitglieder“ hingewiesen)

6. „Koroška“: Die Initiative Domplatz argumentiert ohne slowenische Fachliteratur
Zu den Domplatz-Aktivisten dürfte kein slowenischsprachiger Historiker gehören. Die Erinnerungskultur wird aus ideologischer und weniger aus historischer Perspektive aufgearbeitet.

6.1. Erinnerungskultur ohne die dunkle Seite der Partisanengeschichte
In der Publikation „Koroška Kärnten, Wege zu einer befreienden Erinnerungskultur“ wird „die dunkle Seite“ der Partisanengeschichte nicht beleuchtet. Die Opfer der kommunistischen Gewalt werden weggelassen. Es wird also eine Auseinandersetzung mit der eigenen schuldbelasteten Vergangenheit aus Gründen einer moralischen Überforderung abgelehnt.58
Elena Messner: „Auch das platte Denkmal am Klagenfurter Domplatz, auf kleinem Sockel und mit dumpfer Parole, tut, was es tun soll: Es triggert Traumata angesichts des hier in Stein gemeißelten Opferkultes, der seine offensichtliche Täter-Opfer-Umkehr nicht einmal zu verheimlichen versucht.
Es triggert Kopfschütteln angesichts des präsentierten Bedrohungsszenarios, das so viele deutschnationale und nazistische Mystifikationen in einem einzigen Satz bündelt. Es triggert Schulterzucken angesichts dieser platten Manifestation antidemokratischer Effekte. (…) Die Stadtverwaltung wird sich entscheiden müssen: Will man deutschnationale und nazistische Kontinuitäten im Stadtbild ignorieren? (…) Oder will Klagenfurt/Celovec seinen öffentlichen Raum von dieser Entwertung durch Geschichtsverdrehung befreien? Die Kirche, auf deren Grund das unwürdige Denkmal steht, hat sich in jüngster Zeit offen für eine intensive Auseinandersetzung gezeigt, sie hat kräftig in Wort und Schrift ihre Unterstützung für eine progressive Neugestaltung des Platzes bezeugt. (…) Stattdessen kann dieser Platz zu einem künstlerischen Raum des Widerstandes geformt werden. Zu einem Ort der Literatur, (…) an Lipej Koleniks „Das Kind, gegen den Widerstand“, an Karel Pru
šnik-Gašper59 „Gämsen auf der Lawine“,  an Helenas Kuchars „Jelka, Aus dem Leben einer Kärntner Partisanin“. (…) Denn eines ist klar: Es kann keine Aufwertung dieses Platzes geben, solange jene Gedenkmuster ihn dominieren, die auf Entwertung von Widerstand setzen, auf die Entwertung von Demokratie, auf die Entwertung von Menschen“(S. 105 ff).
Ute Holfelder: „Das im Jahre 1990 gesetzte Klagenfurter Denkmal für die Verschleppten war von Beginn an ein Stein des Anstoßes, weil es eine einseitige Erzählung über das Kriegsende begründen helfen sollte“ (S. 118).

Auch „alle anderen Beiträge kreisen ausgehend vom irreführenden Gedenkstein am Domplatz um die Frage, wie ein zeitgemäßer Umgang mit umstrittenen Denkmälern aussehen könnte“ (S. 9), so die Domplatz-Aktivisten einleitend. Es handelt sich um folgende Autoren: Nadja Danglmaier, Ute Holfelder, Elisabeth Klatzer, Brigitte Entner, Klaus Schönberger, Peter Pirker, Elena Messner, Karin Schneider, Simon Urban, Tanja Malle.60
Im Sinne dieser befreienden Erinnerungskultur wurde im Jahre 2020 bereits das Lehrbuch der Pädagogischen Hochschule mit dem Titel „Erinnerungskulturen im Grenzraum. Spominske kulture na obmejnem območju“ präsentiert. Die Autoren sind: Daniel Wutti, Nadja Danglmaier, Eva Hartmann, Tatjana Merva, Florian Kelih, Madlin Peko. Mit diesen professionellen Arbeitsmaterialien können die künftigen Lehrerinnen und Lehrer gut vorbereitet an die Arbeit gehen, formuliert im Vorwort der völkisch-national engagierte slowenische Staatssekretär Dr. Dejan Valentinčič. Zu den zukünftigen Schulprojekten auf österreichischer Seite der Grenze wird auch auf den Rudolf-Maister-Tag hingewiesen. Die Ideen für Schulprojekte thematisieren die Opfer im Nationalsozialismus, nicht jedoch die Opfer im Kommunismus.61

Das Friedensprojekt Europa wird nicht thematisiert. Ideologisch orientiert sich die befreiende Erinnerungskultur der Initiative Domplatz nach der Geschichtsauffassung vor der Demokratisierung Sloweniens, die auf „Legenden“ basierte.
Heute wird der Partisanenkampf oder der Widerstand der Partisanen von Historikern nicht mehr mit „Demokratie und Gerechtigkeit“ gleichgesetzt. „So war die Befreiungsfront (OF) keine demokratische und keine pluralistische Organisation, wie dies von der OF-Führung die ganze Zeit behauptet worden ist. Die OF war sowohl nach Innen als nach Außen totalitär und das Monopol der KP. (…) Faktum ist, dass der Zweite Weltkrieg für die Slowenen nicht die Freiheit bedeutete, sondern den Beginn eines totalitären Systems“, urteilt die Historikerin Helena Jaklitsch, Ex-Ministerin für die Slowenen im benachbarten Ausland unter dem Titel „Der Totalitarismus in Slowenien 1945 bis 1990“.62

Die Initiative Domplatz ignoriert das Faktum, dass der Widerstand der Partisanen revolutionären Zielen gegolten hat: Dem Standartwerk „Slowenische Geschichte“ ist folgende Version zu entnehmen: Der Hauptideologe der slowenischen Kommunisten, Edvard Kardelj, erklärte im Oktober 1940, dass die Kommunisten den Widerstand gegen eine eventuelle Okkupation unterstützen würden, aber nur dann, wenn das im Interesse der Revolution und der Sowjetunion wäre. Ein solcher Standpunkt wurde in der Führung der jugoslawischen und slowenischen Kommunistischen Partei noch im Frühjahr 1941 vertreten (S. 358). Auch die slowenischen Kommunisten fühlten sich bekanntlich an den Hitler-Stalin-Pakt vom 23.8.1939 gebunden. Der deutsche Überfall auf Jugoslawien führte am 26.4.1941 zur Gründung der „Antiimperialistischen Front“ (S. 358). Bis zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion warteten auch die Kommunisten mit ihrer Antiimperialistischen Front noch zu. Die endgültige Entscheidung über den Beginn des bewaffneten Aufstandes wurde jedoch in der kommunistischen Spitze erst dann getroffen, als die deutschen Truppen am 22.6.1941 in die Sowjetunion einmarschierten. Die größte Stütze im Kampf des slowenischen Volkes und aller unterdrückten Völker sollte die Sowjetunion sein. Die Antiimperialistische Front wurde in „Befreiungsfront“ (Osvobodilna fronta) umbenannt. Die slowenischen Kommunisten traten bereits bei diesem Anlass für die Vereinigung des zerrissenen slowenischen Volkes ein (S. 361).63
Diese ideologische Strategie verfolgt auch das Symposium „Gegen die Einseitigkeit“ am 20.9.2023 in Ferlach. Der Psychologe Daniel Wutti fungiert als Veranstalter. Kürzere Beiträge leisten der Historiker Robert Knight, der Anthropologe Klaus Schönberger und die Pädagogin Nadja Danglmaier. Laut Daniel Wutti gehöre das Verschlepptendenkmal auf dem Domplatz zu den problematischen Denkmälern, da es „die Partisanen als einziges und vollständiges Übel im Zweiten Weltkrieg thematisiert“. In Kärnten gebe es derzeit über 230 Erinnerungszeichen für NS-Opfer diesen gegenüber existierten  800 Erinnerungszeichen, die im deutschnationalen Geist errichtet worden sind, so Wutti. Die Partisanendenkmäler werden also vom Psychologen und Kärntner Lehrerbildner  Wutti, dies im Gegensatz zur herrschenden Position der slowenischen Geschichtswissenschaft und der Slowenischen Akademie der Wissenschaften, grundsätzlich in ein positives Licht gerückt. Zum Ausgangspunkt der Veranstaltung gehört die Kritik an der Stadtgemeinde Ferlach wegen ihres Umganges mit dem 10. Oktobergedenken. Das Land Kärnten fördert das Symposium.64

6.2. „Auch die dunkle Seite der Geschichte beleuchten“, fordert(e) der berühmte slowenische Schriftsteller Drago Jančar (Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse; Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur; Goldenes Freiheitsabzeichen der Republik Slowenien …). Der Schriftsteller organisierte bereits im Jahre 1998 die Ausstellung „Temna stran meseca“ (Die dunkle Seite des Mondes). Mit dieser Präsentation sollte laut Jančar auch jene Seite der Geschichte beleuchtet werden, die verschwiegen und vergessen worden ist. 65 Jančar: „Im Mai 1945 sprach Tito auf dem Kongressplatz in Laibach. (…) Titos Ansprache ist der Beweis dafür, dass man sich in der politischen Führung schon damals entschlossen hat, die Gegner der Kriegszeit zu ermorden. (…) Der jugoslawische Kommunismus hat bewiesen, dass er die ursprünglichen Ideen nicht verlassen hat und dass er bei der Abrechnung mit dem Klassenfeind noch entschlossener ist als der Große Stalin“.
Für die Ausstellung „Temna stran meseca“ wurde von den Fachexperten Vasko Simoniti, Jože Pučnik, Ive Stanič, Andrej Aplenc, Tamara Griesser-Pečar, Milko Mikula, Aleš Gabrič, Milček Komelj, Ivo Žajdela und Bernard Nežmah Beiträge geleistet.66

Es gibt aber auch grenzüberschreitende zweisprachige Studien (Ausstellungskataloge), womit die „dunkle Seite“ der Partisanengeschichte beleuchtet wird, beispielsweise:
Med kljukastim križem in rdečo zvezdo /Unter Hakenkreuz und Titostern (Autoren: Jože Dežman, Alfre Elste, Hanzi Filipič, Michael Koschat, Marjan Linasi). Es ist dies eine bilaterale Konfrontation mit nationalen Feindbildern, totalitären Ideologien und der Parteiendiktatur am Beispiel Kärnten und Slowenien. Der kommunistischen Obrigkeit werden „politische und ethnische Säuberungen“ zugeschrieben.
Heisse Spuren des Kalten Krieges (Autoren: Hanzi Filipič, Jože Dežman, Tamara Griesser-Pečar, Mateja Čoh Kladnik, Tadej Cankar, Pavel Čelih, Vilma Stubelj, Gregor Jenuš, Tita Porenta, Stane Okoliš, Andreja Klasinc Škofjanec, Michael Koschat, Igor Omerza, Florian Rulitz, Janez Stergar und Danijal Grafenauer). Untertitel: Die Grenze zwischen Slowenien und Kärnten in den Jahren 1945 bis 1991. Den Partisanen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und „die Vernichtung“ der deutschen Minderheit in Slowenien zum Vorwurf gemacht.67
Die Initiative Domplatz beleuchtet die „dunkle Seite“ der Partisanengeschichte nicht. Mit Hinweis auf die Erklärung der Slowenischen Akademie der Wissenschaften kann daraus geschlossen werden, dass es sich tatsächlich um eine ideologisches und weniger um ein historisches Anliegen handelt.
 
7. Gedenkstein an Verschleppte und Ermordete „zugedeckt“.
Beim Gedenkstein gehe es um Ereignisse vom 8. bis 12. Mai 1945. Seitens der jugoslawischen Armee kam es zu Verhaftungen, berichtet laut ORF Kärnten die Historikerin Brigitte Entner: „Es wurden circa 350 Frauen und Männer verhaftet. Bis zum Abzug der jugoslawischen Armee am 20. Mai 1945 wurde bereits mehr als die Hälfte entlassen. Auch in der Folgezeit wurden noch zahlreiche Frauen und Männer entlassen. Von 96 wissen wir allerdings nicht, was mit ihnen weiter passiert ist“.68 Das ist der Standpunkt der (nur deutschsprachigen) Historikerin, die die Initiative Domplatz offensichtlich historisch berät. Tatsächlich geht es beim Gedenkstein um die Verschleppungen und Ermordungen von Frauen, Männern und Kindern auch „in der Kriegszeit“. Seit Jahren ist allgemein bekannt, was mit den bedauerlichen 96 Opfern nach Kriegsende passiert ist.  

Im Jahre 2020
wurde das Denkmal mit einem Plakat mit der Formulierung „Smrt fašizmu“ (Tod dem Faschismus) verhüllt. Das war der Slogan der tito-kommunistischen Partisanenbewegung. Zu der Aktion bekannte sich die „Plattform Radikale Linke“.69
Aus dieser ideologischen Perspektive treten auch Künstler gegen das Verschlepptendenkmal auf. Am 23.2.2023 wurden in der Galerie des Kunstraumes Lakeside im Rahmen einer Ausstellung die Vorschläge von Künstlern präsentiert, wie man bezüglich des Verschlepptendenkmals auf dem Domplatz  gegen die angebliche Geschichtsfälschung vorgehen könnte. Aus dem Vorwort zur Ausstellung: Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Ziel, den Klagenfurter Domplatz zu einem Ort der Begegnung und der Erinnerung zu machen, auf dem historischer und aktueller Widerstand eine positive und aktuelle Bedeutung erhält. (…) Gegenwärtig sorgt die im Jahr 1990 errichtete und 2002 erneuerte Stein mit der Inschrift „Zum Gedenken an die während und nach dem Zweiten Weltkrieg von Partisanen …“ für eine verzerrte und polarisierende Darstellung. Im Jahr 2022 wurden auf Einladung einer renommierten Jury zehn künstlerische Projekte entwickelt, die einen kritischen Umgang mit dem bestehenden Gedenkstein vorschlagen. Das Ausstellungskonzept wurde von Andreas und Emil Krištof entwickelt.
Vorschläge: Elena Messner und Melanie Hollaus:  Denkmäler der Revolution am Klagenfurter Domplatz. Antifaschistische Denkmäler aus dem ehemaligen Jugoslawien werden als 3D-Skulpturen auf den Domplatz versetzt. Elena Messner und Jakob Holzer: Eine Personengruppe verdeckt den Stein und liest die korrigierten historischen Fakten vor. Abschließend werden Frottagen von ca. 60 PartisanInnendenkmälern angefertigt und am Domplatz ausgestellt, um die Erinnerung an den Widerstandkampf nach Klagenfurt/Celovec zu bringen. Johannes  Zechner: Frei nach der literarischen Vorlage „Gämsen auf der Lawine“ von Karel Prušnik-Gašper. Vor dem akustischen Hintergrund verfremdeter Fragmente aus Reden von Hitler und Goebbels, begleitet von martialischer Marschmusik, formiert sich eine Gruppe nackter PartisanInnen auf frisch geschlägerten Baumstämmen. Friedemann Derschmidt: Stört das Opfer. Ein großes schmiedeeisernes Gitter mit der Aufschrift STÖRT DAS OPFER wird vor das bestehende Denkmal am Domplatz gestellt. Der Zugang ist nur noch durch ein schmales Tor, einer Replik des bestehenden KZ-Tores von Dachau, möglich. Dieses wird zu einer Barriere, die ein Umdenken der bestehenden Geschichtsnarrative Kärntens bewirken soll. Eva Pichler (Zweintopf): Der Eingriff am bestehenden Gedenkstein sieht vor, die Wortfolge VON PARTISANEN aus dem Stein herauszuschneiden. Die historisch fragwürdige Stigmatisierung einer Gruppe weicht dem allgemeinen Gedanken an die Schrecken des Krieges.70

Schlussfolgerung des Journalisten Tomaž Verdev zur Ausstellungseröffnung: „Wenn wir die Teilnahme an der Präsentation der Vorschläge für eine Umgestaltung des Domplatzes in der Galerie bedenken, können wir daraus schließen, dass die Vorschläge sowohl die Unterstützung der Kirche (Domdekan Peter Allmaier) als auch der Stadtpartei Team Kärnten (Vizebürgermeister Lojze Dolinar in Vertretung von Christian Scheider) und der Landespolitik (Landtagsabg. Stefan Sandrieser, SPÖ, in Vertretung von Peter Kaiser) unterstützt werden. Und auch von der Wissenschaft der Klagenfurter Universität. Ob dies bedeutet, dass der eine oder andere Vorschlag verwirklicht wird, wird die Zukunft weisen“.71 Die genannten Personen haben sich nach ihrem Ausstellungsbesuch nicht öffentlich zu Wort gemeldet.

8. Das Friedensprojekt Europäische Union bleibt ausgeblendet
Laut den bekannten Entschließungen des Europäischen Parlaments sollte eine ehrliche Debatte über die Verbrechen des Nazismus, Stalinismus sowie der faschistischen und kommunistischen Regime mit dem Ziel einer Aussöhnung geführt werden. Der 23. August wurde aus historischen Gründen zu einem europaweiten Gedenktag für die Opfer aller totalitären Regime bestimmt. Diese europäische Friedensidee wird in Kärnten allgemein ignoriert. Die Kleine Zeitung (Chefredakteur: Wolfgang Fercher) war nicht einmal bereit, am 23.8.2023 einen diesbezüglichen Leserbrief zu veröffentlichen. Der Kärntner Partisanenverband protestierte gegen die Einführung des europäischen Gedenktages.72
Die Initiative Domplatz lässt die Verbrechen des stalinistischen Totalitarismus aus. Mit dieser eingeschränkten Betrachtungsweise ist eine erfolgversprechende Friedensinitiative nicht zu erwarten. Man sollte aber der jungen Generation die europäischen Werte und Traditionen identitätsbildend vermitteln.
Die Initiative Domplatz verfolgt damit eine politische Idee, die mit dem „europäischen Geschichtsbewusstsein für die Zukunft Europas“ offensichtlich nicht im Einklang steht. Die kommunistische Partisanenbewegung wird in eine (demokratische) antifaschistische Widerstandsbewegung legendiert. Damit wird – wie in Russland – ein kommunistisches Regime verherrlicht bzw. in ein positives Licht gestellt.
Dazu aus dem Schwarzbuch des Kommunismus73:
Ganz offensichtlich sei das Studium des stalinistischen und allgemein kommunistischen Terrors im Vergleich zu den Untersuchungen der NS-Verbrechen gewaltig im Rückstand, auch wenn im Osten jetzt mehr und mehr darüber gearbeitet wird, heißt es im Schwarzbuch des Kommunismus (S. 29).
Durch die Beteiligung der Kommunisten am Krieg und am Sieg über den Nationalsozialismus triumphierte der Begriff des Antifaschismus in der Linken endgültig als Wahrheitskriterium, und natürlich traten die Kommunisten als die besten Vertreter und Verteidiger dieses Antifaschismus auf. Der Antifaschismus wurde zur definitiven Etikettierung des Kommunismus. Das macht es den Kommunisten leicht, Aufmuckende im Namen des Antifaschismus zum Schweigen zu bringen (S. 34).
Über einzelne Verbrechen, punktuelle, situationsbedingte Massaker hinaus machten die kommunistischen Diktaturen zur Festigung ihrer Herrschaft das Massenverbrechen regelrecht zum Regierungssystem (S. 14).
Die Fakten zeigen unwiderleglich, dass die kommunistischen Regime rund 100 Millionen Menschen umgebracht haben, während es im Nationalsozialismus rund 25 Millionen waren. Diese einfache Feststellung sollte zumindest zum Nachdenken über die Ähnlichkeit anregen, die zwischen dem NS-Regime und dem kommunistischen besteht (S. 27).
Eine nüchterne Betrachtung der politischen Verhältnisse wird dennoch zu einem Urteil gelangen, das den Kommunismus ebenso als totalitär einstuft wie den Nationalsozialismus (Joachim Gauck, S. 891).
Das „Rassen-Genozid“ und das „Klassen-Genozid“ sind einander ähnlich (S. 21).
Im Unterschied zur jüdischen Tragödie war es den Opfern des Kommunismus und ihren Angehörigen lange verwehrt, das Gedächtnis des tragischen Geschehens in der Öffentlichkeit zu pflegen, da jede Erinnerung oder Rehabilitierung verboten war (S. 31). Das kommunistische Projekt Antifaschismus war immer nur ein selektives Programm zur Geschichtsklitterung und Instrument des Machterhalts (S. 839). Der ideologische  Antifaschismus sollte die kommunistische Diktatur rechtfertigen (S. 840).

Diese Feststellungen sind auch für den slowenischen Tito-Kommunismus zutreffend. Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes UDBA („Onkel im Hintergrund“) werden in Slowenien beschuldigt, den Antifaschismus für die Etikettierung des Kommunismus missbraucht zu haben. Diese kommunistische, antifaschistische Taktik war (und ist) auch mit Südkärnten vernetzt. Weder in Slowenien noch in Kärnten wurde gegen die UDBA-Leute rechtlich oder politisch vorgegangen. UDBA-Leute üben in Kärnten beispielsweise beim Partisanenverband, bei der slowenischen Wochenzeitung Novice, beim Slowenischen Wirtschaftsverband (SGZ) und weiteren Einrichtungen einen starken Einfluss auf die Meinungsbildung aus. Auch kirchliche Würdenträger und Staatspolizisten wurden als UDBA-Kontaktpersonen genannt. Kommunistische Geheimdienste waren bemüht, Personalentscheidungen der Klagenfurter Universität zu beeinflussen. Bei den Personalvertretungswahlen 1975 entfiel ein Drittel der Stimmen auf die Kommunistische Partei. „Viele Schritte der weiteren Entwicklung der Hochschule, auch ihrer Krisen, sind fortan nicht zu deuten ohne Blick auf den extremistisch orientierten politischen Aktionismus einer Gruppe von Klagenfurter Hochschullehrern jener Zeit“, urteilt Erich Leitner.74  Es sei in Österreich gelungen, endlich eine linke Kaderschmiede für die Ausbildung der künftigen roten Führungselite zu gründen: Das meldete nach der Taufe der Universität Klagenfurt ein in Österreich lange Zeit tätiger Meisterspion jubelnd dem damaligen DDR-Spitzelapparat, berichtete die Kronen Zeitung.75 In diesem Kontext ist die Wahl von Lena Zachmann (Kommunistischer Studentenverband) am 15.6.2023 zur Vorsitzenden der Klagenfurter Hochschulvertretung keine große Überraschung. Im Landtagswahlkampf habe ÖVP-Chef Martin Gruber mit seinem „Karl Marx-Uni“-Sager angeeckt.76
Diese kommunistischen Destabilisierungsaktivitäten werden vom ehemaligen russischen Geheimdienstagenten Vladimir Putin  neu gestartet. Russland inszeniere Demos im Ausland, berichten Medien. Russische Geheimdienste unterwandern oder inszenieren nach Recherchen mehrere Medien zu Propagandazwecken Demonstrationen in westlichen Großstädten. Von Provokateuren werden Demonstrationen zu anderen Themen unterwandert.77 In Slowenien wurden im Dezember 2022 zwei russische Geheimagenten verhaftet. Es wird bereits von einem Netz von Slowenen berichtet, die Putins Propaganda verbreiteten.78 Die Russen kommen nicht, sie sind schon hier. Putins Geheimdienstapparat habe in Slowenien seit fast 20 Jahren ein Netz gebildet, schreibt der Journalist Dejan Steinbuch.79
In der Neufassung der russischen Lehrbücher wird der Ungarn-Aufstand von 1956 als „faschistoid“ bezeichnet. Das ungarische Volk lehnte sich damals bekanntlich gegen die sowjetrussische Besatzung und das kommunistische Regime auf.80
Der aktuelle slowenische Nachrichtendienst (SOVA) wurde am 17.6.1993 gegründet. Man habe damit auch einen schweren Rucksack des kommunistischen Geheimdienstes (SDV) übernommen. Dabei hätten die alten UDBA-Geheimdienstler eine sehr bedeutende Rolle gespielt.
In diesem Zusammenhang ist der direkte Einfluss der slowenischen UDBA auf Kärnten insbesondere in den 1970er Jahren in Erinnerung zu rufen, als Kärnten am Rande eines Bürgerkrieges stand.
„Österreich wird immer extremer“, klagen die Verfassungsschützer. Ob links, rechts oder islamisch – der wachsende Extremismus stelle den Verfassungsschutz vor große Herausforderungen. Es ginge auch um russische Aktivitäten.81  (Siehe dazu auch die Info. Nr. 56/24.2.2022 „Von Rudolf Maister bis Vladimir Putin“)
Der Widerstand gegen das Verschlepptendenkmal auf dem Domplatz ist in diesem Zusammenhang erklärbar.
Aus ideologischen Motiven wird von der Partisanenseite mit Falschinformation argumentiert. Da titoistische „Legenden“ in Kärnten noch heute aktuell sind, werden dafür einige Beispiele gebracht.   

9. „Legenden“, Desinformationen, Täuschungsmanöver…
(Anmerkung: In böser Absicht werden bis in die Gegenwart Desinformationen (Legenden) verbreitet, Straftaten dem Gegner unterschoben und historische Fakten verheimlicht. Der Abschnitt wird aus Platzgründen vorerst nicht publiziert. Die vom Partisanengeheimdienst UDBA verbreitete Legenden, insbesondere in den 1970er Jahren, werden im Buch „Titos langer Schatten“ beschrieben. Die Lüge sei auch die Hauptwaffe des Hakenkreuzes gewesen, so die Pazifistin Irene Harand bereits im Jahre 1935.82)

10. Kärnten und seine unbewältigte Vergangenheit
Das Jahr 2025 wurde von LH Peter Kaiser im Juni 2023 zum „Kärntner Jahr der Erinnerungskultur“ ausgerufen.83 Damit hat der Landeshauptmann eine große Verantwortung übernommen. Es ist nämlich nur bei einer möglichst objektiven Aufarbeitung der belastenden Geschichte davon auszugehen, dass damit ein Beitrag zur Bildung einer Friedensregion Alpen-Adria geleistet werden wird.
Bemerkenswerterweise ist in der Grenzregion zwischen Slowenien und Italien nicht nur in Minderheitenfragen, sondern auch bei den Friedensaktivitäten eine gewisse Reziprozität erkennbar, die aus der Kärntner Perspektive fehlt. So legten im Jahre 2020 der slowenische Staatspräsident Borut Pahor und der italienische Präsident Sergio Mattarella in Basovizza für „beide Seiten“ Kränze nieder und reichten einander die Hände zur Versöhnung. In der Kleinen Zeitung wurde diese Geste als „Sternstunde der Aussöhnung“ gepriesen.84 Im Februar 2023 wurde in Rom der istrianischen Foibe-Opfer, also der Partisanenopfer, gedacht. An dieser Gedenkveranstaltung waren erstmals auch die Obmänner der beiden slowenischen Organisationen aus Friaul-Julisch-Venetien (Ksenija Dobrila, Walter Bandelj) anwesend. Die beiden Slowenenfunktionäre betonten, dass die Einladung eine Fortsetzung der Schritte in Richtung eines Miteinanders bedeute. Diese versöhnenden Schritte hätten in den letzten Jahren der ehemalige slowenische Staatspräsident Borut Pahor und der italienische Präsident Sergio Mattarella gesetzt, so die Standpunkte aus der slowenischen Minderheit in Italien.85
In Slowenien förderte Boris Pahor als Staatspräsident das gegenseitige Verständnis in der Bevölkerung. Auch der „gläubige und konservative Teil des slowenischen Volkes“ würdigte laut kirchlichen Medien die Aufrichtigkeit seiner Bemühungen. Pahor begann seine politische Karriere mit 26 Jahren als jüngstes Mitglied des Zentralkomitees des Bundes der Kommunisten Sloweniens. Den Dialog und die Versöhnung habe er auf seine eigene Art und Weise verbreitet. Der immer extremer werdende linke Pol wolle dieses Konzept nicht verstehen und nimmt dem (ehemaligen) Präsidenten diese Haltung übel, wird von katholischer Seite kritisiert.86
Pahor zeigte Empathie für NS-Opfer und Partisanen-Opfer.
Österreichische Politiker haben sich beim ehemaligen slowenischen Staatspräsidenten für eine vergleichbare Aussöhnung bei uns offensichtlich nicht eingesetzt. BP Van der Bellen und LH Peter Kaiser verbindet nach eigenen Aussagen mit Pahor eine tiefe Freundschaft.

Insbesondere in den 1970er Jahren war die Minderheitenfrage (auch) eine Frage des Klassenkampfes. Als nämlich vom linken politischen Lager in den 1970er Jahren der ethnische Konflikt in Kärnten als Ausdruck des Ringens um soziale Rechte bzw. als Klassenkampf gedeutet wurde, dienten theoretische Konzepte der Arbeiterbewegung wie das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und der Zusammenhang der nationalen mit der sozialen Frage sowie von nationalem Befreiungskampf und Klassenkampf als Grundlage. Unter der Bezeichnung „deutschnational“ verbirgt sich in dieser Sichtweise keine Nationalbewegung, sondern ein an imperialistischen Großmachtinteressen und bürgerlichen Klasseninteressen orientiertes politisches Lager, oder, leninistisch gesprochen, die nationale Bourgeoisie einer Unterdrücker-Nation. Die Beurteilung des Charakters einer nationalen Bewegung sollte daher immer vom „Klassenstandpunkt“ aus getroffen werden, berichtet der Soziologe Milan Obid.87
Der Klassenkampf wurde vornehmlich von der KPÖ und dem Kommunistischen Bund Österreichs (KBÖ) im Minderheitenkonflikt eingesetzt. Der Kommunistische Bund: „Um die Spaltung zwischen den verschiedenen Teilen der Arbeiterklasse und des Volkes zu überwinden und so die Einheit für den Klassenkampf herzustellen, brauchen die Minderheiten volle Gleichberechtigung…(…) Jeder klassenbewusste Arbeiter und jeder fortschrittliche Mensch sollte sich daher aktiv für die Rechte der Minderheiten einsetzen. Am 13.2.1978 führte eine Delegation des KBÖ mit den beiden Obmännern der Zentralorganisationen Dr. Franz Zwitter und Dr.Matthäus Grilc ein ausführliches und sehr erfolgreiches Gespräch. (…) Die Delegation des KBÖ unterstrich die große Bedeutung, die diese Frage für den Klassenkampf in Österreich hat. Zum Abschluss des Gespräches wurden Vereinbarungen getroffen, um die Zusammenarbeit zwischen den beiden slowenischen Zentralorganisationen und unserer Organisation zu intensivieren“.
Zwischen den beiden kommunistischen Bewegungen kam es zu Spannungen. Die KPÖ sei die Fünfte Kolonne der Bourgeoisie in der Minderheitenfrage. Mirko Messner (KPÖ) sei ein „Oberrevisionist“, wurde vom KBÖ argumentiert.88 Felix Wieser musste sich in seiner Funktion als Obmann des ZSO nach eigenen Angaben „immer wieder mit den Konflikten, die zwischen KPÖ-Anhängern und KBÖ-Aktivisten vorhanden waren, auseinandersetzen“. Im September 1977 soll die Vorsitzende der Ortsaufbaugruppe des KBÖ, Helga R., ihren Gesinnungsgenossen eröffnet haben: „Wir werden solange sprengen bis zwischen der deutschen und slowenischen Volksgruppe bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Dann kommt unsere Zeit“.89
Die KPÖ übte einen unmittelbaren Einfluss auf den Minderheitenkonflikt aus. Das ZK der KPÖ vermittelte vom 18. bis 25.5.1972 für eine Studentendelegation, der vor allem Exponenten des Klubs slowenischer Studenten und des Kladivo angehörten, eine Studienreise in die UDSSR. Es wurden Probleme der Kärntner Slowenen erörtert.90 An die Seite der KPÖ stellte sich bewusst die Kladivo-Gruppe, da das Schicksal der Bewegung für die demokratischen Rechte des slowenischen Volkes unzertrennlich mit dem Schicksal der kommunistischen und progressiven Arbeiterbewegung verbunden sei. Im Klub slowenischer Studenten in Wien gab es einen ideologischen Dauerstreit zwischen den pro-russisch Ausgerichteten und den Maoisten (Marjan Sturm, Kristijan Schellander, Valentin Sima). Der KPÖ stehen insbesondere Jože und Mirko Messner nahe. Diese Gruppe unterhalte Kontakt zum Nachrichtendienst der UDSSR, gebe das Kladivo heraus und engagiere sich mit der KPÖ Kärnten im Solidaritätskomitee.91

Dieser klassenkämpferische Fragenkomplex kann bei der Beurteilung der Initiative Domplatz nicht ausgeblendet werden. Wie wird man im Jahre 2025 damit umgehen?

  • Vorbilder für das Kärntner Gedenkjahr 2025…

11.1. Die Kärntner Konsensgruppe leistete wertvolle pazifistische Schrittmacherdienste. Sie wurde allerdings von wichtigen Entscheidungsträgern (Universität, Kirche, Landespolitik…)  nicht oder nur scheinbar unterstützt. Die Initiative dürfte der Vergangenheit angehören. Siehe: Info. Nr. 68 (19.11.2022) „Ende der Kärntner Konsensgruppe, Konflikt statt Konsens“.

11.2. Neue Erinnerungskultur: In Europa wurde in der Vergangenheit das nationale Gedächtnis bzw. das historische Narrativ auf „einen ruhmreichen, ehrenwerten oder zumindest akzeptablen Ausschnitt“ beschränkt. Seit den 1980er Jahren sei in Europa aber eine dialogische Form der Erinnerung entstanden. So etwas habe es bisher in der Geschichte noch nicht gegeben, schreibt Friedenspreisträgerin Aleida Assmann.92 Dass man sich an die eigenen Fehler erinnert, sei eine große Ausnahme in der Menschheitsgeschichte. Mit dem Holocaust und der Kategorie des Traumas habe sich in den 1980er und 1990er Jahren eine neue Haltung gegenüber der Vergangenheit entwickelt, die die Bewertung des Vergessens als individuelle und kulturelle Ressource und Allheilmittel relativiert und sich von der traditionellen Logik des Erinnerns und Vergessens in der Geschichte der Sieger und Verlierer entfernt. Vor dem Hintergrund dieses neuartigen Narrativs, das nicht mehr Stolz und Ehre, sondern Schuld und Verantwortung in den Mittelpunkt stellt, wurde in Deutschland auch ein neuer Denkmaltyp erfunden (S. 140, 141), stellt Aleida Assmann fest.
Assmann: „In der Folge der Holocausterinnerung konnten sich auch die von der Kolonialisierung ausgerotteten indigenen Ureinwohner sowie die über den Atlantik deportierten Sklaven als Opfer einer traumatischen Geschichte verstehen und Anerkennung, Empathie, Erinnerung und Restitution für das erlittene Leid einfordern. Es war der Zeitpunkt gekommen, an dem diese unterschiedlichen Opfergruppen mit ihrer traumatischen Geschichte nicht mehr allein waren, sondern im Zeichen der Menschenrechte Anerkennung und öffentlich Gehör fanden. Das brachte eine Störung in die bislang praktizierte Logik des nationalen Gedächtnisses. Bislang hatte das Vergessen die Täter geschützt und den Opfern geschadet; mit der Wende zur Erinnerung gerieten die Täter ins Visier und standen vor neuen Herausforderungen.(…) Die neue Form nationaler Erinnerung bietet jedenfalls Platz für eigenen Ruhm und eigenes Leid, aber es kann neuerdings auch das den Nachbarn jenseits der Grenzen oder den ausgebeuteten Minderheiten innerhalb der Grenzen zugefügte Leid ins eigene Gedächtnis mit aufnehmen.(…) In diesem Sinne bot und bietet die Konstellation der Europäischen Union einen einmaligen Rahmen für die selbstkritische Revision nationaler Mythen und ihren Umbau von monologischen in dialogische Gedächtniskonstruktionen (S. 142-144).  
In der Gestalt einer neuen Erinnerungskultur hätten wir nun eine Möglichkeit des Ausstiegs aus der Gewaltspirale kennengelernt (S. 174), meint die Autorin zuversichtlich.
Diese neue Erinnerungskultur müsste das Land Kärnten im Gedenkjahr 2025 praktizieren.

11.3. Pazifistische Entschließungen des Europäischen Parlaments gehen durchaus von einer dialogischen Gedächtniskonstruktion aus: Europa werde erst dann vereint sein, „wenn es imstande ist, zu einer gemeinsamen Sicht seiner Geschichte zu gelangen, Nazismus, Stalinismus und faschistische und kommunistische Regime als gemeinsames Erbe anerkennt und eine ehrliche und tiefgreifende Debatte über deren Verbrechen im vergangenen Jahrhundert führt“, heißt es in der bekannten Entschließung des Europäischen Parlaments aus dem Jahre 2009.
Mit Europa ist auch Kärnten gemeint!
Die Staaten werden aufgefordert, den 23. August als Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer Regime zu begehen. Am 23. August 1939 unterzeichneten die kommunistische Sowjetunion und das nationalsozialistische Deutsche Reich den als Hitler-Stalin-Pakt bekannten Nichtangriffspakt und dessen Geheimprotokolle, womit die beiden totalitären Regime Europa und die Hoheitsgebiete unabhängiger Staaten untereinander aufteilten, in Interessenssphären einteilten und damit die Weichen für den Zweiten Weltkrieg stellten.
Russland sei noch immer das größte Opfer des kommunistischen Totalitarismus. Es werde so lange kein demokratischer Staat, wie die Regierung, die politische Elite und die Propaganda nicht nachlassen, die kommunistischen Verbrechen zu verharmlosen und das totalitäre Regime zu verherrlichen. Die russische Gesellschaft wird daher vom Europäischen Parlament aufgefordert, ihre tragische Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Werte der EU seien Frieden, Freiheit und Demokratie.93  Verantwortungsbewusste Kärntner Fachexperten müssten sich im Vorfeld des Kärntner Gedenkjahres der Erinnerungskultur 2025 im Sinne der Entschließung des Europäischen Parlaments den Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus ehrlich und tiefgründig aufzuarbeiten und gegen die Verharmlosung kommunistischer Verbrechen auftreten.  

11.4. Das „dialogische Prinzip“ wurde im Rahmen des Friedensregion-Alpen-Adria-Prozesses an einem Beispiel in besonderer Weise auf Vorschlag der Friedensforschers Werner Wintersteiner angewandt. Zwischen dem Friedensforscher Werner Wintersteiner und dem ehemaligen Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria Josef Lausegger wurde eine „Kontroverse“ zum Thema „Friedensregion Alpen-Adria“ ausgetragen. Mit dieser ungewöhnlichen Publikationsform wollte man ein Beispiel dafür geben, wie ein „friedlicher Dissens“ aussehen könnte.94
W. Wintersteiner wurde am 18.9.2023 von LH Peter Kaiser für seine Friedensarbeit seitens des Landes ausgezeichnet.

11.5. Der Bestsellerautor Frank Fabian warnt davor, Massenmörder der Geschichte davonkommen zu lassen. Man dürfe sie nicht weiter besingen, sie weiter verehren und ihnen Standbilder errichten, nur weil es so schwierig sei, objektiv zu sein. Sie geben das Vorbild ab für weitere Diktatoren und Massenmörder der Zukunft.  Die „bezahlten Hymnenschreiber“ machen sich mitschuldig an Verbrechen von morgen, wenn sie die Verbrechen von gestern nicht Verbrechen nennen. Genau diese Verantwortung sollte man sich als Historiker stets vor Augen halten. Fabian: „Denn was passiert, wenn man Cäsar einen Massenmörder nennt? Nun, man verhindert natürlich in der Zukunft weitere Massenmörder. (…) Vergangenheit beeinflusst immer die Zukunft. Unbewusst oder bewusst wenden wir Lehren der Vergangenheit auf die Zukunft an und projizieren Einsichten von gestern auf das Morgen. Deshalb ist es so wichtig, über die Vergangenheit ehrlicher, aufrichtiger, wahrer, objektiver und neutraler zu urteilen“.95

11.6. Der ehemalige slowenische Staatspräsident Borut Pahor thematisierte die befürchtete ideologische Spaltung. Die Befürchtungen müsste auch Kärnten ernst nehmen. Pahor: „Die politische und ideologische Spaltung aus der jüngsten Vergangenheit ist eine unglückliche Mutter aller Spaltungen. Das ist ein Gift, das uns lähmt. Es ist noch Zeit, dass wir uns dessen bewusst sind und diese Zeit und diese Themen in gebührender Sorge für die Schmerzen der Anderen untersuchen. (…) Ich meine, dass wir uns dabei in die Lage, in die Not und den Schmerz, des Anderen versetzen müssen. Das ist der Sinn einer Versöhnung“.96 Staatspräsident Borut Pahor besuchte regelmäßig katholische Messen im Gedenken an die Partisanenopfer.97 Am 13.7.2017 wurde in Laibach ein Denkmal zum Gedenken an alle Kriegsopfer errichtet. Pahor hielt eine pazifistische Festansprache.
Wird im Gedenkjahr 2025 Borut Pahor seine friedensstiftenden Erfahrungen in Kärnten präsentieren dürfen?

11.7. Erklärung der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAZU) vom 22. und 25.2.2021: „Mehrere Jahrzehnte lang wurde die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg von der schwarz-weißen Erzählung über einen Befreiungskampf auf der einen und den Verrätern auf der anderen Seite bestimmt. Für Verbrechen, verursacht im Namen des Befreiungskampfes gab es keinen Platz. Nicht einmal für den Missbrauch des Befreiungskampfes seitens der kommunistischen Führung zwecks Herstellung und Sicherung der eigenen Herrschaft gab es Platz. Mit der Demokratisierung der slowenischen Gesellschaft wurde eine Revision einer solch einseitigen Erzählung, die ideologisch und nicht historisch begründet ist, notwendig. (…) Ein mit der Vergangenheit unbelastetes gesellschaftliches Miteinander kann nur mit der Suche nach der Wahrheit über die die Ereignisse in der Kriegszeit und danach erreicht werden. Diese Ereignisse müssen auf der Grundlage allgemeiner ethischer Grundsätze sowie mit pietätvollen Gedenkhandlungen, die für alle Gefallenen, Getöteten und Ermordeten bestimmt sind, bewertet werden. Soweit nur möglich, müssen wir das Unrecht gut machen, mit den gegenseitigen Beschuldigungen, den Ausgrenzungen sowie der Instrumentalisierung der Geschichte aufhören und bei all dem die Andersdenkenden achten“.98
Die Initiative Domplatz entspricht diesen pazifistischen Vorgaben der SAZU nicht.

11.8.  Dechant Janko Krištof, Ludmannsdorf, meinte sinngemäß, dass die Partisanen bzw. ihr Geheimdienst (VOS) im Namen der Revolution Schlimmeres als die nazistischen Henker praktiziert hätten. Er schlägt daher ein Forum vor, „wo wir uns mit dieser Frage offen beschäftigen und einen gemeinsamen Weg suchen“.99 Der Vorschlag wurde ignoriert und könnte 2025 realisiert werden.  

11.9. Valentin Hauser leistete in seinem Buch „Vergessene Wahrheiten“  einen bemerkenswerten Beitrag für eine seriöse Kärntner Erinnerungskultur. „Ich habe mit Bedacht nicht nur die eine Seite gehört, sondern auch die andere, um einen unvoreingenommenen Standpunkt einnehmen zu können“. (…) Bei allem Verständnis für den Widerstand gegen das NS-Regime muss auch festgehalten werden, dass Freiheitskämpfer nicht nur im Kampf gegen NS-Truppen, sondern auch aus rein ideologischen Gründen Liquidierungen an der Zivilbevölkerung durchführten“, so Hauser. Der Autor bekam bei seinen Recherchen das Gefühl, dass es „mehrere Wahrheiten“ gibt.100

11.10. Eine Orientierungshilfe für eine ehrliche Versöhnungsarbeit gibt der „einfache Bauer“ Jozej Urank aus Enzelsdorf bei Gallizien unter dem Titel „ Für die Wahrheit, gegen die Feindschaft“: „Der Zweite Weltkrieg stürzte unser slowenisches Volk fast in den Abgrund. Die deutschen Nazis, die italienischen Faschisten und die einheimischen Kommunisten haben unser Volk fast zertrümmert. Die kommunistischen Morde im Kočevski Rog (Gottscheer Horn) und in anderen Orten des Todes nach Kriegsende haben eine blutige Spur hinterlassen. Unsere Familie vertrieben die Nazis im April 1942 in das Altreich, nach Hesselberg. (…) Nach dem Krieg besuchten mich beim Kavh zwei KZ-Häftlinge (aus Slowenien). Unter Hitler litten die beiden wegen der Geheimen nazistischen Staatspolizei, unter Tito aber wegen der kommunistischen Polizei. Ehemalige Dachau-Häftlinge wurden vor Gericht gestellt. In den sogenannten Dachau-Prozessen wurde den ehemaligen KZ-Häftlingen die Kollaboration mit den Nazis zum Vorwurf gemacht. Als Verurteilte kamen die beiden KZ-Häftlinge in ein kommunistisches Gefängnis. Sie litten mindestens so sehr wie unter den Nazis. Zahlreiche Dachau-Häftlinge starben im Gefängnis.  (…) Hitler und Stalin teilten sich Polen „brüderlich“ auf. War das keine Kollaboration? (…) Ich bitte, diskutieren und schreiben wir über die Gräueltaten, die unser Volk im Zweiten Weltkrieg und danach erleiden musste, würdevoll und ohne falsche Verurteilungen. Das Volk leidet noch immer“.101  Dieser weise Rat stammt aus dem Jahre 2008. Er blieb ohne Echo.
Der Slogan „Für die Wahrheit, gegen die Feindschaft“ wäre auch ein guter Vorsatz für das Land im geplanten Gedenkjahr 2025.

11.11. Othmar Mory (ehemaliger Bürgermeister von Bleiburg) zählt zu den Wegbereitern der Gedenkfeier in Liescha/Leše in Slowenien. Seit 1991 findet diese Feier im Gedenken an die verschleppten Kärntner Nachkriegsopfer am Christi-Himmelfahrts-Tag statt. Mory konnte ein vertrauensvolles Einvernehmen mit einheimischen Slowenen herstellen. Die Messe wird seit jeher vom Bleiburger Stadtpfarrer zelebriert. Derzeit steht dafür Pfarrer Ivan Olip zur Verfügung.
Den Grundsatz „Vergeben – doch nicht vergessen“ wollte der Friedensstifter Othmar Mory, der selbst seine Eltern in Liescha/Leše, an der „Stätte des Grauens und des Gedenkens“, im Jahre 1945 verloren hat, an die jüngere Generation weitergeben. Mory hat einer grenzüberschreitenden Versöhnungskultur den Weg bereitet.102
Auch nach Morys Tod blieb Liescha-Leše ein Ort des Vergebens und Gedenkens mit Vorbildwirkung.
Im Kärntner Gedenkjahr 2025 müsste die Friedensbotschaft von Liescha von der Landespolitik getragen werden.

11.12. Wilfried Graf, Trainer in Konfliktregionen und Nachkriegsgesellschaften, fördert(e) das grenzüberschreitende Dialogprojekt zum interaktiven Aufbau einer Friedensregion Alpen-Adria.
Graf: „In diesem Arbeitsfeld geht es vor allem um zwei Aufgaben:
– eine wirkliche Aufarbeitung historischer Traumata, der massenhaften Menschenrechtsverletzungen seitens des Nationalsozialismus, aber auch seitens des Tito-Regimes in der Region, mit der Perspektive eines neuen Umgangs mit der Vergangenheit. Ohne dabei die totalitären Herrschaftsformen des Nationalsozialismus, Stalinismus und Titoismus gleichzusetzen.
– die Entwicklung einer gemeinsamen, konkreten und praktischen Lösungsperspektive, die die alten antagonistischen Ideologien und Utopien aufhebt, bzw. transzendiert: ein gemeinsames Zukunftsprojekt für die Alpen-Adria-Region“.103
W. Graf wurde am 18.9.2023 von LH Peter Kaiser für seine Friedensinitiativen seitens des Landes Kärnten ausgezeichnet.
Graf geht bei der Aufarbeitung der belastenden Geschichte von „Wahrheit und Versöhnung“ aus. Wer eine Konfliktseite in ein positives Licht stellen will, blockiert die Wahrheit und verhindert damit die Versöhnung. Wird Kärnten im Gedenkjahr 2025 diese Blockade überwinden können?

 

 

 

 

1 https://www.erinnern.at/bundeslaender/kaernten/termine/fest-am-d…, Abruf: 29.6.2023.

2 Bernd Liepold Mosser, Lektor an der AAU, forderte schon im Jahre 2008: „Im Prinzip müsste man den Partisanen einen Landesfeiertag einrichten, man müsste ihre Lieder singen, in der Schule von ihren Leistungen hören. (…) Es geht darum, das linke Erbe ins Bewusstsein der Menschen zu rücken“. Quelle: Kleine Zeitung, 5.10.2008.

3 https://kaernten.orf.at/stories/3196240/, 25.2.2023.

4 Novice, 14.7.2023, S. 4. Autor: DS

5 https://volksgruppen.orf.at/slovenci/meldungen/stories/3218198, 31.7.2023.

6 Am 25.5.1947 wurde die schwangere Elza Premšak erschossen, da sie „Unwahrheiten“ verbreitet hätte. Hätten Sie es gerne, wird vom Zeitzeugen Dr. Peter Starič der Obmann des Partisanenverbandes (Tit Turnšek) polemisch gefragt, dass auch die Doktoren Dežman und Možina auf ähnliche Weise bestraft werden, da sie es wagten, offen über Partisanen-Massaker zu sprechen. Quelle: https://reporter.si/clanek/slovenija/pismo-titu-predsedniku-zb-domobrance-so…, 7.8.2008.

7 Das Schwarzbuch des Kommunismus, 4. Auflage, S. 34, 840.

8 Delo, 21.6.2008.

9 http://radio.ognjisce.si/sl/204/komentarji/27727/, 3.8.2018.

10 http://demokracija.si/joze-dezman-o-odzivih-na-intervju-tit-turnsek-in-tovarisi-…, 30.7.2018.

11 Anton Drobnič, Uporaba najlepših besed za najbolj nagnusna početja, in: Temelj prihodnosti, Ljubljana 2015, S. 185-244. Laut Drobnič seien „die kommunistischen Verbrechen“ nicht verjährt. Die Nachkriegsmorde an Zivilisten seien zwar keine Kriegsverbrechen, sie seien aber zweifellos Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach den Regeln des internationalen Strafrechts. Die Strafverfolgung verjähre daher nicht (S. 213).

12 Mit dem gemeinsamen Gedenken an die NS-Verbrechen könnte generell ein positiver demokratiepolitischer Beitrag geleistet. Nicht nur in Deutschland ist es auch (über) siebzig Jahre nach dem Kriegsende erforderlich, die fatalen Triebkräfte des Nationalsozialismus und seines tödlichen Rassismus wissenschaftlich zu erforschen, kritisch zu präsentieren und einer informierten Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Ohne die Lektüre von Mein Kampf wird sich aber das, was der Nationalsozialismus war und das, was er angestellt hat, nur unvollständig erschließen, betonen die Autoren der kritischen Edition von Mein Kampf. Quelle: Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Herausgegeben von Christian Hartmann, Thomas Vordermaxer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin 2016, S. 6, 10.

13 Jože Dežman, Demokracija, 18.5.2023, S. 57.

14 Die Wiedereröffnung der Nation 2020, S. 214.

15 Vgl. dazu: Bericht der Rektorenkonferenz  „Lage und Perspektiven der Volksgruppen in Österreich“, Wien 1989. Im Vorwort geht der Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Christian Brünner, auch auf die Problematik der „Wertungsgrundlage“ ein. Diese stand damals mit „ethnischen Minderheiten“ im Zusammenhang.
Der renommierte Historiker Alfred Ogris reagierte darauf unter dem bezeichnendem Titel „Ideologischer Missbrauch der Landesgeschichte“. Heinz Dieter Pohl schreibt zum Bericht der Rektorenkonferenz von einseitiger Information, vorgefassten Meinungen, mangelnder Ausgewogenheit und von belehrend-überheblichem Ton. Laut Gerold Glantschnig und Ralf Unkart gehe der Bericht „Weit an den Realitäten vorbei!“
Peter Ibounig kritisierte die „Unzulängliche Anwendung der Statistik“. Wilhelm Neumann konstatierte eine „Geschichte nur aus dritter Hand“. Quelle: Antwort auf den Bericht der Arbeitsgruppe der Rektorenkonferenz zur Lage der Slowenen in Kärnten, Klagenfurt 1989.

16 Enzo Traverso, Im Bann der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg 1914-1945,Siedler 2008, S. 11.

17 https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-kriegsverbrechen-toet…, 17.4.2022.

18 Opfer, Täter, Denunzianten, Hermagoras 2007, S. 242.

19 Siehe dazu auch: Othmar Mory, Liescha/Leše – 1945. Stätte des Grauens und des Gedenkens,
       2002, S. 119, 120.

20 https://volksgruppen.orf.at/slovenci/meldungen/stories/3207931/,  19.5.2023.

21 Demokracija, 25.5.2023, S. 28, Autor: Gašpar Blažič.

22 Demokracija, 25.5.2023, S. 82.

23 Demokracija, 25.5.2023, S. 31.

24 Demokracija, 1.6.2023, S. 26.

25https://demokracija.si/Fokus/spomin-na-zrtve-komunizma-na-danasn…, 17.5.2023.

26https://www.druzina.si/clanek/kaj-ugledni-zgodovinarji-raziskovalci…, Abruf: 23.6.2023.
       Demokracija, 8.6.2023, S. 52.

27https://www.nsks.at/aktualno_aktuell/detail/sl/nska-in-sso-proti-ukin…, 27.6.2923. Demokracija, 8.6.2023, S. 44, 45

28 Mladina, 16.6.2023, S. 14.

29https://www.sazu.si/events/604f373d12416e9924e4eac7, Abruf: 25.7.2023

30 Republika Slovenija, Ministrstvo za pravosodje, Sektor za popravo krivic in za narodno spravo „Dokumenti in pričevanja o povojnih koncetracijskih taboriščih v Sloveniji“, Ljubljana 2007.

31 Das Vernichtungslager in Tüchern (Teharje) bei Cilli bestand vom Mai 1945 bis Mai/Juni 1946. Zahl der Insassen zwischen 3.000-4.000. Todesfälle im Lager: wahrscheinlich über 3.000. Quelle: Donauschwäbische Landsmannschaft in Kärnten.

32 Katalog der Ausstellung der Donauschwäbischen Landsmannschaft,

  1. September 1998 bis 11. Oktober 1998 in Wien: Im Vernichtungslager Sterntal (Strnišče) bei Pettau in Slowenien gab es zwischen Mai und Oktober 1945 bis zu 10.000 Insassen. Todesfälle grob geschätzt: 4.000.

33https://www.delo.si/kultura/razno/kulturno-ministrstvo-ne-bo-financ…, 9.6.2023;
      www.druzina.si, 8.6.2023.

34 Domovina 97, 11.5.2023, S. 28 ff.

35 Demokracija, 6.4.2023, S. 8.

36 Demokracija, 4.5.2023, S. 82.

37https://druzina.si/clanek/je-sprave-konec, 31.5.2023.

38 Domovina 99, 25.5.2023, S. 12, 13.

39 Demokracija, 1.6.2023, S. 82.

40 Domovia 99, 25.5.2023, S. 3.

41 Domovina 99, 25.5.2023, S. 14 (Autor: Luka Svetina), S. 18 (Autor: Vid Sosič).

42 Demokracija, 1.6.2023, S. 3.

43 Demokracija, 8.6.2023, S. 22 ff; https://www.rtvslo.si/slovenija/saje-sprava-je-osebno-dejanje-in-je-ni-mogoce-zapovedati-z-ukaz…, 3.6.2023.

44 https://www.svobodnabeseda.si/ob-prekopavanju-zrtev-po-vojni-pob…, Abruf: 9.8.2023. Autor: Milan Gorjanc.

45 Am 1.4.1942 erschossen die Partisanen Frančiška Peček. Die Partisanen wollten ihren Mann verschleppen. Frančiška flehte sie an, ihren Mann hier zu lassen. Allein könnte sie die große Familie nicht ernähren. Sie hatte 18 Kinder und war im sechsten Monat schwanger. Die Partisanen schossen ihr danach 3 Schüsse in den Kopf, obwohl sie ihr einjähriges Kind in den Armen hielt. Den Mann verschleppten sie in den nahen Wald Mrtvaški hrib. Dort wurde er mehrere Stunden lang verhört und geschlagen. Schließlich wurde er aber doch frei gelassen mit den Worten: „Geh heim und schaffe die Frau weg“. Daheim fand er seine Frau noch lebend vor. Nach 14 Tagen ist sie aber im Krankenhaus Novo mesto gestorben. (…) Am 22.4.1942 ermordeten die Partisanen in Potiva vas den Vater Jože Jakopin mit einer Hacke bereits vor seiner Haustür. Seine hoch schwangere Frau Marjeta und deren 4 Kinder töteten sie in ihren Betten. (…)  Im Mai 1942 ermordeten die Partisanen unter der Führung von Franc Rozman – Stane zwei Mitglieder der Familie Zupančič in Šentvid pri Stični. Der Vater Janez wurde verschleppt und ermordet. Sein 23-jähriger Sohn suchte ihn und wurde dabei ebenfalls ermordet. (…)  Am 5.5.1942 ermordeten die Partisanen in Gradisče die Mutter von acht Kindern Magda Hančič und ihre ledige Schwester Lucija Klemen. Die Trauergemeinde weinte beim Anblick der 8 verwaisten, schluchzenden  Kinder am Grab der Mutter. Warum haben die „Kämpfer gegen den Okkupator“ die Hand gegen zwei schwächliche Frauen erhoben? War diese Vorgangsweise  wirklich wegen des Kampfes gegen den Okkupator notwendig, der auch selbst extrem grob mit den unterdrückten Slowenen umgegangen ist, fragt Ivo Žajdela. (…) Am 6.6.1942 wurde in Dragutuš der Pfarrer Jakob Omahn verschleppt. Bei diesem Anlass wurden auch zwei Mitglieder der Familie Šimec aus Podlag pri Dragatušu, der Vater Matija und sein Sohn Franc, ermordet. (…)  Am 9.6.1942 verschleppten die Partisanen in Krvavčji Vrh den Priester Jože Kofalt. Gemeinsam mit dem Ehepaar Jože und Frančiška Plut wurde er in das Lager bei Brezova Rebra gebracht und ermordet. (…) Am 10.6.1942 verschleppten die Partisanen die drei Brüder  Gričar in Dolenjih Jesenice bei Šentrupert. Zunächst entführten sie den 36-jährigen Alojz Gričar, einen Vater von 4 Kindern. In Hrastovice fanden sie seinen 30-jährigen Bruder Stane, einen Vater von 2 Kindern, danach aber noch den dritten Bruder, den 34-jährigen Franc, Vater eines Kindes. Sie trieben die drei Brüder nach Žavloviče. Dort wurden sie im Wald gequält, danach aber um den 15.6.1942 ermordet. (…) Am 20.6.1942 ermordeten die Partisanen das Ehepaar Jože und Marija Škubič aus Šmarja-Sapa. Zurück blieben zwei Kinder. (…) Am 2.7.1942 haben die Partisanen beim Vinkov Vrh das erste Mitglied der Familie Mihič, den Forstwart Jože, ermordet. Seine Frau Ana erfuhr Ende September vom Grab ihres Mannes. Sie veranlasste die Umbettung auf den Friedhof in Doljna Straža. Am 24.9.1942 drangen die Partisanen wieder in das Mihič-Haus ein. Das Haus wurde ausgeraubt. Die 43-jährige Witwe nahmen sie mit in den Wald und nach bösem Quälen wurde sie am 25.9.1942 umgebracht, indem man sie angezündet hat. (…) In der Nacht auf den 1.8.1942 ermordeten die Partisanen in Šentjost in Anwesenheit der Kinder das Ehepaar Franc und Ivana Bradeško. Sie brannten auch das Haus nieder. Das Ehepaar hinterließ 5 minderjährige Kinder. Das älteste vollendete die erste Volksschulklasse, das jüngste war gerade 6 Wochen alt. „Der Vater lag vor dem Haus mit brennenden Hosen, die Mutter hatte einen durchtrennten Hals und einen Schlag auf der Stirne. Im Arm hielt sie ihren Sohn Alojz, 6 Wochen alt. Der Bruder und die Schwester, Pavel und Mici, 8 und 7 Jahre alt, flüchteten in Richtung Pilo. Mit mir war noch die 3 Jahre alte Schwester Francka“. Als in den Morgenstunden die Dorfwachen von Šentjošk zum Ort des Grauens kamen, hatten sie einen furchtbaren  Anblick. Vor dem niedergebrannten Haus saßen neben der ermordeten Mutter die 4-Jährige Rezika und die 3-jährige Francka und lockten den Jüngsten. (…) Am 3.9.1942 mordeten die Partisanen und brannten nieder in den Orten Dane, Stari trg, Vrhnika, Višek und Podob in der Loška dolina. Sie ermordeten 12 Menschen. Im brennenden Haus ermordeten sie in Viševk das Ehepaar Alojz und Terezija Tomšič. Kaplan Franc Kramatič wurde erschossen. (…)  Am 21.7.1942 verschleppten die Partisanen bei Črnomelj eine größere Roma-Gruppe und ermordeten zwischen 64 und 72 Personen in Bistrica pri Mavrlenu. (…) Am 5.11.1942 ermordeten die Partisanen des Pohor-Bataillons in Mislinje das Ehepaar Jurij und Ana Ložnjak . Ana wurde mit einer Hacke umgebracht. (…)
Quellen: Demokracija, 6.4.2023, S. 46 ff, 13.4. S. 48 ff. 20.4. S. 46 ff, 27.4. S. 48 ff, 11.5. S. 42 ff, 4.5. S. 42 ff, 30.5. S. 50 ff.

46 Nedelja, 17.11.2019, S. 4, 5.

47 Erzbischof Anton Vouk, Der Diener Gottes, Ljubljana 2008, S. 7, 12.

48https://volksgruppen.orf.at/slovenci/stories/3213816, 29.6.2023.

49http://www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-negiranje-krivde/, 9.12.2017.

50 Jože Dežman, Hanzi Filipič, Heisse Spuren des Kalten Krieges, Hermagoras Verlag 2013, S. 13, 51.

51http://www.novice.at/forum/zveza-koroskih-partizanov-prijateljev-protifasisticnega-o…, 9.12.2017

52 Novice, 7.12.2017, S. 4.

53 Novice, 10.2.2023, S. 20.

54 Skozi čas preizkušenj. Politična zapornica Jelka Mrak Dolinar, Ljubljana 2017, S. 5,11, 51, 65, 69, 73, 79, 79.

55 Novice, 3.3.2013, S. 18.

56 Mladina, 17.2.2023, S. 48 ff.

57 Reporter, 27.2.2023, S. 54 ff., 6.3.2023, S. 48 ff.

58 Vergleiche dazu den „Sekundären Antisemitismus“ auf der anderen Seite. Bezug: https://erinnern.at/lernmaterialien/wie-auf-antisemitismus-in-d…, Abruf: 23.6.2023.

59 Zur Rolle des Partisanen Karel Prušnik: Held oder Mythos des Partisanenkampfes? Siehe: Alfred Elste, Michael Koschat, Paul Strohmaier. Opfer, Täter, Denunzianten, S. 194 ff. Zu den Verbrechen entschlug sich Karel Prušnik jeder Aussage: „Ich bin mir auch bewusst, dass ich somit unter Führung anerkannter verbündeter Offiziere – Marschall Tito und seinem Stabe – stand. Als solcher bin ich nicht bereit, eine Rechtfertigung zu geben noch sonstige Aussagen über in der Partisanenzeit vorgekommenen militärischen Aktionen zu machen“ (S. 205).

60 Koroška Kärnten, Wege zu einer befreienden Erinnerungskultur, Hg. von Nadja Danglmaier, Brigitte Entner, Ute Holfelder und Elisabeth Klatzer. Wien, Berlin 2022.

61 Erinnerungskulturen im Grenzland, Spominske kulture na obmejnem območju. Daniel Wutti, Nadja Danglmaier, Eva Hartmann(Hg.), Klagenfurt 2020, S.154 ff.

62 Prof. Helena Jaklitsch, Der Totalitarismus in Slowenien 1945-1990, in: Slovenska duhovna in politična drama 20. stoletja, Ljubljana 2007, S. 107 ff.

63 Peter Štih, Vasko Simoniti, Peter Vidopivec, Slowenische Geschichte, Graz 2008.

64 Novice, 15.9.2025, S. 3; https://www.erinnern.at/bundeslaender/kaernten/termine/zur-gegenw…, Abruf: 15.9.2023.

65https://druzina.si/clanek/zbornik-temna-stran-meseca…, 5.11.2019, Autor: Ivo Žajdela.

66 Temna stran meseca. Kratka zgodovina totalitarizma v Sloveniji 1945-1990. Razstava v Muzeju novejše zgodovine. Od 26.11.1998-31.1.1999. Ljubljana 1998, S. 26 ff.

67 Jože Dežman/Hanzi Filipič (Hrsg.), Heisse Spuren des Kalten Krieges, Mohorjeva/Hremagoras 2013.

68https://kaernten.ofr.at/stories/3196240/, 25.2.2023.

69 Kleine Zeitung, 13.10.2020, S. 15.

70 Quelle: Texte der Ausstellung

71 Novice, 10.3.2023, S. 20.

72 Siehe: Info. Nr. 23/19.9.2019 „EU-Parlament: Hitler und Stalin stellten gemeinsam die Weichen für den Zweiten Weltkrieg! Kärntner Partisanenverband protestiert dagegen“.

73 Das Schwarzbuch des Kommunismus, München 1998 (4. Auflage 2000), S. 13, 27, 21, 29

74 Erich Leitner, Per aspera ad astra – 50 Jahre Universität Klagenfurt, in: Kärntner Jahrbuch für Politik2020, S. 255 ff.

75 Kronen Zeitung, 30.11.1997, S. 11.

76 Kronen Zeitung, 16.6.2023, S. 30.

77https://orf.at/stories/3315517/, 7.5.2023.

78https://reporter.si/clanek/slovenija/putinova-mreza-v-sloveniji-to-so…, 7.5.2023.

79 Reporter, 27.2.2023, S. 43.

80 Kronen Zeitung, 3.9.2023, S. 7.

81 Krone, 13.5.2023, S. 18.

82 Irene Harand bezieht sich auf Seite 200 des Buches „Mein Kampf“ und hält fest. „Diese Stelle in Hitlers Buch fasst das Hakenkreuz als einen Freibrief auf, um mit den Waffen der Lüge und Verleumdung den Gegner zu zerschmettern. Die Hauptsache ist das Ziel. Der Weg kann, lehrt das Hakenkreuz, auch über Fälschungen und Verdrehungen führen. (…) Die Lüge ist eine unsaubere Waffe, die Lüge ist ein Verbrechen gegen Gott, gegen die Natur und die Menschen. Darum will ich das Hakenkreuz „entlarven“. Quelle: Irene Harand, Sein Kampf. Antwort an Hitler, Neuauflage, Wien 2005, S. 16

83 https://www.ktn.gv.at/Service/News?nid=35955, 10.5.2023. LH Kaiser erklärte dies bei der Gedenkfeier beim ehemaligen  KZ Loibl Nord am 10.6.2023. Laut LH habe dies „der Kulturbeirat des Landes Kärnten entschieden“.

84https://kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/5839178, 14.7.2020.

85 https://siol.net/novice/svet/v-italiji-obelezujejo-dan-spomina-na-fojbe…, 10.2.2023; https://www.dnevnik.si/1043006762, 10.2.2023.

86 Domovina, 10.11.2022, S. 71, Autor: Martin Nahtigal.

87 Diplomarbeit „Ethnizität und Minderheitendiskurs am Beispiel der österreichischen Solidaritätsbewegung mit den Kärntner Slowenen in den 1970er Jahren“, Wien 2010, S. 98 ff, („Die Minderheitenfrage als Klassenfrage“).

88 Klassenkampf, Nr. 3/76, 30.9.1976, S. 5; Nr. 4/78, 16.2.1987, S. 11; Nr. 5/76, 28.10.1976, S. 4.

89 Titos langer Schatten, S. 288, 772.

90 Titos langer Schatten, S. 287; Teilnehmer waren u.a.: Mirko Messner, Vida Obid, Theodor Domej, Kristijan Schellander, Augustin Brumnik, Alois Wieser, Vinko Wieser.

91 Titos langer Schatten, S. 395, 407, 408

92 Aleida Assmann, Die Wiedererfindung der Nation, München 2020.

93 Entschließung des Europäischen Parlaments vom 19. September 2019 zur Bedeutung des europäischen Geschichtsbewusstseins für die Zukunft Europas; Entschließung des Europäischen Parlaments vom 2. April 2009 zum Gewissen Europas und zum Totalitarismus.

94 Josef Lausegger (in Diskussion mit Werner Wintersteiner). Friedenregion Alpen-Adria? Eine Kontroverse,
in: Slovenija-Österreich, Befreiendes Erinnern-Osvobajoče spominjanje, Hrsg. Jan Brousek, Danijel Grafenauer, Werner Wintersteiner, Daniel Wutti, Klagenfurt 2020, S. 203-235 (deutsch), 236-263 (slowenisch).

95 Frank Fabian, Die größten Lügen der Geschichte. Wie historische Wahrheiten gefälscht werden, München 2011 (11. Auflage 2017), S. 387, 393.

96 Domovina 104, 29.6.2023, S. 20 ff.

97 https://www.rtvslo.si/slovenija/30-let/spravna-slovesnost-pred-30-leti-da-ne-bi-zamenjali-ene-kriv…, 8.7.2020.

98https://www.sazu.si/events/604f373d12416e9924e4eac7, Abruf: 25.7.2023

99 Novice, 7.12.2017, S. 4.

100 Valentin Hauser, Vergessene Wahrheiten, Griffen 2022, S. 7, 9, 175.

101 Novice, 29.2.2008, S. 6.

102 Othmar Mory, Liescha/Leše – 1945. Stätte des Grauens und des Gedenkens, 2002, S. 137 ff, 153,

103 Wilfried Graf, Experimente mit inoffizieller Diplomatie, in: Jahrbuch der Friedenskultur 2015, Hrsg. von Werner Wintersteiner, Lisa Wolf. Drava Verlag 2016, S. 250.